Pille: | Valette, Maxim und Velafee (Wirkstoff: Dienogest) |
Anmerkung der SDG: | Uns liegen derzeit keine ausreichenden Studien über den Wirkstoff Dienogest vor. Ob ein höheres Thromboserisikozu Pillen der 2. Generation vorliegt ist daher nicht abschließend geklärt, wird aber vermutet. Erfahre mehr |
Einnahmedauer: | 8 Jahre, 1 Jahr; 1 Jahr |
Symptome: | Schmerzen im Brustkorb und Rücken, Atembeschwerden |
Nebenwirkung: | Thrombosen in Beinen und Bauch; beidseitige, zentrale Lungenembolie |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Meine Erfahrungen:
Mitte Dezember 2013 bemerkte ich eine plötzliche Verschlechterung meines körperlichen Zustandes. Ich schob es zunächst auf den Arbeitstress. Innerhalb weniger Tage aber hatte ich Schwierigkeiten aus dem Bett zu kommen; ich fühlte mich schwach, lustlos und ich hatte zunehmend mehr Bauchschmerzen.Schliesslich machte meine Mutter sich kurz vor Weihnachten solche Sorgen, dass sie mich bat, zum Arzt zu gehen. Dies tat ich dann auch. Es wurde eine ausführliche Blutuntersuchung gemacht. Zwei Tage später bekam ich den Bericht, dass mein Blutbild nicht gut war, aber das auch keine Anzeichen einer Krankheit bestehen würden. Zwei Wochen später (Mitte Januar) wollte mein Arzt dann erneut die Blutwerte untersuchen und zusätzlich einen Ultraschal meiner Organe und ein Lungenfoto machen. Er konnte nichts finden, es war scheinbar alles in Ordnung. Er schickte mich in Urlaub, meinte ich müsste mal zur Ruhe kommen und Stress abbauen. Dies tat ich. Anfang Februar flog ich mit meinen Eltern nach Gran Canaria. Mir wurde schon auf dem Hinflug schwindelig und schlecht, das war ich nicht gewohnt. Drei Tage nach der Ankunft brach ich plötzlich und ohne Grund zusammen. Als ich wieder zu mir kam, war mein Puls bei 120. Dort blieb er auch. Ich hatte immer mehr Mühe mich zu bewegen, nach wenigen Metern musste ich stehen bleiben. Meine Beine fühlten sich übersäuert an und ich war außer Atem. Meine Mutter bestellte den Hotelarzt, der mich kurz und wenig ausführlich untersuchte und die Diagnose stellte, dass ich vermutlich eine Entzündung unter dem Brustbein hätte. Er gab mir ein Astmaspray (Salbutamol/ Ventolin) und eine Spritze (mit Schmerzmitteln) ins Gesäß. Er meinte, ich solle wie geplant nach Hause fliegen und meine Arzt nochmal aufsuchen. Mittlerweile glaubte ich mir selber nicht mehr. Ich dachte, ich würde mir meine Probleme nur einbilden. ich hatte aber komischerweise Todesangst. Nach insgesamt einer Woche flogen wir wieder nach Hause. Laufen konnte ich mittlerweile nicht mehr, mein Vater musste mich durch das Flughafengebäude tragen. Der Rückflug verlief (zu meinem Glück) ohne Probleme. In Köln angekommen fuhren meine Eltern mich umgehend ins Aachener Uniklinikum, wo mich das sehr kompetente Fachpersonal der Ambulanz sofort aufnahm und zum CT brachte. Nach kurzer Zeit bekam ich die Diagnose tiefe Beinvenentrombose rechts und links, Beckentrombose, Bauchtrombose (v. cava inferior) und beidseitige zentrale Lungenembolie. Zusätzlich war meine rechte Herzseite vergrößert und extrem überbelastet. Ich kam umgehend auf die Intensivstation, wo ich ein paar Tage bleiben musste. Ich hatte wirklich sehr großes Glück. Nach ein paar weiteren Tagen auf der Normalstation wurde ich nach Hause entlassen und zwei Monate später ging ich für drei Wochen in die Reha. Ich bin Physiotherapeutin und habe seit mittlerweile sieben Jahren eine eigene Praxis. Jetzt, nach einem Jahr Arbeitsunfähigkeit und einem weiteren Jahr Wiedereinstig in die Praxis werde ich aus gesundheitlichen Gründen Ende 2015 meine Praxis abgeben. Leider kann ich meine (hauptsächlich körperliche) Tätigkeit nicht mehr ausüben. Ich werde mich beruflich umorientieren müssen. Mittlerweile wurde festgestellt, dass ich eine MTHFR-Genmutation habe, die bei einem erhöhten Homocysteinwert erhöhtes Risiko auf Thrombose birgt. Gemeinsam mit der Einahme der Antibabypille soll dies laut der Ärzte die Ursache für das Auslösen meine Krankheit gewesen sein.