Pille: | Valette (Wirkstoff: Dienogest)/ Maxim (Dienogest) |
Anmerkung der SDG: | Uns liegen derzeit keine ausreichenden Studien über den Wirkstoff Dienogest vor. Ob ein höheres Thromboserisikozu Pillen der 2. Generation vorliegt ist daher nicht abschließend geklärt, wird aber vermutet. Erfahre mehr |
Einnahmedauer: | ca. 9 Jahre |
Symptome: | Übelkeit, Gleichgewichtsstörung, Nackenschmerzen |
Nebenwirkung: | Schlaganfall |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Im Alter von gerade 23 Jahren hatte ich im Frühjahr 2014 einen Schlaganfall. Am Sonntag, den 27.04.2014 bin ich aufgewacht und hatte schlimme Nackenschmerzen, habe mir dabei jedoch nichts gedacht und habe es als typischen Schmerz abgetan, den man halt mal hat, nachdem man sich verlegen hat. Mir ging es den ganzen Sonntag recht schlecht, was aber auch ehrlich gesagt mit dem partyreichen Wochenende zutun gehabt haben kann. Abends konnte ich noch normal duschen gehen und bin dann wie sonst auch gegen 10/11 Uhr ins Bett gegangen, da ich ja wieder arbeiten musste. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen, mir war sehr übel und ich musste mich alle paar Minuten übergeben. Die ersten Male konnte ich noch normal ins Bad gehen, aber nach und nach ging das nicht mehr und ich musste mich auf dem Boden vom Bett ins Bad ziehen, da ich keine Kraft mehr hatte. Am Montag, den 28.04.2014 habe ich mich dann krank gemeldet, ich habe sogar selber noch auf der Arbeit angerufen. Jeder „Schritt“ aus meinem Bett war schon zu viel. Mein Zeitgefühl hatte ich vollständig verloren. Mir tat der Nacken schrecklich weh, mir war übel und ich hatte keinen Gleichgewichtssinn mehr. Zum Glück war ich abends noch in der Lage, meine Eltern anzurufen. Mir kam das alles sehr suspekt vor und ich konnte es auch nicht mehr auf die Party/den Alkohol am Wochenende schieben. Meine Eltern kamen mich abholen und haben mich mit nach hause genommen. Dort blieb ich dann bis Mittwoch und habe nichts mehr gegessen und nur geschlafen. Die Tage vergingen für mich wie im Flug. Dienstagabend kam mein Hausarzt aus Kindertagen und hat das alles abgetan und nicht ernst genommen. Am Mittwoch, den 30.04.2014 kam dann mein Hausarzt nochmal. Gegen Mittag wurde ich dann wegen des Verdachts auf Meningitis mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht – Notaufnahme. Schnell stand fest, dass ich einen schweren Schlaganfall hatte. Noch am selben Tag wurde ich auf die Stroke-Unit eines anderen Krankenhauses verbracht. Dort blieb ich eine Woche auf der Notfallstation, da jederzeit damit gerechnet wurde, dass ich notoperiert werden muss. In der zweiten Woche kam ich in den normalen Bereich der Stroke-Unit. Die Ärzte stellten fest, dass wohl eine Halsschlagader gerissen ist und das dies mitunter aufgrund der Einnahme der Pille geschehen sein könnte. Klare Aussagen treffen die Ärzte ja eher ungern aber sie meinten, dass die Pille wohl Schuld sei, da keinerlei Risikofaktoren bekannt waren. Darum nehme ich natürlich auch nicht mehr die Pille und muss nun auch lebenslang Blutverdünner nehmen und später, im Falle einer etwaigen Schwangerschaft muss dies von meinen Neurologen und diversen anderen Ärzten begleitet werden. Nach diesem knapp zweiwöchigen Aufenthalt kam ich für 1 ½ Wochen auf Reha. Ich musste wieder lernen zu laufen, das Gleichgewicht zu halten, sprechen und wieder Muskeln aufbauen. Teilweise merke ich es auch heute noch (eineinhalb Jahre später), dass ich meine Schwierigkeiten habe, aber mein Gehirn ist noch jung und ich bin guter Dinge, dass ich vollkommen gesund werde. Nachdem ich erst nach drei Tagen behandelt wurde und nun ca. die Hälfte meines Kleinhirns abgestorben ist, bin ich froh doch so glimpflich davon gekommen zu sein.