Pille: | Minisiston 30mg |
Wirkstoff: | 0,125 mg Levonorgestrel, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 10 Jahre |
Symptome: | Epileptischer Anfall |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Als ich anfang des Jahres morgens zur Arbeit fuhr war alles normal, ich hatte die letzten Tage keine vermehrten Kopfschmerzen oder ähnliches. Kurz vor Feierabend begann plötzlich mein kleiner Finger sich zu verkrampfen, binnen weniger Sekunden breitete sich dieser Krampfanfall über den Arm bis über den ganzen Körper aus, so dass ich letzten Endes vom Bürostuhl auf den Boden fiel und für ca. 10 Minuten das Bewusstsein verlor (später erfuhr ich dies war das erste Grande Male, epileptischer Anfall).
Als ich wieder „aufwachte“ waren bereits Notarzt und Krankenwagen vor Ort, die mich dann ins Krankenhaus fuhren. Dort in der Notaufnahme angekommen wurden einige Untersuchungen gemacht. Da man zu diesem Zeitpunkt noch von einem „normale“ epileptischen Anfall (in meinem Falle ein Grande Male) ausging wurde ich auf die Neurologie verlegt. Kaum dort angekommen, passierte das gleiche wieder, mein Finger verkrampfte und ich verlor erneut das Bewusstsein.
Ab diesem Zeitpunkt wurde ich stark ruhig gestellt für die nächsten 3 Tage, „dank“ Valium kann ich mich daher an die zwei folgenden Epileptischen Anfälle (beides erneut Grand Male) nicht erinnern und habe auch ansonsten nur bruchstückhafte Erinnerung an die ersten Tage. Mittlerweile wurde ich von der Neurologie auf eine spezielle Schlaganfallstation (Stroke Unit) verlegt und hier ähnlich wie einer Intensivstation dauerüberwacht mit gefühlten tausend Geräten.
Nach 2 MRTs und einem CT war dann auch die Ursache für meine Anfälle gefunden:
Ich hatte eine Sinusvenenthrombose welche eine Hirnblutung verursacht hatte.
Ich bekam Heparin und Keppra gegen die Anfälle. Erst nach einer Woche durfte ich das erstmals wieder aufstehen und wurde nach knapp 2 Wochen verlegt. In der Zeit hatte ich insgesamt 5 MRTs um den Verlauf zu beurteilen. Nach einer weiteren Woche auf Normalstation durfte ich nach Hause, bzw. in die Reha. Mein Arzt meinte damals schon ich hätte großes Glück gehabt. Habe keine ersichtlichen Schäden behalten und aktuell nach einem knappen halben Jahr bin ich weiterhin Anfallsfrei, und darf bald das Marcumar absetzen welches mich im letzten halben Jahr begleitet hatte. In ca. 2 Jahren allerdings kann ich erst Keppra absetzen, so lange braucht mein Kopf um das alles wieder wirklich zu verarbeiten, so dass ich dann hoffentlich keine weiteren Anfälle bekomme. Insgesamt kann ich es heute gar nicht verstehen wieso mein Arzt mir mit 15 so leicht die Pille verschreiben konnte, und ich würde jedem davon abraten sie zunehmen. Schließlich gibt es genügend andere Möglichkeiten und auch wenn ich mit einem „blauen Auge“ davon gekommen bin ist es doch eine Erfahrung die man nicht noch ein zweites mal machen möchte und die wirklich das ganze Leben auf den Kopf stellt.