Pille: | Maxim |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | seit meinem13. Lebensjahr |
Symptome: | akuter Kopfschmerz, Übelkeit, Schwindel |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Ich war auf einer Fortbildung in Hannover, und fuhr dorthin mit dem ICE. Wir sind ständig stehen geblieben wg. Gleisbauarbeiten, usw. und hatten dauernd Verspätung. Ich war den ganzen Tag auf den Beinen (ca. 10h Zugfahrt und 6h Fortbildung), sodass ich nachts heimkam und völlig fertig in mein Bett fiel. Am nächsten Früh erwachte ich mit richtig heftigen, intervallartigen, messerstechenden Kopfschmerzen im vorderen Stirnbereich, um die Augen herum und über dem Nasenrücken entlang. Ich war stark licht-und lärmempfindlich und hatte einen Ekel vor jedem Essen od. Trinken. Mit Ibuprofen war der Schmerz dann zwar auszuhalten, aber er ging nie richtig weg. Nach dem 5. Tag mit Kopfweh und Schwindel und Übelkeit ging ich dann dochmal zum Hausarzt. Dieser verwies mich gleich an die Kopfklinik, um eine Migräne auszuschließen. Im Krankenhaus angekommen, wollten mir die Ärzte gleich eine Lumbalpunktion (Hirnwasserentnahme aus dem Rückenmark) machen um eine Meningitis auszuschließen, welche ich verneinte, da ich selbst Arzthelferin bin und ich die Symptome einer Meningitis kenne und ich weder Fieber noch Nackensteifigkeit od. -schmerzen hatte. Dann wurde ein CT des Schädels gemacht, auf dem man erkennen konnte, dass eine Vene beginnt und auch endet, aber das Zwischenstück war nicht sichtbar. Um ganz sicher zu gehen ob das eine Blutung ist wurde ich dann noch ins MRT geschickt zum Kernspin. Und so bekam ich dann meine Diagnose: Sinusvenen-Thrombose. Ich wurde drei Tage auf der Intensiv-Station (Schlaganfall-Station) überwacht am Monitor, alle 4h Blutabnahme, Blutdruckmessung und Heparintropfer zur Blutverdünnung. Dann durfte ich auf die Normalstation und blieb dort auch nochmal 5 Tage und wurde auf Marcumar-Tabletten eingestellt. Ich weiß, dass ich als übergewichtige Person auch ein Risikofaktor für Thrombosen bin, aber als ich dann hörte, dass das meistens die Pille sei und das aber immer vertuscht werden würde, war ich dann doch total geschockt! Vor allem wenn ich mir vorstelle, wie es mir damals erging als ich das erste Mal beim Frauenarzt war. Ich hatte Zyklusstörungen und bekam meine Periode nur alle 6 Monate. Mein damaliger Frauenarzt meinte, da fangen wir mal mit der Pille an, dann kommen die auch regelmäßig. Über irgendwelche Nebenwirkungen wurde man null aufgeklärt. Im Gegenteil, die Pille wird sogar als bestes Verhütungsmittel schlechthin empfohlen.
Wie geht es mir heute damit:
Ich bin heute aus dem Krankenhaus entlassen worden. Ich muss für 6 Monate Marcumar zu mir nehmen und mind. 1x wöchentlich zum Blutabnehmen zu meinem Arzt gehen. Jetzt muss ich mich drum kümmern, wie es mit der Verhütung nun weitergeht. Ich werde mir wohl oder übel die Spirale einsetzen lassen. Es muss ja was ohne Hormone sein. Ich möchte nicht nochmal für solange Zeit in ein Krankenhaus, wegen einem Medikament, über das man nicht richtig aufgeklärt wurde und eigentlich dachte, man nimmt da was ganz natürliches, weil es jeder nimmt! Ich werde in Zukunft auch im Bekannten und Freundeskreis alle über die Pille informieren und versuchen sie über eine andere Verhütungsmethode aufzuklären. Und ich hoffe, dass ich durch meinen Beitrag hier, ein paar Mädels die Augen öffnen kann. Und lasst euch beim Frauenarzt alles erklären, von vorn bis hinten und über alle Nebenwirkungen aufklären! Wenn ich bedenke wieviele junge Mädels unwissentlich zum Gyn. gehen und die Pille einschmeißen und dann in der Schlaganfallstation wie ich landen.
„Wohl oder übel die Spirale einsetzen lassen“. Ich hatte schon drei Kupferspiralen und kann sagen, dass sie wirklich ein tolles Verhütungsmittel ist – ohne lebensgefährdende Nebenwirkungen. Also nur Mut 🙂 und alles Gute natürlich und gute Besserung