Pille: | Mayra |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 3 Monate |
Symptome: | anfangs starke Wadenschmerzen, die im Verlauf schlimmer wurden und sich nach oben zogen, bis ich gar nicht mehr laufen konnte |
Diagnostiziert: | Tiefe Beinvenenthrombose im Becken |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Als 14-jähriges Mädchen ging ich zu meinem Frauenarzt, um mir tatsächlich primär die Pille verschreiben zu lassen, ohne mir jedoch über die jeweiligen Konsequenzen Gedanken zu machen.
Bei der Frauenärztin angekommen, wurde ich weder untersucht, noch wurde gefragt, ob es in meiner Familie bereits zu Thrombosen kam. Über mögliche Risiken, gar dass Thrombosen, Lungenembolien, Herzinfarkte (uvm.) entstehen können, hat meine Frauenärztin kein Wort verloren. Schnell druckte sie mir das Rezept aus und ich habe mir schließlich die Pille in der Apotheke geholt und bald auch eingenommen.
Meinen Eltern erzählte ich nichts davon und meine Frauenärztin wollte auch nicht die Einverständnis meiner Eltern, da ich, ihrer Meinung nach „vernünftig“ und „reif“ auf sie wirkte. Sehr verantwortungslos von ihr.
Eines Abends verspürte ich zunächst Wadenschmerzen, habe mir jedoch keine weiteren Gedanken darüber gemacht. Ich ging schlafen, doch wurde vor Schmerzen aus dem Schlaf gerissen. Schließlich schrie ich nach meinen Eltern, da ich zu der Zeit ein Hochbett hatte und es nicht geschafft habe, alleine aus diesem zu kommen. Meine Eltern brachten mich auf die Couch und waren selbst sehr ratlos, gaben mir aber dann ein Schmerzmittel und ich konnte zumindest für ein paar Stunden Schlaf finden. Am nächsten Tag habe ich gemerkt, dass mein Bein sehr angeschwollen war. Es fiel mir zunehmend schwerer, zu laufen und die Schmerzen wurden auch schlimmer. Meine Familie und ich dachten, es sei möglicherweise nur eine Verspannung. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht mal, was eine Thrombose ist. Als ich jedoch die kommende Nacht keine Sekunde schlafen konnte und nicht mal aufstehen konnte, um aufs Klo zu gehen, hat mich mein Vater sofort ins Krankenhaus gefahren. Nachdem ich dort sechs Stunden in der Notaufnahme warten musste, da ich als kein Notfall angesehen wurde, wurde ich von einem Arzt untersucht. Drei weitere Stunden vergingen, bis sich ein Arzt mein Bein mittels Doppler angesehen hatte. Über die Diagnose einer Thrombose war der Arzt geschockt, da ich noch sehr jung war, aber er schob es schnell auf mein Übergewicht.
Das Bleiben auf der Kinderstation war eine zweiwöchige Tortur. Auch wenn die Ärzte gewusst haben, dass ich die Pille genommen habe, haben sie mir stattdessen Ernährungsberater aufgezwungen, obwohl ich mich bis heute gesund ernähre. Ich kam mir sehr erniedrigt und gehasst vor.
Wie geht es mir heute damit:
Heute bin ich aktuell schwanger und muss mir zur Prophylaxe vorbeugend niedermolekulares Heparin spritzen, wodurch natürlich mögliche Komplikationen entstehen könnten. Durch das erhöhte Thromboserisiko während einer Schwangerschaft habe ich starke Angstzustände, das Gleiche nochmal durchmachen zu müssen.
Außerdem schmerzen meine Beine immer noch, trotz Tragen der Kompressionsstrümpfe. Es fällt mir schwer, steil bergauf oder bergab zu laufen. Es ist alles andere als toll und schön, im Sommer diese Strümpfe zu tragen. Mein ganzes rechtes Bein ist immer noch lila/blau/rötlich verfäbrt und dicker als das andere.