Pille: | Desmin 30 (Wirkstoff: Desogestrel) |
Anmerkung der SDG: |
Desogestrel-haltige Pillen stehen im Verdacht ein viel höheres Thromboserisiko zu haben, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. Erfahre mehr
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Einnahmedauer: | 7 Jahre |
Symptome: | Starke Rückenschmerzen, Schmerzen im Brustkorb |
Nebenwirkungen: | Lungenembolie |
Raucher: | Ja |
Übergewicht: | Ja |
Meine Erfahrungen:
Es war im Juni 2012 als ich meine zweite OP am Sprunggelenk hatte, ich habe die Pille (Desmin 30) genommen wie schon Jahre zuvor, so auch in der Zeit als die OP anstand. Ich muss dazu sagen, ich habe schon mehrere Operationen hinter mir, die trotz Einnahme der Pille ohne Probleme verliefen. Ich wäre niemals auf dem Gedanken gekommen, dass etwas passieren könnte, da ich die Pille schon über mehrere Jahre nahm und es alltäglich für mich war. Ja, den „Beipackzettel“ habe ich zu Anfang der Einnahme gelesen, „klar“ aber dann nie wieder. Die OP im Jahr 2012 ist soweit gut verlaufen, ich habe von Anfang an Thrombosespritzen bekommen, aber während der Zeit auch weiter die Pille genommen, nach einigen Wochen, die vergangen sind und alles gut zu sein schien, fingen die Schmerzen im Rücken an. Sie waren so stark, dass ich kaum mehr wusste, was ich tun soll. Es fühlte sich an, als würden sich alle Nerven im Rücken einklemmen und ich wusste nicht mehr, wie ich liegen, sitzen oder teilweise stehen sollte. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer, also machte ich mich auf den Weg zu meinem Arzt.
Der Arzt und ich sind zunächst davon ausgegangen, dass durch die Fehlstellung der Haltung mit dem Spezialschuh und den Krücken die Ursache der Schmerzen sei, dies hat auch Sinn gemacht, also habe ich Spritzen in den Rücken bekommen, die auch zu Anfang gewirkt haben. Die Wirkung der Spritzen hat für ca. 2 – 3 Stunden gehalten das haben wir einige Tage so gemacht, dann kamen die Schmerzen wieder und wurden immer stärker, also dachte ich, mit einem Massagegerät könnte ich die Muskulatur lockern und die Schmerzen lindern, dies hat auch leicht funktioniert allerdings nur kurzweilig. Nach mehreren vergangenen Tagen habe ich mich entschlossen, ins örtliche Krankenhaus zu fahren. Nun war ich in der Notaufnahme, die mich weiter zur Anlaufpraxis geschickt haben, da saß ein Frauenarzt, der mich fragte, wie die Periode sich in Verbindung mit den Schmerzmitteln verhält. Mir war völlig egal, wie meine Periode war, ich hatte Rückenschmerzen. Also bin ich zurück in die Notaufnahme und sagtem der Arzt kann mir nicht helfen. Nach einigen Stundenm die ich mit Warten verbracht habem kam endlich eine Ärztinm die zunächst mit mir diskutiertem warum ich mich von dem Frauenarzt nicht habe behandeln lassen. Sie meinte: „Und was sollen wir nun machen?“ Ich meinte: „Sie sind die Ärztin und das müssen Sie wissen.“ Da ich mir mal den Nerv zwischen den Rippen eingeklemmt habe und nicht mehr ausatmen konnte und in diesem Krankenhaus deswegen behandelt wurde, war sie der Meinung, dass es so etwas sei und gab mir ein Rezept und schickte mich wieder nach Hause. (Ich kam mir in dem Moment echt schlecht behandelt vor). Weitere Tage vergingen und der Schmerzpunkt wanderte von Rücken in den Brustkorb, hierzu bekam ich blutigen Auswurf. Ich machte mich sofort auf den Weg zu meinem Arzt und habe ihm den Verlauf geschildert, er hat sofort reagiert zum Glück. Er nahm mir Blut ab, hat mir Marcumar verschrieben, er hat gemein,t er geht von einer Lungenembolie aus und dass ich die Pille sofort absetzen sollte. Er machte mir einen Termin für ein CT im Krankenhau. Nach der Untersuchung und dem CT war bestätigt, dass es sich um eine Lungenarterienembolie handelt. Kurz darauf hat mein Arzt mich in Krankenhaus überwiesen, um die Ursache des Ganzen zu finden. Im Krankenhaus angekommen meinte die Dame an der Aufnahme: „Sie bekommen das Medikament doch schon, was wollen Sie denn hier?“ Daraufhin entgegnete ich ihr: „Naja, wenn ich nicht hier sein muss, dann gehe ich wieder, ist ja kein Problem.“ Nach längerem Warten kam eine sehr nette Ärztin und nahm mich mit auf die Station, die Schwestern als auch die Ärztin waren total erschrocken, dass ich in meinem Alter eine Embolie bekommen habe. Sie meinte ,es wäre sehr untypisch und man müsste der Ursache auf den Grund gehen. Heraus kam, dass mein Übergewicht sowie das Rauchen und die Einnahme der Pille dazu führten, dass ich die Lungenembolie bekommen habe. Nach dem Aufenthalt habe ich knapp 1 Jahr lang Marcumar bekommen und musste jede Woche zum Blutabnehmen. Es hätte viel schlimmer enden können und ich bin froh, dass mein Arzt so gut reagiert hat Die Pille nehme ich seither nicht, das Risiko wäre viel zu hoch und ich sollte auf Hormone verzichten, so mein vorheriger Frauenarzt. Da nun etwas über drei Jahre vergangen sind und ich ohne jegliche Hormone verhüte, habe ich meine Frauenärztin gefragt, wie es sei, die Pille zu bekommen, da nun ja etwas Zeit vergangen ist. Sie meinte, ich solle eine Thrombophilie-Diagnostik durchführen, um zu schauen, ob ein Gendefekt die Ursache eines erhöhten Thromboserisiko sei. Ich werde den Termin in der nächsten Zeit machen und bin gespannt auf das Ergebnis. Aber die Angst bleibt nach wie vor.