Pille: | Yasminelle (Wirkstoff:Drospirenon) |
Anmerkung der SDG:
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Drospirenon-haltige Pillen haben ein höheres Thromboserisiko, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. Erfahre mehr |
Einnahmedauer:
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2 Jahre
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Symptome:
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Kribbelgefühl, zeitweise vollständige Erblindung
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Nebenwirkungen:
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Schlaganfall
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Raucher:
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Ja
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Übergewicht:
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Nein
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Meine Erfahrungen:
Mein Schreckenstag 29.5.2009! Ich nahm die Pille mit 14 Jahren ein, da ich einen festen Freund hatte. Meine Frauenärztin meinte, das sei eine leichte Pille. Ich fühlte mich damit gut, da ich nicht zunahm, aber meine Pickel verschwanden. Ein Bluttest oder ähnliches würde nicht durchgeführt. Am 28.5.2009 hatten wir eine private Klassenfeier, bei der ich etwas Bier trank und eine halbe Zigarette rauchte (nicht regelmäßig). Am 29.5.2009 ging ich ganz normal zur Schule. Es war der letzte Tag vor den Pfingstferien, 4 Wochen vor meiner Realschulabschlussprüfung. Als der Lehrer gerade gegangen war, unterhielt ich mich mit mit einem Mitschüler. Plötzlich merkte ich, dass ich dem Gespräch nicht mehr folgen konnte. Innerhalb von Sekunden kribbelte meine Lippe und meine linken Fingerspitzen. Und dann wurde mein Sehfeld immer kleiner und schließlich war alles schwarz vor meinen Augen. Ich wurde aber nicht ohnmächtig oder ähnliches. Ich tastete mich zu meinem Freund und bat ihn, mit mir an die frische Luft zu gehen. Doch er nahm mich an die Hand und brachte mich zur Sekretärin. Es wurde ein Notarzt und meine Mutter alarmiert, dass ich Lähmungserscheinungen hätte. Dies stimmte jedoch nicht, ich war „nur“ blind! Während ich auf den Arzt wartete, weinte ich durchgehend. Ich wusste, etwas ist in meinen Kopf nicht in Ordnung.
Langsam fingen auch stärker werdende Kopfschmerzen an. Ich hörte alles, was um mich passierte, auch dass andere Schüler an mir vorbei liefen. Als endlich der Notarzt kam, leuchtete er mit einer Lampe in meine Augen und meine Pupillenfunktion zu kontrollieren. Sie reagierten auf das Licht, aber ich sah das Licht nicht. Meine Mutter fragte, ob ich ins Krankenhaus soll, woraufhin ich noch mehr weinte, da ich große Angst hatte und 6 Wochen zuvor erst im Krankenhaus wegen einer Blinddarm OP war. Der Arzt sagte trotz mehrmaliges Nachfrage meine Mutter, dass ich nach Hause könnte und es wahrscheinlich ein Migräneanfall sei, was ich jedoch noch nie hatte. Zu Hause legte ich mich mit einem kalten Waschlappen auf der Stirn hin und hoffte, nach einer Runde Schlaf würde alles wieder gut sein. Leider war das nicht der Fall, ich sah zwar wieder ein bisschen, sodass ich mir meinen Weg nicht mehr ertasten musste, aber ich konnte mir kein Brot schmieren, da ich nicht sah, ob ich überall Marmelade drauf hatte. Auch das Lesen war schwierig, da ich nur den direkt fokussierten Buchstaben sah. 2 Tage später überredete meine Familie mich, in die Neurologie zu fahren, da keine Besserung eintrat und meine Mutter im Internet Hinweise auf einen Schlaganfall fand. In der Notaufnahme schilderte ich die Symptome, daraufhin wurde sofort ein CT gemacht, bereits mit Verdacht. Das Ergebnis, ein Schlaganfall im Sehzentrum. Mein großes Glück! Laut Ärzten war er so groß, dass wäre er in einem anderen Bereich meines Gehirns gewesen, wäre ich ein kompletter Pflegefall! Viele Untersuchungen fanden heraus, dass mein Foramen Ovale wohl 1mm noch offen wäre (dies verschließt sich bei 25% der Menschen nicht nach der Geburt). Die Ärzte sind sich jedoch bis heute nicht einig, ob das aufgrund der geringen Größe überhaupt eine Ursache sein kann. Sonst keine möglichen Ursachen, außer der Pille, welche ich ab Krankenhauseinlieferung nicht mehr nehme. Ich nehme seitdem für den Rest meines Lebens Blutverdünner und habe im November 2010 das Foramen Ovale über die Blutvene der Leiste verschließen lassen. Meine Frauenärztin ist nicht der Meinung, dass wirklich die Pille daran Schuld sein soll, da es ja eine „schwache“ war! Mein Suchfeld ist weiterhin eingeschränkt, aber ich habe mich gut daran gewöhnt, sodass ich so gut wie keine Einschränkungen im Alltag mehr habe. Über diese möglichen Risiken wurde ich nicht aufgeklärt. Bis auf den Ärzten aus dem Krankenhaus und meiner Familie glaubt auch kaum einer daran, dass die Pille das verursacht hat, leider!