Pille: | Valette |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 4 Jahre |
Symptome: | Kopfschmerzen, Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Doppelbilder etc. |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Ja |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Vor 4 Jahren begann meine Krankheitskarriere damit, dass ich aufgewacht bin und meinen linken Arm nicht mehr spüren konnte. Also ab ins Krankenhaus. Dort angekommen war mein Arm bereits gelähmt und meine ganze linke Seite stark geschwächt. Am selben Abend noch hatte ich dann eine halbseitige Lähmung mit Blasenstörung. Ich kam auf die Stroke unit, wurde überwacht und gründlich untersucht. Leider ohne Befund. Die Lähmung ging nach 2 Wochen zurück und erst mal war wieder Ruhe. Es folgten immer mal kleinere und größere Lähmungen, bis ich mitten im Konzert entsetzlichste Gesichtsschmerzen bekam, nicht mehr schlucken oder sprechen konnte und wieder ab ins Krankenhaus.
Leider haben die Ärzte immer gesagt ich wäre hysterisch, meine Symptome psychisch bedingt und in Wahrheit wäre ich ja auf gar keinen Fall krank.
Mittlerweile war ein Jahr vergangen und hatte weitere Symtome. Bekam starke Sehstörungen, Kopfschmerzen und Verwirrungszustände. Ich konnte meine Wohnung nicht mehr finden, hatte Wortfindungsstörungen und plötzlich hatte ich riesige Probleme mich an die Rechtschreibung zu erinnern. Mein Zustand wurde immer schlechter. Ich musste mich täglich mehrmals erbrechen, hatte durchgehend Doppelbilder, extreme Schmerzen mit Ohrgeräuschen und bin ständig bewusstlos geworden.
2 Jahre nach dem ersten Symptom hatte sich mein Zustand radikal verschlechtert. Ich bin auf unter 40 kilo abgemagert da ich mich mittlerweile bis zu 12 mal am Tag erbrach. Diagnose der Ärzte: Essstörung.
Zum glück wurde ein letztes MRT gemacht wo endlich sichtbar wurde dass meine Sehnerven sehr lädiert waren. So kam ein student auf einen pseudotumor cerebri und kurz darauf wurde die 5 fache Sinusvenenthrombose erkannt.
Meine Thrombosen sind alle sehr vernarbt und op mässig gibt es keine Chance sie zu ziehen. Ich musste täglich lumbal punktiert werden, hatte immer Hirndrücke über 70 und 80. Die Ärzte waren der Meinung ich würde defenitiv sterben.
Nach über 100 lp s konnte mir endlich ein vp-shunt implantiert werden. Dieser bereitet nur Probleme. Ich bin seitdem 6 mal am Kopf operiert worden, habe shunts gehabt, die alle nicht den gewünschten Effekt lieferten.
Wie geht es mir heute damit:
Heute geht es mir etwas besser. Ich muss aber sehr viel Morfin und andere starke Schmerzmittel nehmen. Ich habe immer wieder Hirndruck und Hirnschwellung. Ich habe die Telefonnummer meines Neurochirurgs immer bei mir, da ein shunt sich infizieren, verstopfen oder durch einen Sturz oder Fieber nicht mehr funktionieren kann.
Ich bin jetzt 24 jahre alt, habe vom Morfin noch ein Herzproblem bekommen und konnte mein Studium bis heute nicht wieder aufnehmen. Ich habe Glück im Unglück gehabt, bin ich doch nie gestorben wenn man es vermutete. Das kam sehr oft vor. Die Ärzte sagen die wahrscheinlichste Ursache für den Salat ist die Pille.