Pille: | Valette |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 4 Monate |
Symptome: | keine |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose, Schlaganfall |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Das Erste an was ich mich erinnern kann war das ich auf der Untersuchungsliege saß und gelangweilt mit den Beinen baumelte als der Arzt das raushaute das ich eigentlich schon gestorben sein müsste, das ganze war nur ein Zufallsbefunde, eigentlich war das nur ein MRT wegen massiver Migräne. Auf den Bildern waren fast alle Venen im Hirn voll mit geronnenem Blut.
Es fing an mit den Spritzen, jeden Tag 2 mal Heparin, nach 3 Monaten kam ich aus dem Krankenhaus und würde auf Marcumar eingestellt. Die Folgen waren ziemlich miese Organschmerzen die ich aber vor allen außer meinem Arzt geheim gehalten habe. Meine Mutter ist fast gestorben vor Sorge, sie hat mir damals schließlich gesagt ich solle sofort die Pille nehmen da sie mitbekam das ich keine Jungfrau mehr war, das ich jetzt von der Behandlung mehr Nebenwirkungen hatte als Symptome von meiner Krankheit wollte ich ihr nicht auch noch zumuten. Das Jahr Markumar war die Hölle, ich hab sofort blaue Flecken bekommen, dauerhafte Schmerzen im Bauchbereich gegen die nichts geholfen hat und von meiner Periode (die immer mit Migräne kam…) will ich jetzt nicht reden.
Zwischenrein kam noch ein Unfall, ich stolperte auf dem Weg aus dem MRT-Raum zum Arztzimmer und bin irgendwie so dumm aufgekommen das ich mir einen 3cm tiefen Schnitt in den Oberschenkel zuzog. Das Blut lief raus wie Wasser, dieses Bild schockt mich immer noch. Normalerweiße wird Blut ja irgendwann wenigstens etwas dicker, aber meins sprudelte hellrot herraus und es hat einfach nicht aufgehört. Mehr Glück als Verstand, ich war schon im Kh und wurde direkt wieder zusammengeflickt. Mit 17 und ein paar zerquetschten bin ich zusammengebrochen, lag 22 Tage im Koma, musste zwischendurch vom Tod zurück zum Halbtot befordert werden und durfte dann ALLES nocheinmal lernen. Reden, laufen, Schreiben, das Klo nutzen. Alles war weg.
Die Bewegungen wusste mein Hirn noch, aber mein Körper konnte sie nicht umsetzten. Ich war gefangen in meinem Körper, wirklich eingesperrt. Mittlerweile bin ich 20, funktioniere wieder halbwegs normal bis auf gelegentliche Aussetzter und weiß nichtmehr was ich machen soll… Nachdem ich mit 16 schlank, rank und sportlich war bin ich nun pummelig, eine Frustraucherin und bekomme immer noch blaue Striemen an der Schulter wenn mein Rucksack zu schwer ist. Mein damaliger Freund hat mich auch noch verlassen weil er nicht „mit einem Krüppel“ zusammen sein wollte… Alles in allem, diese dumme kleine Tablette zu nehmen war die schlechtes Entscheidung in meinem Leben, in spätestens 10 Jahren bin ich dann endgültig Tod und jedem dem ich davon erzähle hat das anscheinend unbezwingbare Verlangen mich zu Bevormunden und in Watte einzupacken…