Jessomyna, 17

Mein Erfahrungsbericht:

Im Februar 2014 wurde bei mir eine beidseitige Lungenembolie und Mehretagenthrombosen der tiefen Beinvenen festgestellt. Ich kam dann sofort auf die Intensivstation, da ich schon so gut wie keine Luft bekommen habe. Ich war dem Tod auch schon sehr nah. Bekam dann diese typischen Thrombosestrümpfe in einer Strumpfhose, war ziemlich nervig und tat auch höllisch weh. Hab dann zwei Wochen später, als eigentlich schon alles bergauf ging, einen Herzstillstand bekommen und wurde zwei Stunden reanimiert und lag dann etwa eine Woche im künstlichen Koma. Meine Chancen, dass ich es überlebe, waren nicht besonders groß. Aber ja, ich habe es überlebt.

Außerdem haben die Ärzte durch die Herzlungenmaschine eine Arterie bei mir verletzt und ich habe deshalb eine Durchblutungsstörung im rechten Bein. Ich kann etwa eine Strecke von 50m laufen, bevor die Schmerzen anfangen und immer heftiger werden. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens, ich musste neu essen, trinken und laufen lernen, ich habe tagelang nur geweint und hab mich immer wieder gefragt: „Warum ich, warum?“

Wie geht es mir heute damit:

Heute sind wir im Jahr 2018 und es ist jetzt vier Jahre her. Letztes Jahr im August 2017 bekam ich erneut eine Thrombose und beidseitige Lungenembolie, war zwar nicht so heftig, da ich die Anzeichen schnell erkannt habe und auch sofort ins Krankenhaus bin. Ich muss wahrscheinlich mein Leben lang Marcumar/Blutverdünnung nehmen. Und auch die Thrombosestrumpfhose tragen.
Durch die Durchblutungsstörung kann ich immer noch nicht viel mehr Meter laufen und Sport kann ich so gut wie gar nicht treiben, einmal wegen meines Beins und weil sich meine Lunge abbaut bzw. ich nur noch 61% Lungenvolumen habe.
Außerdem hat das alles ziemliche Auswirkungen auf meine Psyche, ich leide unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, starken Depressionen und noch unter anderen Syndromen.
Leider kann ich das alles nicht ändern und muss versuchen, dass alles so hinzunehmen.