Pille: | Bellissima |
Wirkstoff: | 2 mg Chlormadinon acetat , 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 1 Monat |
Symptome: | Starke Schmerzen im rechten Bein |
Diagnostiziert: | tiefe Beinvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Ich war 16 als ich angefangen hatte die Pille zu nehmen. Ich hatte seit einigen Monaten einen Freund und wollte für alles vorbereitet sein. Von meiner Ärztin bekam ich dann die Pille „Bellissima“. Nach ein paar Wochen hatte ich Schmerzen im Bein. Ich ging davon aus, dass ich mir einen Muskel gezerrt oder eine Sehne eingeklemmt hatte. Ich hatte darauf gewartet, dass es von alleine wieder weg geht – hatte immer mal an eine Thrombose gedacht, wollte es aber nicht wahr haben. Meine Mutter wusste von der Pille nichts. Im September bin ich dann wegen eines Schüleraustausches 12 Stunden nach Amerika geflogen. Dort nahmen die Schmerzen massiv zu, weshalb ich kaum noch laufen konnte. Die Lehrer hatten mich grimmig zum Kinderarzt gebracht, der mich gefragt hatte, ob ich die Pille nehme. Anstatt zu untersuchen, ob meine Schmerzen davon kommen, hatte der Arzt eine Hüftfehlstellung festgestellt, durch die ich wohl in einem tiefen Muskel im Bein Schmerzen hatte. Darauf hin sollte ich täglich 4x400mg Schmerztabletten nehmen und das Bein hochlegen und massieren lassen. Ersteres hatte ich nicht getan. Diese Fehldiagnose hätte mich das Leben kosten können. Als ich nach einem Monat zurück in Deutschland war wurde ich 17. Nachdem ich zwei Wochen lang weiterhin Schmerzen im Bein hatte, bin ich erneut zum Arzt gegangen. Dieser hatte das Risiko der Pille sofort erkannt und mir Blut abgenommen. Einen Tag später bekam ich in der Schule einen Anruf, dass ich sofort ins Krankenhaus solle, da mein D-Dimer Wert im Blut gefährlich hoch sei. Dies war der Zeitpunkt an dem ich meiner Mutter von der Pille erzählt hatte. Wir sind zusammen ins Krankenhaus, wo durch Ultraschall eine tiefe Beinvenenthrombose festgestellt worden ist. Nach den Angaben der Ärzte sei mein D-Dimer so hoch gewesen (1200 wenn ich mich recht entsinne), dass ich enormes Glück hatte, keine Lungenembolie davon getragen zu haben. Auf Grund dieses Vorfalls haben wir uns dazu entschlossen, mein Blut auf Genveränderungen zu untersuchen. Es kam heraus, dass ich Faktor-2-Leiden habe, eine Mutation, die zu erhöhter Blutgerinnung führt und demnach Thrombosen fördert. Menschen mit einer Faktor Mutation dürfen kein Östrogen zu sich nehmen. Bei mir hat es keine 2 Wochen gedauert, bis die Pille bei mir eine Thrombose verursacht hat. Mittlerweile nehme ich die Pille Damara (/Cerazette). Mir wurde gesagt, dass Gestagene eine Alternative sind, jedoch enthält auch dieses Präparat ein Risiko. Mittlerweile bin ich 19. Der Vorfall liegt ganze 2 Jahre zurück. Trotz dessen haben die Schmerzen im Bein nie aufgehört.