Pille: | Petibelle |
Wirkstoff: | 3 mg Drospirenon, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 6 Monate |
Symptome: | Abgeschlagenheit, Übelkeit, starke Kopfschmerzen. |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose, beidseitiger Hirninfarkt/Hirnblutung, Epilepsie |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Als ich am 27.12.2009 mit meinem Freund auf der Heimreise vom Winterurlaub war, spürte ich eine extreme Abgeschlagenheit. Nach einiger Zeit bekam ich zusätzlich Kopfschmerzen, die immer stärker wurden. Da ich seit meiner Kindheit oft Kopfschmerzen habe (auch öfters Migräne), habe ich mir dabei nichts gedacht und habe mich –als wir zu Hause waren- nach Einnahme einer Schmerztablette ins Bett gelegt. Leider hat das Schmerzmittel nur kurzfristig gewirkt und die Kopfschmerzen sind wieder nach kurzer Zeit zurückgekommen. Das ganze ging bis zum 30.12.2009 bis ich mich selbst entschloss ins nächstgelegene Krankenhaus zu fahren. Mein Freund fuhr zusammen mit mir dorthin. Ich hatte kurz die Gelegenheit, mit einem Arzt zu sprechen, der mich kurz darauf wieder nach Hause schickte (Begründung: Notbesetzung im Krankenhaus, Belegkrankenhaus, Notfallaufnahme erst ab 18.00 Uhr). Da es ca. 16.30h war, sind wir also wieder nach Hause gefahren. Es hat nicht lange gedauert, da ist meine Motorik im rechten Unterarm ausgefallen. Ich habe zu meinem Freund gesagt: „Schatzi, jetzt wird es ernst: Ich habe einen Schlaganfall!“ Fahr mich sofort in das Krankenhaus, in dem wir zuvor waren.“ Während der Fahrt ist dann auch meine Sprache ausgefallen und mein Freund dachte, dass ich sterbe.
Im Krankenhaus ging dann alles sehr schnell. Im CT hat man festgestellt, dass ich eine Thrombose im Kopf habe. Ich bin mit Blaulicht in die nächste Neurologische Klinik gefahren worden. Dort wurde mir nach dem MRT ziemlich schnell die genaue Diagnose genannt: Sinusvenenthrombose mit beidseitigen Hirninfarkt mit leichter Hirnblutung. Ursache: Wahrscheinlich die Einnahme der Pille. Als ich bereits auf der Intensivstation lag, teilte mir der behandelnde Arzt mit, dass ich Glück hatte, noch am Leben zu sein. Weiterhin sagte er mir, dass in der nächsten Zeit weitere Hirnblutungen folgen könnten. In der Nacht zum 31.12.2009 kamen dann noch Krampfanfälle (Epilepsie) der rechten Hand/Unterarms hinzu. Ich wurde mit hochdosierten Heparin und mit Epileptika versorgt.
Glücklicherweise ist meine Sprache nach kurzer Zeit wieder zurückgekommen, und meinen Arm konnte ich nach ein paar Tagen wieder vollständig bewegen. Nach ein paar Tagen Krankenhausaufenthalt bin ich dann für ca. 6 Wochen in die REHA gekommen. Dort ist mir erst mal knallhart bewusst geworden, wie eingeschränkt meine Belastbarkeit war (von 100 % war ich nur noch ca. 10 % belastbar). Mein Körper hat sehr oft verrückt gespielt: Ich hatte viele Probleme mit meinem Kreislauf (extrem niedriger Blutdruck), Schwindel, extreme Müdigkeit und starke Kopfschmerzen. Meine Psyche war sehr stark angeknackst und ich habe oft in meinem Zimmerchen gelegen und viel geweint. Nachdem ich aus der REHA nach Hause entlassen wurde, war ich auf mich selbst gestellt, da ich mit meinem Freund eine Fernbeziehung führe. Aufgrund der fokalen epileptischen Anfälle, durfte ich 7 Monate kein Auto fahren und musste meine regelmäßigen Arztbesuche zu Fuß bzw. mit dem Bus erledigen. Da ich Probleme mit der Krankheitsverarbeitung hatte und an einer Angststörung litt, habe ich psychologische Hilfe aufgesucht. Ich war 11 Monate berufsunfähig bis ich mit der Wiedereingliederung in den Beruf beginnen konnte. In dieser Zeit habe ich meine Belastbarkeit mit Gehirnjogging und Fahrradfahren (Ergometer) trainiert.
Wie geht es mir heute damit:
Heute bin ich mit meiner Belastbarkeit zufrieden. Dennoch denke ich, dass diese nicht wieder zu 100 Prozent hergestellt ist. Eine sehr gute Psychologin konnte mir helfen, meine Angststörung zu überwinden.
Mit meinem Bericht möchte ich alle Frauen vor der Einnahme der Pille warnen! Denn das Leben ist zu kurz und zu kostbar, wegen so einem Mist krank zu werden oder auch sein Leben zu verlieren!!!!