Pille: |
Petibelle (Wirkstoff: Drospirenon)
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Drospirenon-haltige Pillen haben ein höheres Thromboserisiko, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. | |
Einnahmedauer: | Wiedereinnahme nach kurzer Pause 2 Monate |
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Symptome: | stechender Schmerz in Brust, Atemnot, Schmerzen beim Atmen |
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Nebenwirkungen: |
tiefe Beinvenenthrombose, beidseitige Lungenembolie und Infarktpneumonie |
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Raucher: | nein |
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Übergewicht: | ja |
Meine Erfahrungen:
An einem Samstagmorgen 2012 bin ich aufgewacht und hatte starke Schmerzen beim Auftreten des linken Beines. Ich schaute nach und bemerkte, dass mein linker innenliegenden Knöchel geschwollen und bläulich verfärbt war. Ich dachte zunächst, dass es sicherlich an hochhackigen Schuhen gelegen hat, die ich den Abend davor an hatte. Ich hatte zu der Zeit Urlaub und legte das Bein hoch, um es zu kühlen. Am zweiten Tag kam jedoch ein komisches Kribbeln in der Wade hinzu und ein normales still Stehen war nicht mehr möglich. Beim Fertigmachen im Bad oder unter der Dusche musste ich quasi auf der Stelle walken, um diese unangenehme Gefühl in der Wade zu ertragen. Nach 4 Tagen, in denen sich keine Besserung einstellte, ging ich dann zu meinem Hausarzt. Er war der Meinung, dass es sich um eine Sehnenscheidenentzündung handeln würde. Ich sprach ihn konkret auf eine mögliche Thrombose an, welche er aber durch einen Griff an meine Wade und die Weichheit dieser verneinte. Mit Entzündungshemmern ging ich also nach Hause. Es stellte sich jedoch keine Besserung ein. Nach 2 Wochen wachte ich in der Nacht auf einmal mit einem unerträglich stechenden Schmerz in der Brust auf. Ich dachte zunächst an einen Herzinfarkt. Allerdings fühlte es sich dann wie ein eingeklemmter Nerv in der Wirbelsäule an (was jeder wohl mal hatte). Ich machte mir ein Körnerkissen warm und hab mich kerzengerade wieder ins Bett gelegt, da jegliche Bewegungen schmerzhaft waren. Am Morgen versuchte meine Mutter mich einzurenken und ich ging mit Körnerkissen bewaffnet zu Arbeit. Mir viel das Sitzen unheimlich schwer und packte mich abends in die Badewanne. Ich wachte am Morgen auf und fühlte, dass da noch was ist, aber die Schmerzen waren weg. Gut, ich hatte also Erfolg mit meiner Eigentherapie und durch die Wärme haben sich die verkrampften Muskeln gelöst. Das war der 03.10.2012. Ich fuhr an dem Feiertag zu meiner Familie in die Nähe von Berlin. Gegen Abend kamen die Schmerzen wieder und ich legte mich relativ schnell hin, da ich sehr müde war. In der Nacht war an Liegen überhaupt nicht zu denken. Ich krümmte mich vor Schmerzen und gab das Liegen relativ schnell wieder auf. Nach Wärmecreme und -pflaster wurde es immer noch nicht besser. Ich besuchte am 05.10. sogar eine Physiotherapie, die mir bei dem Wirbel der auf den vermeintlich eingeklemmten Nerv drückt, Abhilfe schaffen sollte. Ich weinte auf dieser Liege wie ein kleines Kind vor lauter Schmerzen und Kurzatmigkeit. Zu dem Zeitpunkt waren unter Schmerzen nur noch minimale Atemzüge möglich. Sie riet mir einen Arzt zu rufen, was wir dann auch taten (ich bin kein Freund von vorschnellen Arztbesuchen). Dieser kam dann auch ins Hotel und tippte nach näherer Untersuchung sofort auf Lungenembolie oder Gallenkolik und sagte mir, dass ich noch heute ins Krankenhaus müsse. Nach nicht endenden 4 Stunden Aufenthalt in der Notaufnahme und den ersten Untersuchungen war dann klar, dass ich eine beidseitige Lungenembolie mit Infarktpneumie in beiden Lungenflügeln sowohl in Ober- als auch Unterlappen hatte und beatmet wurde, um ausreichend mit Sauerstoff versorgt zu werden. Die Diagnose war ein Schock. Immerhin war 4 Monate vorher eine junge Arbeitskollegin mit 22 an sowas gestorben. Es folgte ein Marathon an Untersuchungen: Magenspiegelung, Tumorerkennung, Gen-Bestimmungen, Herz- und Lungenspezialisten sowie Gerinnungsambulanz, um Folgeschäden auszuschließen. Insgesamt war ich 3 Monate nicht arbeitsfähig (inkl. Reha-Maßnahme). Schrecklich war auch, dass ich die Gerinnungshemmer lebenslang einnehmen sollte, da das Risiko einer erneuten Embolie relativ hoch ist. Viel schlimmer finde ich aber die Reaktion von meinem Hausarzt: „Wieso lebenslang, 6 Monate reichen.“ Ich lag in einer Fachklinik, die sicherlich mehr Ahnung hatte, als ein Provinzarzt. Dennoch entschied ich mich, mit Rücksprache diverser Fachärzte und der Gerinnungsambulanz, die Tabletten 2015 abzusetzen. Zudem konnte die Gerinnungsambulanz weitere Untersuchungen durchführen. Es konnte bei mir keine Gen-Mutation oder sonstige Parameter festgestellt werden, die diese Erkrankung erklären lies…..nur der Faktor Pille blieb übrig. Ich forschte selbst und gelang zu einigen Artikeln in Zeitschriften, die ich daraufhin anschrieb. Denn eine Person kann meistens nichts bewirken, mehrere allerdings schon. Ich bekam nie eine Antwort. Ich fand heraus, dass einige Pillen in anderen Ländern bereits verboten waren, aufgrund von Todesopfern. Meine Pille wurde mir von meiner Ärtzin, als „der Mercedes unter den Pillen“ angepriesen, dessen „Inhaltsstoffe dem körpereigenen Hormon am Nähsten sind und damit nicht so schädlich wie andere“. Diese Aussage hätte mich fast mein Leben gekostet! Eine Bekannte von mir ging aufgrund meiner Geschichte zu ihrem Frauenarzt und wollte die Pille (Yaz) wechseln. Diese fragte nach, warum. Sie erklärte es ihm und seine Reaktion war: „Ach, das hab ich auch schon gehört!“ Ärzte müssen langsam aufwachen. Im Prinzip müssten Sie verpflichtet sein, Patienten anzuschreiben, die diese stark risikoreichen Pillen einnehmen.
Das Ende von diesem Lied: Ich brauche zwar Falithrom nicht mehr nehmen, muss jedoch bei Reisen länger als 3 Stunden und während einer gesamten Schwangerschaft spritzen. Übrig bleibt die Angst: Was ist, wenn es beim nächsten Mal nicht so glimpflich ausgeht?