Pille: | Dienovel (Wirkstoff: Dienogest) |
Anmerkung der SDG: | Uns liegen derzeit keine ausreichenden Studien über den Wirkstoff Dienogest vor. Ob ein höheres Thromboserisiko zu Pillen der 2. Generation vorliegt ist daher nicht abschließend geklärt, wird aber vermutet. |
Einnahmedauer: | 3 Monate |
Symptome: | Stechen in Brust und Rücken, dann starke Schmerzen im Bein |
Nebenwirkung: | Tiefe Oberschenkelvenenthrombose bis zum Becken |
Raucher: | Ja |
Übergewicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Ende August 2014 bemerkte ich das erste Mal, dass ich wahnsinnige Schmerzen beim Atmen auf Höhe der linken Brust hatte und auf selber Höhe am Rücken. Bei jedem Einatmen fühlte es sich an, als würde mir jemand ein Messer in die eben genannten Stellen rammen. Zudem war ich kaum mehr in der Lage Treppen zu steigen, da mir für ein paar Stufen die Luft fehlte und dieses Stechen wieder auftrat. Dies wiederholte sich in regelmässigen Abständen, bis es eines Tages so unerträglich wurde, dass ich den Notarzt rufen musste und ins Krankenhaus kam. Dort wurde aber nichts festgestellt, ich wurde nicht wirklich ernst genommen und wurde wieder nach Hause geschickt. Im September 2014 begann meine Ausbildung und ich hatte jeden Tag Panik, dass dieses schlimme Stechen wieder kommen könnte. Zwischenzeitlich hatte ich dieses Stechen nur noch selten. Anfang Oktober 2014 habe ich ein Probetraining im Fitnessstudio gemacht, das ich abbrechen musste, weil mein linkes Bein wahnsinnig zu schmerzen begonnen hat. Bereits 2 Tage vor diesem Vorfall habe ich beim Rasenmähen bemerkt, dass sich mein Bein leicht „schwer“ anfühlt, habe mir aber nichts weiter dabei gedacht. Im Fitnessstudio tat mein Bein plötzlich höllisch weh, schwoll extrem an und wurde rot. Von da an konnte ich kaum laufen, ich hatte höllische Schmerzen v.a. beim Treppen steigen. Am nächsten Morgen suchte ich sofort ein Krankenhaus auf.
Zu diesem Zeitpunkt Anfang Oktober 2014 wurde dann die traurige Diagnose Thrombose gestellt. Diese erstreckte sich über das komplette linke Bein bis hoch zum Becken. Ich musste daraufhin 4 Tage stationär behandelt werden und bekam ein Medikament, dessen Name mir entfallen ist, gespritzt. Das Aufstehen aus dem Bett bis hin zur Toilette, was max. 3 Meter waren, war jedes Mal mit wahnsinnigen Schmerzen verbunden. Nach 4 Tagen konnte die Behandlung ambulant fortgesetzt werden. Mir wurden Kompressionsstrümpfe verschrieben und ich musste 6 Monate lang das Medikament Xarelto einnehmen. Die erste Zeit 2x täglich mit der Dosierung 15mg, danach abends mit 20mg Wirkstoff. Die Schmerzen wurden nach schätzungsweise 2 Wochen immer erträglicher. Auf Anweisung des Arztes versuchte ich, soviel es mir möglich war, zu laufen. Mit dem Kompressionsstrumpf ging dies dann mit der Zeit immer besser. Ende April 2015 war ich bei einem Spezialisten zur Nachkontrolle nachdem mein Hausarzt der Meinung war, ich könnte die Einnahme von Xarelto abbrechen. Der Spezialist war allerdings der Meinung, ich sollte sowohl den Strumpf weiterhin tragen als auch das Medikament weitere 3 Monate einnehmen. Anfang Mai 2015 war ich nochmals bei meinem Hausarzt, da das Medikament Xarelto bei mir schlimme Unreinheiten (ich bezeichne es mal als „unterirdische Pickel“) verursacht hat. Ich hatte in der kompletten Pubertät nie Probleme mit Pickeln oder unreiner Haut, daher vermutete ich, dass dies wohl eine Nebenwirkung von Xarelto sein muss. Seit etwa Januar 2015 wurden die Unreinheiten immer schlimmer, bis ich mich mittlerweile kaum mehr im Spiegel sehen konnte und endlich was dagegen tun wollte. Ich bekam vom Arzt dann ein anderes Präparat namens Eliquis verschrieben. Dadurch sollen keine neuen Unreinheiten mehr entstehen, allerdings muss ich dieses Medikament wieder 2x am Tag einnehmen im Abstand von ca. 12 Stunden. Mittlerweile ist es Ende Mai 2015 daher kann ich bezüglich der Unreinheiten noch nicht all zu viel Verbesserung sehen, was die Schmerzen angeht kann ich allerdings sagen, dass es für mich schon wieder fast wie zu Zeiten vor der Thrombose ist. Längeres Stehen verursacht noch leichte Schmerzen. Sport darf ich mittlerweile wieder machen. Ich gehe regelmässig ins Fitnessstudio, da ich dort selbst abschätzen kann, wann mein Bein einer zu grossen Belastung ausgesetzt ist. Zum Aufwärmen gehe ich immer auf den Cross-Trainer. Bei langsamer Geschwindigkeit macht mein Bein problemlos mit. Dies ist mir allerdings nicht anstrengend genug, weil es wie spazieren gehen ist. Sobald es sich für mich anstrengend anfühlt und ich auch mal ins Schwitzen komme, fängt mein Bein an schwer zu werden und ich bekomme Schmerzen. Ansonsten spiele ich schon seit mehr als 10 Jahren Tennis, was ich natürlich wegen der Thrombose nicht aufgeben wollte und nach Absprache mit meinem Arzt und nach nem halben Jahr Pause jetzt auch wieder ausübe. Da Tennis sehr viel Beinarbeit beinhaltet, merke ich es dort besonders stark, dass mein Bein nicht so recht will. Ich kann zwar sehr wohl auch mal schnell rennen, danach bräuchte ich aber theoretisch wieder eine Erholpause, da mein Bein schwer wird und schmerzt. Beim Tennis habe ich diese Pause, anders als im Fitnessstudio, aber nicht, da ich ja den Ballwechsel zu Ende bringen will. Ich hoffe doch, dass dies in naher Zukunft endlich bald besser wird und ich wieder zu meinem alten Leben zurückkehren kann. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals wahnsinnig über meinen Frauenarzt aufregen, denn hätte er mich bei dem Pillen-Präparat besser beraten, wären mir die Schmerzen erspart geblieben. Klar ist das Rauchen auch nicht förderlich, allerdings hab ich das vor der Pille ja auch schon getan, weswegen ich der festen Überzeugung bin, dass es in erster Linie von der Pille kommt. Was allerdings genau die Ursache war, wurde bis heute noch nicht festgestellt. Klar nervt mich auch die Tatsache, dass ich keine engen Jeans mehr anziehen kann wegen dem Strumpf und dass mein Gesicht total verunstaltet wurde durch die Blutgerinnungs-Medikamente, wenn ich mir dann aber vor Augen führe, dass ich daran hätte sterben können, bzw. dass die Lungenembolie gar nicht erkannt wurde, zweifle ich an der Kompetenz so mancher Ärzte. Ich halte es für eine Frechheit, dass einem als Raucher kein anderes Präparat der Pille verschrieben wird, wenn es doch auch welche mit anderen Inhaltsstoffen gibt. Ebenso finde ich, dass es ziemlich an Kompetenz mangelt, wenn man eine Lungenembolie, die tödliche Folgen haben kann, nicht erkennt. Dagegen ist die Entstellung meines Gesichts oder das ständige Tragen dieses Strumpfes nichts dagegen. Solche Menschen wünsche ich nichts als dass sie das Selbe durchmachen müssen. Am besten noch in meinem Alter, in dem man sein ganzes Leben noch vor sich hat und einem einfach so ein Strich durch die Rechnung gemacht wird.