Pille: | Daylette |
Wirkstoff: | 3 mg Drospirenon, 0,02 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 2 Jahre |
Symptome: | starker Schmerz im Kopf (linksseitig), Ohrenschmerzen |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Ja |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Alles begann am Dienstag, den 8. September 2015 als ich so einen komischen Schmerz in der linken Kopfhälfte spürte. Zuerst dachte ich, ich hätte mir nur einen Nerv oder so eingeklemmt aber als ich mich ins Bett lag und auf die linke Kopfseite liegen wollte empfand ich einen höllischen, noch nie dagewesenen Schmerz. Am Mittwoch, den 9. September kamen gegen Abend noch starke Ohrenschmerzen hinzu. Alles jedoch nur auf der linken Kopfseite. Mir war sofort klar, dass es sich hierbei nicht um normale Kopfschmerzen oder Migräne handelt, da ich diese Art von Schmerzen gewohnt bin und auch trotz der Einnahme von bis zu 6 Schmerztabletten keine Besserung in Sicht war. Also ging ich am Freitag, den 11. September zum ersten Mal zum Arzt. Die Ärztin dort schaute mir ins Ohr und meinte sie sieht nichts und verschrieb mir auf Verdacht ein Antibiotika.
In dieser Nacht waren dann die Schmerzen auch wieder unerträglich aber ich war immer noch der Meinung das diese schon vorbei gehen würden. Nachdem ich von dem Antibiotika mittlerweile einen Ausschlag bekam und die Schmerzen immer noch nicht besser waren, ging ich am Dienstag, den 15. September erneut zum Arzt. Diesmal eine andere wie beim ersten Mal. Diese schaute mir auch ins Ohr und tastete meinen Nacken ab, weil ich mittlerweile meinen Kopf nicht mehr nach vorne, hinten und nach rechts beugen konnte und kam zu der Diagnose „Verspannungskopfschmerzen“. Obwohl ich ihr gesagt habe das ich Verspannungskopfschmerzen auch kenne und diese anders sei, schickte sie mich nach Hause. Am Mittwoch, den 16. September ging ich erneut zum Arzt, da der Ausschlag jetzt noch schlimmer war und tierisch juckte und die Schmerzen im Kopf und im Ohr immer stärker wurden. Diesmal war es wieder eine andere Ärztin (also schon die Dritte). Diese kam zu Tür herein und meinte: „Ich weiß schon was Sie haben. Sie haben Verspannungskopfschmerzen und eine allergische Reaktion auf das Antibiotika. Hier haben Sie was gegen den Juckreiz und Tschüss“. Als ich zu Hause war habe ich mich etwas hingelegt in der Hoffnung, dass die Schmerzen dann schon wieder weggehen würden. Ich wachte plötzlich auf weil ich das Gefühl hatte das mein Kopf platzen würde. Mir war auch total übel und schwindlig. Ich musste mich mehrfach sehr stark übergeben. In meiner Panik rief ich meine Mutter an, da mein Lebensgefährte noch beim arbeiten war. Nachdem ich mich schon mehrfach übergeben hatte und nur noch so halb bei klarem Verstand war (eher nahe der Bewusstlosigkeit) beschlossen meine Mutter und mein Lebensgefährte mich in ein Krankenhaus zu fahren.
Dort in der Notaufnahme gaben Sie mir Infusionen, Schmerzmittel und was gegen die Übelkeit. Nach meinen Schilderungen und verschieden Tests und der Blutabnahme beschlossen die Ärzte dort mich mit dem Krankenwagen nach Ulm zu fahren weil ich einen HNO Intensiv und einen Neurologen benötigte (in der Umgebung gab es kein Krankenhaus mit diesen Fachgebieten). Als ich in Ulm in der HNO Intensiv angekommen war, wartete bereits eine von oben bis unten vermummte Ärztin auf mich. Sie meinte bei mir bestehe mittlerweile der Verdacht auf Meningitis (daher die Vermummung). Da die HNO Ärztin nichts fand ging die Fahrt mit dem RTW weiter in die Neurologie. Wieder vermummte Menschen und Isolierstation. Wieder bekam ich verschiedene Infusionen, Schmerzmittel, Womex gegen die Übelkeit und schon vorsorglich ein Antibiotikum gegen Meningitis. Mir wurde wieder eine ganze Menge Blut abgenommen, ich musste meine Geschichte wieder erzählen. Morgens um halb 3 wurde ich dann zum cMRT gebracht und um 3 Uhr morgens wurde bei mir 2 mal eine Lumbalpunktion vorgenommen. Um 4 Uhr morgens kam dann die Ärztin in den Raum, ohne Schutz und ich freute mich schon, weil mir klar war das ich keine Meningitis habe und ich dann nach Hause hätte können. Doch es kam anderst als gehofft. Sie sagte: „Keine Meningitis, aber…“ UND DANN KAM DAS ABER! „Sie haben ein Blutgerinnsel im Kopf“ (mein erster Gedanke war, scheiße jetzt werd ich an meinem Gehirn operiert) Sie erklärte mir dann das ich eine Sinusvenenthrombose in meinem Kopf habe und sie mich stationär da behalten müsste. Auf meinen Wunsch hin wurde ich dann wieder in ein Krankenhaus in der Nähe meines Wohnortes verlegt. Der Oberarzt der Stroke-Unit in diesem Krankenhaus meinte, dass ich sehr viel Glück hatte. 2 Tage später und ich hätte einen Schlaganfall oder eine Hirnblutung erlitten oder wäre einfach tot umgefallen. Ich lag dann dort über 48 Stunden auf der Dauerüberwachungsstation und wurde mit Heparin voll gepumpt. Dieses funktionierte nicht also bekam ich dann Thrombose Spritzen. Mittlerweile wurde ich auf die Normalstation verlegt und bekam ab Samstag, den 19. September Marcumar.
Wie geht es mir heute damit:
Ich wusste, dass die Pille an sich ein Thrombose Risiko hat aber nicht wie hoch dieses bei der Daylette ist. Außerdem hab ich so wie es aussieht eine Gerinnungsstörung von der ich nichts wusste. Ich kann jeder Frau nur empfehlen sich die Einnahme einer Pille gut zu überlegen. Es gibt andere Methoden um zu verhüten. Auf alle Fälle wäe ich dafür das man sich vor der Einnahme auf eine Gerinnungsstörung testen lässt. Mir wäre so einiges erspart geblieben wenn ich vorher gewusst hätte was passieren kann. Denn in diesem Fall hätte ich unter gar keinen Umständen die Pille genommen. Ich dachte damals auch: „Super weniger Pickel und weniger Behaarung und was die neuen Pillen einem heute noch so alles zusätzlich zur Verhütung versprechen“ Hätte ich die Wahl zwischen Pickel und einem Leben mit/nach einer Thrombose würde ich mich immer wieder für die Pickel entscheiden…!