Pille: | Maxim |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 7 Jahre |
Symptome: | extreme Atemnot, Schwindel, Herzrasen, Abgeschlagenheit, Schweißausbrüche |
Diagnostiziert: | beidseitige schwere Lungenembolie mit Rechtsherzbelastung |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Alles begann am 29.04.2019 (wobei man sagen muss, dass ich die Woche vorher etwas gekränkelt hatte. Bin dann Donnerstag und Freitag der vorigen Woche mit Fieber in die Arbeit gegangen, da meine Kollegin Schule hatte) ich hatte mich sehr abgeschlagen gefühlt, gehustet, hatte Fieber und die nase ist gelaufen (typische Erkältungssymptome eben). Da ich aber nicht wieder krank zur Arbeit kommen wollte, ging ich zu meinem Hausarzt um mich krankschreiben zu lassen. Dieser untersuchte mich kurz und hörte meine Lunge ab. Da aber so nichts auffällig war, schickte er mich nach Hause mit der Anmerkung, dass das wohl eine verschleppte Erkältung wäre und er mich erstmal eine Woche krankschreibt um mich auszukurieren. Ich ging also wieder nach Hause und tat wie mir geheißen (ausruhen, so wenig wie möglich bewegen usw.). Leider merkte ich in dieser Woche schon, dass allein der Gang von der Couch zur Toilette extrem anstrengend war, schob das aber auf die „verschleppte Erkältung“ (diese stellte sich später im Übrigen mehr als Lungenentzündung dar). Als ich von Sonntag auf Montag (05.05. auf 06.05.2019) jedoch so schlecht schlief, weil ich dachte mein Herz überschlägt sich, da es so schnell schlug und ich eben einfach nicht zur Ruhe kam, beschloss ich am Montag (06.05.2019) nochmal zum Arzt zu gehen. Da meine Eltern aber im Urlaub waren und ich auch nicht selbst fahren wollte, beschloss ich, mit dem Bus zu fahren. Allein der Weg zum Bus war eine Qual. Ich hatte das Gefühl keine 5 Meter zu kommen ohne kaum noch Luft zu bekommen. An der Bushaltestelle angekommen, war mir extrem schwindlig und ich war froh, als endlich der Bus kam. Als dieser dann am Bahnhof (dort ist die Arztpraxis meines Hausarztes hielt) stieg ich aus und musste noch durch eine Unterführung laufen, die ich mit 5 Pausen in denen ich erstmal verschnaufen musste gerade so schaffte. Oben angekommen war mir so schwindlig, dass ich fast nichts mehr gesehen habe, Schweißausbrüche hatte und eben wirklich fast keine Luft mehr bekam. Also ließ ich mich dort auf den Rand eines Hochbeets fallen und habe mich extrem hilflos gefühlt. Ein Mann kam vorbei und fragte mich ob denn alles ok sei und er mir helfen solle. Ich konnte kaum noch reden weil mir dazu die Luft fehlte doch konnte ihm klar machen, dass ich eben zu meinem Hausarzt müsse und dieser noch ein paar Meter weiter ist. Er hat dann sofort geschalten, mich nach meiner Krankenkassenkarte gefragt und ist losgelaufen. Kurze Zeit darauf (mittlerweile habe ich wenigstens wieder ein bisschen klarer gesehen) kam mein Arzt zusammen mit zwei Sprechstundenhilfen die irgendwie versuchten mich in die Praxis zu befördern (wieder mit mindestens 3 Pausen). Dort wurde ich direkt an das EKG angeschlossen und kurze Zeit später auch direkt der Notarzt verständigt mit Verdacht auf Lungenembolie (Dieser teilte mir danach im Krankenwagen mit, dass diese „Überanstrengung“ durch das Laufen das beste war, was mir passieren konnte, da ich so nicht nochmal nach Hause geschickt wurde. Das war quasi mein Lebensretter). Ich wurde direkt ins Krankenhaus gefahren und dort auch gleich dran genommen. Mir wurde nochmal Blut abgenommen und ich kam ins CT bei welchem eine beidseitige schwere Lungenembolie mit Rechtsherzbelastung festgestellt wurde (Es war echt verdammt knapp und höchste Eisenbahn). Ich wurde dann direkt auf die Überwachungsstation gefahren, wo mir auch direkt ein Mittel zur Auflösung gespritzt wurde. Dort wurde ich 2 Nächte behalten, und als ich keinen Sauerstoff mehr brauchte auf die normale Station verlegt auf der ich dann noch 3 weitere Tage lag. Danach wurde ich entlassen. Bitte bitte bitte stellt in Frage was eure Ärzte euch verschreiben. Mich hätte es fast das Leben gekostet und ab diesem Jahr habe ich zweimal Geburtstag.
Wie geht es mir heute damit:
Nach einer dreiwöchigen Reha geht es mir heute soweit wieder gut. Muss aber noch weiterhin Blutverdünner und Betablocker zu mir nehmen. Die Panik vor einem Rückfall ist geblieben. Ich arbeite wieder normal und mache auch wieder Sport. Die Pille kommt nie wieder für mich in Frage und ich würde sie auch niemandem empfehlen. Meine Schwester nimmt die gleiche Pille und ich versuche ihr diese auszureden. Bitte passt auf euch auf und hinterfragt. Nichts ist wichtiger als eure Gesundheit und euer Leben!