Pille: | Yasminelle (Wirkstoff:Drospirenon) |
Anmerkung der SDG:
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Drospirenon-haltige Pillen haben ein höheres Thromboserisiko, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. |
Einnahmedauer:
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9 Monate
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Symptome:
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Rückenschmerzen, stark geschwollenes und verfärbtes Bein
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Nebenwirkungen:
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Beckenvenenthrombose
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Raucher:
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Nein
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Übergewicht:
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Nein
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Meine Erfahrungen:
Meine Geschichte beginnt im Mai 2008. Damals war ich 18 Jahre alt und nahm seit 9 Monaten die Antibabypille Yasminelle. Ich hatte eine Mandelentzündung und hohes Fieber. Deshalb fiel es mir zunächst nicht auf, dass ich mich auch über diese Erkrankung hinaus irgendwie komisch fühlte, denn obwohl das Fieber zurückging, fühlte ich mich seltsam schlapp und krank. Vor allem nachts hatte ich starke Rückenschmerzen und konnte kaum eine Position finden, in der ich einschlafen konnte. Das erzählte ich auch meinem HNO-Arzt, bei dem ich nochmal zur Nachkontrolle war. Er konnte sich keinen Reim darauf machen und meinte ich solle es beobachten. Das Schlappheitsgefühl nahm zu und als ich eine Freundin, die nur etwa 10 Minuten zu Fuß von mir entfernt wohnte, besuchte, kam ich dort völlig außer Atem und verschwitzt an. Etwa eine Woche später war ein sehr warmer Tag und ich fühlte mich eigentlich besser. Ich trug eine kurze Hose und räumte in meinem Zimmer auf. Als ich irgendwann an mir herunter schaute, erschrak ich mich fürchterlich: Mein linkes Bein war geschwollen und von oben bis unten violett/blau angelaufen. Ich war alleine zu Hause, mein Bruder war unter der Woche nicht da und meine Eltern einkaufen. Ich war im Schockzustand und lag mich auf mein Bett, um auf sie zu warten. Als sie daheim ankamen, haben sie mich sofort ins Auto gepackt und wollten mich zu unserer Hausärztin fahren. Ich konnte das linke kaum mehr bewegen und so musste mich mein Vater zum Auto tragen. Noch während der Fahrt entschied sich mein Vater um und ist direkt zum Krankenhaus gefahren. Er trug mich in die Notaufnahme und ich kam fast unmittelbar dran. Nach eine kurzen Untersuchung und Befragung wurde direkt ein Duplex-Ultraschall gemacht und die Diagnose stand: Tiefe Beckenvenenthrombose, die über die Leiste bis in den Oberschenkel reichte. Thrombosen im Becken sind besonders gefährlich, da der Weg zum Herzen für einen sich lösenden Thrombus nur recht kurz ist. Ich bekam wieder Fieber und konnte die nächsten 3 Wochen mein linkes Bein kaum bewegen und hatte bei Bewegungen und im Sitzen starke Schmerzen. Im Krankenhaus blieb ich 10 Tage lang, Marcumar musste ich 9 Monate lang nehmen und wohl für immer einen Kompressionsstrumpf tragen. Es war pures Glück, dass ich einer Lungenembolie und noch viel Schlimmerem entgangen bin. Nachfolgend wurde bei mir Faktor-V-Leiden diagnostiziert. Ansonsten war ich ein kerngesundes Mädchen. Als ich damals meiner Frauenärztin sagte, ich wolle verhüten, hat sie mir ohne zu Zögern die Yasminelle auf den Tisch gelegt. Die sei „neu“ und „bestens für junge Frauen geeignet“, da sie vergleichsweise „nur geringe Hormonmengen“ beinhalte. Eine „Minipille“: Das klingt doch genau richtig für mich, dachte ich mir damals. Auch ich bin überzeugt davon, dass die Yasminelle mir meine Thrombose eingebracht hat. Ich hätte sie niemals genommen, wenn ich gewusst hätte, dass mit ihr das Thromboserisiko derart gesteigert wird.