Pille:
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Maitalon (Wirkstoff: Drospirenon)
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Anmerkung der SDG | Drospirenon-haltige Pillen haben ein höheres Thromboserisiko, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. |
Einnahmedauer: | ca. 11 Monate |
Symptome: | Herzrasen, starke Schmerzen in der Brust, Bewusstlosigkeit |
Nebenwirkungen: | Lungenembolie mit pulmonaler Hypertonie, Rechtsherzbelastung |
Raucher: | Nein |
Übergwicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Mit 16 Jahren begann ich die Pille zu nehmen. Mein Frauenarzt empfiehl mir damals die Pille Yasmin (Bayer), da besonders verträglich. Diese nahm ich ca. 3 Jahre ein, als sie mir jedoch zu teuer wurde, empfahl mir der Frauenarzt die Pille Microginon (Bayer) da diese günstiger wäre. Diese Pille nahm ich ca. 7 Jahre. Mitte 2012 habe ich aufgrund leichter nicht nachweisslichen Blutdruckproblemen meinen Frauenarzt um Rat gebeten, der mir dann die Maitalon 30 (Gedeon Richter) empfahl, niedriger dosiert sollte diese mein Blutdruck einpendeln.
Im Juli 2013 bemerkte ich ein Ziehen in meiner Wade, das ich als Muskelzerrung abtat, nach ca. 10 Tagen war der Schmerz vorbei. Doch unverhofft überkam mich eines Nachmittags ein starkes Schmerzgefühl in der Brust, Herzrasen, Atemnot und Schwindel folgten. Ich rief nach der Attacke einen Arzt. Dieser besuchte mich zuhause, nach wie vor hatte ich das Ziehen in der Brust, er konnte nichts feststellen und schob es auf einen stressigen Tag.
Am nächsten Morgen ging es mir nicht besser, ich bekam schlecht Luft und musste mich deshalb ständig hinsetzen, auch die Schmerzen waren noch da. Ich fuhr zu meinen Eltern in eine andere Stadt zu Besuch. Als ich dort fix und fertig ankam, hat mich gleich meine Schwester zu einem Arzt gefahren. Dieser meinte jedoch die Symptome kämen von einem blockierten Wirbel und renkte mich ein.
Wieder zu Hause bei meinen Eltern wurde mir am Nachmittag von jetzt auf gleich übel, schwindlig, das Herz begann wieder zu rasen und ich spürte dass es das selbe wie am Vortag war, ich wurde bewusstlos. Meine Familie fand mich und rief sofort einen Notarzt. Kaum war dieser eingetroffen, nahmen sie mich mit in den Wagen wo die ersten Werte überprüft wurden. Ich glaube, gleich die zweite Frage war ob ich in den Beinen die letzte Zeit Schmerzen hatte, ich bestätigte dies mit denn Schmerzen in der Wade.
Sofort hatte die Sanitäterin den Verdacht auf Lungenembolie und ich wurde unverzüglich ins Klinikum gefahren. Dort angekommen, durfte ich weder laufen noch aufstehen, nur liegen. Das Blut wurde untersucht und als das Ergebnis da war, wurde ich gleich ins CT geschoben, Kontranstmittel machte die Vermutung in den Lungen sichtbar. Der Arzt kam zu mir und teilte mir mit, dass ich erst mal auf die Intensiv/Überwachung komme und ich eine beidseitige Lungenembolie hätte. Ich konnte es nicht glauben und als meine Familie davon erfuhr, waren sie alle geschockt.
Ich bin eine junge Frau, weder übergewichtig, weder rauche ich, und ich machte sogar regelmässig Sport. Aber in meiner linken Beinvene hatte sich eine Thrombose gebildet, und als sich Teile davon ablösten, gelangten diese in die Lungen. Insgesamt lag ich 8 Tage im Krankenhaus und wurde von Kopf bis Fuß durchgecheckt. Im Erbgut wurde keine Gerinnungsstörung festgestellt, alles war in Ordnung bis auf eine akute Gallenblasenentzündung, die wohl durch den Stress ausgelöst wurde. Diese wurde mit Antibiotika behandelt. Die Thrombose/Lungenembolie mit Heparin.
Nun bin ich seit wenigen Tagen entlassen und nehme für ein Jahr das Medikament Xarelto, um die Blutgerinnung unter Kontrolle zu halten. Für mich bleibt als einziger Auslöser die Pille; das Drospirenon in der Yasmin sowie in der Maitalon erhöhen das Risiko. Ich bin allerdings schockiert, wie leichtsinnig die Pille verschrieben wird und der Satz „die Pille steigert das Thromboserisiko“ dabei völlig untergeht.
Wer denkt mit 16 Jahren an so eine Krankheit? Mit 26 Jahren kann ich nicht fassen, wie viele junge Frauen bereits davon betroffen sind, und eine davon bin ich. Ich hatte mehr als ein Schutzengel, bereits die zwei Allgemeinmediziner, wo ich wegen den Beschwerden war, hätten die Gefahr erkennen müssen. Das zeigt umso mehr, wie schlecht selbst Ärzte über das Risiko Pille, Thrombose, Lungenembolie aufgeklärt sind!