Pille: | Mayra |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 2 Jahre |
Symptome: | Kopfschmerzen, Amnesie |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose mit epileptischen Anfällen |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Ich hatte alles in allem 2 Wochen Kopfschmerzen. In der ersten Woche dachte ich mir nichts dabei. Donnerstag morgens, an einem Feiertag, wachte ich auf und hatte unglaubliche Kopfschmerzen, ich wankte aufs Klo und nahm eine Kopfschmerztablette, ich hatte am Abend davor etwas getrunken und dachte, ich hätte ‚Katerkopfschmerzen‘. Ich legte mich wieder ins Bett und versuchte weiterzuschlafen. Plötzlich hörte ich in meinem Kopf ein Rauschen, als hätte jemand einen Stöpsel gezogen, erst bekam ich Panik, aber dann gingen die Kopfschmerzen weg und mir ging es wieder einigermaßen gut und ich schlief direkt ein.
Ärzte hatten zu und ich hatte noch Termine und am Freitag musste ich in die Uni und ich musste arbeiten, aber es ging ja zu dem Zeitpunkt auch wieder besser und es waren ja „nur“ Kopfschmerzen, das Rauschen habe ich, bis ich im Krankenhaus war, total vergessen. In der nächsten Woche ging ich zu mehreren Ärzten, allerdings ohne Erfolg. Man konnte nichts feststellen. Am Samstag ging es mir richtig schlecht und ich hatte zu allem Überfluss die Namen von guten Freunden vergessen und dann den Nachnamen von meinem Freund… das war genug, wir fuhren ins Krankenhaus.
Nach unglaublichen 10 Stunden Wartezeit und hin und her Kurverei, bekam ich um Mitternacht mein erstes CT. Die Ärztin, welche sich die Bilder anschaute, erbleichte und ging aus dem Raum, um die Radiologien zu fragen, da sie sich nicht sicher war, was sie da sah. Das war der Zeitpunkt an dem ich Panik bekam, ich dachte an alles; Tumor im Kopf oder sonst was schreckliches. Aber nicht an die Diagnose eine Thrombose im Kopf!!! Ich zitterte vor Panik am ganzen Körper und dann musste ich noch ein CT über mich ergehen lassen, dies Mal mit Kontrastmittel, als ich dieses fertig war, bekam ich noch auf dem CT-Tisch einen epileptischen Anfall.
Ich wachte auf der Intensivstation wieder auf, mein Gehirn war angeschwollen, da das Blut aus meinem Gehirn nicht mehr abfließen konnte und starker Druck in meinem Kopf aufgebaut wurde. Die ersten Tage im Krankenhaus habe ich so gut wie vergessen. Anfangs erzählte ich alles Mögliche doppelt und dreifach, weil ich vergessen hatte, dass ich es schon erzählt hatte. Auf der Intensivstation blieb ich 2 Tage und wurde dann für zwei weitere Tage auf die Stroke gelegt. Danach kam ich noch mal für 2,5 Wochen auf eine normale neurologische Station, ich lag 21 Tage im Krankenhaus und bekam in hohen Dosen Heparin. Es wurden stationär 3 MRTs gemacht, die das Ausmaß meiner Thrombose verdeutlichten. Bei mir waren/sind die Hauptabflussvenen verstopft und es ist eine sehr ausgewachsene Thrombose.
Da ich schon seit 5 Jahren nicht mehr rauche und auch nicht übergewichtig bin, wurde die Thrombose mit großer Wahrscheinlichkeit von der Antibabypille ausgelöst. Die genetische Veranlagung wurde weitestgehend ausgeschlossen. Ich musste ein dreiviertel Jahr ein Antiepileptika einnehmen (Autofahren darf ich ein Jahr lang nicht) zudem muss ich Marcumar nehmen. Dieses werde ich wahrscheinlich insgesamt zwei Jahre nehmen müssen, da meine Thrombose so ausgewachsen ist/war. Ich habe ca. 6–7 Monate gebraucht, bis ich wieder effektiv in die Uni gehen konnte.
Das letzte MRT im Oktober zeigte, dass meine Thrombose umspült wird! 🙂 Sie ist zwar nicht weg, aber mein Blut kann abfließen. Im Mai werde ich mein nächstes MRT haben, ich schaue schon mit Spannung diesem Zeitpunkt entgegen. Ich kann nicht glauben, wie viel Glück ich gehabt habe. Ich bin unwahrscheinlich glücklich, noch am Leben zu sein!!! Ich wünsche keinem Menschen diese Erfahrung.