Pille: | Velafee |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 5 Jahre |
Symptome: | Grippe ähnliche Symptome, Kurzatmigkeit, Atmennot, Bewusstlosigkeit |
Diagnostiziert: | Tiefe Bein/- Beckenvenen Thrombose mit anschließender massiv, beidseitiger Lungenembolie Stadium 4 |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Im Dezember 2015 erlitt ich Anfang des Monats Grippe ähnliche Symptome mit etwas hartnäckigem Husten und leichten Kreislaufproblemen. Ich wurde von der Arbeit nach Hause geschickt und bin auf direktem Wege zum Arzt (welcher Grippe diagnostizierte) und Antibiotika verschrieb und mich den Rest der Woche krank schrieb.
Nach 2-3 Tage wurden die Symptome immer schlimmer als besser, ich bekam Kurzatmigkeit und Atemnot, so das ich nach 14 Treppenstufen total platt war und mich flach hinlegen musste um nicht ohnmächtig zu werden.
Nach weiteren 1-2 Tagen stieg mein Puls im Ruhezustand täglich an von 100 Schlägen die Minute, bis zum Tag der Embolie auf 170 Schläge im Ruhezustand beim liegen.
Nach dem Wochenende beschloss ich Montags nochmals zum Arzt zu gehen, da ich mich nicht in der Lage fühlte zu arbeiten. Die paar Stufen zum Arzt angekommen, lachten die Arzthelferinnen und fragten was los sei, da ich nach Luft kämpfte und Schnappatmung hatte.
Der Arzt hörte mein Herz und meine Lunge ab und meint: hm… beides hört sich etwas angegriffen an aber nichts was so ein junger Körper nicht weg steckt, nehmen sie einfach das Antibiotika weiter, ich schreibe sie noch eine Woche krank.
Zuhause angekommen legte ich mich sofort wieder ins Bett.
Ca 2 Stunden später riefen mich meine Eltern zum Essen nach unten.
Ich setzte mich an den Tisch und in diesem Moment konnte ich mich nicht mehr bewegen.
Ich bekam einen ungeheuren Druck auf den Ohren und mit jedem Blinzeln wurde mir schwärzer vor Augen.
Meine Mutter, die mir gegenüber saß erzählte noch: du hast einen tiefen Luftzug gemacht, die Augen bis ins weiße nach oben verdreht.
Bis ich schlussendlich bewusstlos vom Stuhl geflogen bin.Meine Eltern riefen sofort den Rettungsdienst.
Ich kam zuhause wieder zu Bewußtsein, als der Rettungsarzt schon meinte: es sieht nach einer Embolie aus! Da ich blaue Lippen hatte.Ich sollte mich setzen und bereits nach ein paar Minuten begann das selbe Spiel von vorne.
Ich sollte auch noch selbst auf die Trage laufen, dort angekommen, wieder am zusammenbrechen.
Ich wurde ins nächstgelegene Krankenhaus gebracht… auch dort nahm man meine Symptome erst nicht für voll und ließ mich nach über 2 Stunden warten noch selbst ins CT laufen wo ich wieder zusammen gebrochen bin.
Das CT wurde gefahren und sofort kamen 4 Ärzte herein und sagten: nicht mehr bewegen, sie haben eine massive, beidseitige Lungenembolie! Wenn sie sich jetzt rühren, sind sie tot!
Ich kam sofort auf die Intensivstation, wurde an Sauerstoff angeschlossen und bekam einen Zugang über die Hauptschlagader am Arm, in die sofort Blutverdünner gespritzt wurden, gleichzeitig bekam ich orale Blutverdünner (Xarelto).
Nach 5 Tagen Intensivstation kam ich für 3 Tage auf die Überwachungsstation und danach nochmals für 9 Tage auf die normale Stationäre.
Da wir keine Erbkrankheiten in der Familie haben und auch ein Blut/- und Gentest negativ verlief, kam für die Ärzte nur die Pille als Auslöser in Frage. In den darauffolgenden 6 Monaten war ich mehr im Krankenhaus als Zuhause, da die Lungenembolie noch eine enorme Rechstherzbelastung und schwere Lungenentzündung mit sich zog.
Wie geht es mir heute damit:
Ich leide seither unter immer wiederkehrenden schweren Panikattacken mit Atemnot und teils Bewusstlosigkeit, aus Angst so eine Erfahrung des Nahtodes noch einmal erleben zu müssen.
Ich bin stark empfindlich auf Umwelteinflüsse geworden und hab leider schneller als mach anderer eine Erkältung, Grippe oder Erschöpfungszustände.
Ich steh mein Leben lang unter Blutverdünner (Lixiana), bin außerdem auf Asthma Spray und bei starken Panikattacken auf Beruhigungsmittel angewiesen.
Ich muss mein Leben lang Kompressions Strümpfe tragen und regelmäßig eine Gerinnungsambulanz besuchen, da 6 Monate nach der Embolie heraus kam, das der ganze Verlauf eine Autoimmunerkrankung hinter sich zog.
Auch kann ich keine Kinder mehr bekommen, da ich durch die Blutverdünner eine starke Form der Adenomyose entwickelte und mir dadurch bereits mit 30 die Gebärmutter entfernt wurde.