Pille: | Maxim |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 6 Jahre |
Symptome: | wie Messer im Bein, angeschwollen, Sitzen und Stehen unmöglich |
Diagnostiziert: | Thrombose im kompletten linken Bein und im Becken |
Raucher: | Ja |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Es war kurz vor der Hochzeit meiner Schwester. Ich wurde einen Monat vorher am Bein operiert. Es war keine große OP und ich habe auch zwei Wochen lang Heparinspritzen bekommen. Meine Ärzte wussten das ich die Pille nehme und dazu noch rauche. Da ich trotz relativ kleiner OP lange nicht richtig laufen konnte, hat es mich gewundert das mein Arzt mir nur 2 Wochen lang Heparinspritzen verschrieben hat. Aber ich habe ihm vertraut. Niemand hat mich zu irgendeinem Zeitpunkt aufgeklärt was passieren könnte. Dann, kurz vor der Hochzeit meiner Schwester, bin ich nachts wach geworden und wollte etwas trinken. Aus dem Bett ausgestiegen um zum Kühlschrank zu gehen, wusste ich schon das irgendwas nicht stimmt. Ich konnte mit meinem linken Bein nicht auftreten, die Schmerzen waren unvorstellbar.
Wieder ins Bett gequält habe ich meinen Freund mit meinem weinen wach gemacht. Wie schon gesagt, ich war nie wirklich schmerzempflindlich, aber die Erinnerung an diesen Schmerz lässt mich heute noch zusammen zucken. Dann hat mein Freund mich sofort ins Krankenhaus gefahren. Im Auto und im Krankenhaus habe ich vor Schmerzen geschrien und geheult. So kanntne weder mein Freund, noch ich mich. Nach 3 Stunden Wartezeit in der Notaufnahme wurde ich endlich untersucht. Der Arzt musste nicht groß untersuchen und hat mich direkt auf ein Zimmer verwiesen. Mir wurde Blut abgenommen und es wurde eine Ultraschalluntersuchung gemacht. Diagnose: Thrombose vom Becken bis hin zum Knöchel am Fuß. Insgesamt 4 mal im Bein einen Thrombus. Und dann ging die Panik los. Was passiert mit meinem Bein? Kann ich je wieder richtig laufen? Habe ich auch eine Lungenembolie? Kann ich zu der Hochzeit meiner Schwester? Ich war fertig und mein Freund wusste nicht was er machen kann.
Dann habe ich direkt Lixiana 80mg bekommen und einen Thrombosewickel. Sobald ich im Bett lag und der Wickel um meinem Bein war, war die Erleichterung erstmal groß. Der Schmerz ließ nach. Lungenembolie habe ich auch nicht. Dann kam aber der nächste Schock. Vermutung auf Krebs, da ich in meinem Alter schon Thrombose habe. Nachdem ich dann komplett auf Krebs untersucht wurde und Gott sei Dank alle Test negativ waren, kam die Frage auf woher es kommt. Bis dann mal ein Arzt, der doch eigentlich Ahnung von sowas haben muss, auf die Idee kam, das es durch die Pille und durch das Rauchen kommt. Was für Genies. Ich habe die Pille direkt abgesetzt und aufgehört zu rauchen. Nach 5 Tagen Krankenhaus durfte ich dann wieder nach Hause. Zugegeben, ich hätte eigentlich noch länger bleiben müssen, da das Risiko, eine Lungenembolie zu bekommen, immer noch sehr hoch war. Allerdings haben die Ärzte und Krankenschwestern gemerkt, wie wichtig mir die Hochzeit war. Daher haben sie meiner Schwester beigebracht wie sie den Thrombosewickel anlegt. Zum Glück hat sich auch kein einziger Thrombus so gelöst das er meine Lungen verstopft. Somit konnte ich dann doch noch als Trauzeugin auf der Hochzeit meiner Schwester „humpeln“.
Wie geht es mir heute damit:
Heute, fast ein Jahr später, nehme ich immer noch keine Pille oder andere Hormone und ich rauche auch weiterhin nicht. Beides habe ich auch nie wieder vor, da ich nun, aus eigener Erfahrung weiß, was es für Nebenwirkungen haben kann. Ich nehme immer noch Lixiana 60mg und trage eine Thrombosestrumpfhose. Zwischendurch fühlt sich mein Bein noch schwer an, aber wenn ich mich dann etwas zurück lehne und mein Bein nicht so vom Oberkörper abknicke (beim sitzen) geht es wieder. Dadurch das mein Bein kurzfristig so stark angeschwollen ist habe ich leichte Dehnungsstreifen am Bein, welche mich aber nicht stören. Ich stehe kurz vor meinem großen Thrombophilie-Screening und danach entscheidet sich, ob ich die Strumpfhose vielleicht los bin. Durch die Absetzung der Pille und das prompte Aufhören mit dem Rauchen habe ich innerhalb eines Jahres, ca 15 Kilo zugenommen.
Alles in allem war es eine Erfahrung, die mich einiges gelehrt hat. Meine Gewichtszunahme ist zwar doof, aber das kann ich wenigstens wieder abnehmen. Da bin ich jetzt auch bei. Ich würde trotz aller Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Verschlechterung des Hautbildes und der Haare, niemals wieder irgendwelche Hormone nehmen oder rauchen. Denn seitdem ich die Pille nicht mehr nehme, geht es mir insgesamt so viel besser! Ich habe keine Stimmungsschwankungen mehr und meine gesamte Stimmung ist einfach viel besser geworden.
Ich bin der Meinung das jede Frau genügend aufgeklärt werden muss über die Risiken und Schmerzen die auftreten können.