Pille: | Aida (Wirkstoff: Drospirenon) |
Anmerkung der SDG:
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Drospirenon-haltige Pillen haben ein höheres Thromboserisiko, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. Erfahre mehr
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Einnahmedauer:
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3 Jahre
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Symptome:
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Rückenschmerzen, Schmerzen im Oberschenkel
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Nebenwirkung:
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Tiefe Becken-Beinvenenthrombose
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Raucher:
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Ja
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Übergewicht:
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Nein
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Meine Erfahrungen:
Ich war nie starke Raucherin, nur gelegentlich. Im Januar 2013 hörte ich sogar ganz auf. Vier Wochen vor meinem 23. Geburtstag wachte ich dann eines Morgens mit starken Rückenschmerzen auf, über den Tag kam ein noch stärkerer Schmerz im linken Oberschenkel dazu. Ich konnte kaum noch gehen, hatte zu nichts mehr Lust. Am 02.11.2013 bemerkte ich eher zufällig, dass mein linkes Bein eine seltsame weiß-bläuliche Verfärbung hatte und fast um ein Zweifaches angeschwollen war. Im Krankenhaus bekam ich dann die Diagnose: tiefe Becken-Beinvenenthrombose (auf der linken Seite sogar bis in den Bauchraum und am rechten Bein bis zum Knie…alles „verstopft“). Ich wurde sofort in der Klinik behalten: akute Lebensgefahr!!
Es ist nun fast zwei Jahre her und ich bin angeblich gut eingestellt, aber die Angst bleibt. Die Angst davor, dass jedes Ziehen im Oberschenkel ein Anzeichen für eine erneute Thrombose sein könnte. Doch nicht nur das ist, auf Dauer, eine psychische Belastung. Ebenso leide ich unter den Folgeschäden: lebenslange Kompressionsstrümpfe links, tägliche Schmerzen, manchmal so stark, dass ich nicht mehr laufen kann, Probleme bei der Arbeitssuche (vieles darf ich nicht mehr dauerhaft ausüben z.B. langes Stehen, Sitzen, Knien, schwer Heben..), meinen erlernten Beruf (Einzelhandelskauffrau) kann ich auch nicht dauerhaft ausüben. Ich darf nicht mehr tauchen, nicht lange fliegen. Den Sommer kann ich wegen verstärkter Schmerzen und Spannungsgefühle (als wenn mein Bein platzen würde) nicht mehr richtig genießen und auch keine kurzen Hosen tragen, da überall der Kompressionsstrumpf sichtbar wird. Selbst eine Schwangerschaft muss geplant sein und streng ärztlich überwacht werden und es ist in meinem Fall eine Risikoschwangerschaft. Wie viele Frauen wünsche auch ich mir ein Kind. Doch damit nicht genug…bei vielen Mitmenschen stoße ich auf Unverständnis. Da wird die Krankheit und ihre Folgeschäden schnell mal als eine Lappalie abgetan und man soll sich nicht so anstellen. Was es wirklich heißt, damit zu leben und wie stark die Schmerzen tatsächlich sind, verstehen viele nicht. Für sie kommt und geht eine Thrombose wie ein Schnupfen. Doch noch viel schmerzhafter ist es, auf Ablehnung zu stoßen. Der Satz „Ich weiß nicht wie lange ich mit deiner Krankheit klarkomme. Um dich muss man sich immer Sorgen machen.“ ist mir im Gedächtnis geblieben. Ebenso die Äußerung, dass die Krampfadern an meinem Bauch ekelhaft seien. Diese Krampfadern dienen als Umgehungskreislauf für eine Bauchvene, welche durch die Thrombose komplett zerstört wurde. Sie ist nur noch ein Narbenstrang in meinem Bauch. Aber davon abgesehen, dass diese Adern nicht nur extrem unästhetisch sind, sie verursachen auch enorme Schmerzen und das wiederum fast täglich. Jeder Tag ist ein neuer Kampf, für meine Familie und Freunde, wenn sie sehen, wie sehr ich darunter leide. Und jeder Tag ist ein neuer Kampf für mich, an dem ich nicht aufgebe und versuche mir Stück für Stück an Lebensqualität zurück zu erkämpfen. Ich bin froh auf diese Seite gestoßen zu sein, denn sie gibt mir die Hoffnung, die ich manchmal verliere.