Pille: | Yasminelle (Wirkstoff:Drospirenon), davor Valette (Dienogest) |
Anmerkung der SDG:
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Drospirenon-haltige Pillen haben ein höheres Thromboserisiko, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. |
Einnahmedauer:
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ein paar Monate |
Symptome:
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Rückenschmerzen, Ziehen im Bein, Bewusstlosigkeit, Atemnot
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Nebenwirkungen:
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beidseitige Lungenembolie, akutes Cor Pulmonale
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Raucher:
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Nein
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Übergewicht:
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Nein
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Meine Erfahrungen:
Es geschah am 03. Mai 2010, an dem Geburtstag meines Papas. Ich hatte in der Nacht zuvor unheimliche Rückenschmerzen und wusste schon gar nicht mehr, wie ich liegen sollte. Als ich morgens aufstand, wollte ich etwas in meinen Rucksack packen und hockte mich vor ihn. In dem Moment zog es in meinem rechten Bein. Ich merkte, dass ich bewusstlos werde, stellte mich vor mein Bett und fiel darauf. Ich muss ca. 15-20 Minuten bewusstlos gewesen sein. Als ich aufwachte, saß ich am Boden und hatte sehr starke Luftnot. Es war niemand in der Wohnung, ich war allein. Ich schleppte mich nach einiger Zeit zum Fenster und klopfte, denn zum Glück war mein Papa zufällig gerade auf dem Hof und nicht unterwegs.
Er kam hoch und dachte, es wäre wegen dem Stress vor den Prüfungen, denn 3 Wochen später wären meine Prüfungen zur Verwaltungsfachangestellten gewesen. Er rief meine Mutti auf der Arbeit an und sie sagte sofort NOTARZT! Als dieser kam, meinten sie auch, es wird der Kreislauf sein. Doch sie fanden nicht einmal meinen Puls. Im Krankenhaus nahmen sie mir Blut ab. Ich sollte in das MRT, aber dann müssen sie zwischenzeitlich meine Blutwerte bekommen haben und schoben mich dann sofort in das CT. Dort musste ich mich noch auf der Liege übergeben. Der Befund war eine beidseitige Lungenembolie.
Ich kam sofort auf die Intensivstation und die Thromben wurden mit einer hohen Dosis an Heparin über einen Tropf aufgelöst. Einige weitere Untersuchungen folgten: z.B. ein Ultraschall des Bauches, der Beinvenen, des Herzens, der Schilddrüse, Thoraxröntgen, ein CT des Kopfes. Nach 5 Tagen auf der Intensivstation kam ich noch 7 Tage auf die Normalstation. Danach war ich 2 Wochen zu Hause und dann für 3 Wochen auf Reha.
Nach noch ein paar Wochen zu Hause wurde ich auf der Arbeit wieder eingegliedert. Erst ging ich einige Zeit nur 4 Stunden zur Arbeit, dann 6 Stunden und dann wieder volle 8 Stunden. Meine Ausbildungszeit verlängerte sich um ein halbes Jahr. Bei einer Gerinnungsuntersuchung kam heraus, dass ich wohl keinen Gendefekt habe, sodass als einzige Ursache nur die Pille bleibt.
Ich hatte, laut den Ärzten auf der Intensivstation, sehr großes Glück. Eine Ärztin meinte, dass ich es nicht überlebt hätte, wenn ich geraucht hätte und dick gewesen wäre. Ich habe nach der Lungenembolie noch 1 Jahr lang Falithrom genommen und seitdem gar nichts mehr.
Am 03. April 2013 kam mein erstes Baby zur Welt. Zur Vorbeugung war ich alle 4 Wochen zur Kontrolle des PTF-Wertes. Ein Wert, der bei Frauen in der Schwangerschaft steigt, wenn das Blut dicker wird. Als er einen bestimmten Wert überschritten hatte, habe ich die ganze weitere Schwangerschaft Clexane gespritzt, erst 20mg, dann 40mg und zum Ende hin 60mg bis ca. 2 Wochen nach der Geburt. Die Pille und andere hormonelle Verhütungsmittel werde ich nach allem, was passiert ist, nicht mehr nehmen. Das Glück, welches ich hatte, werde ich wohl kein zweites Mal haben. Ich bin dankbar dafür, dass ich noch lebe.