Pille: | Yasminelle |
Wirkstoff: | 3 mg Drospirenon, 0,02 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 3 Monate |
Symptome: | plötzlich starke Kopfschmerzen |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Ich nahm einige Jahre die Antibabypille Minisiston. Dann stellte meine Frauenärztin die Pille auf YASMINELLE um. Sie war der Meinung, dass ich damit nicht zunehme und dass sie verträglicher ist. Ich verließ mich auf ihre Ausführungen, las totzdem zuhause die Nebenwirkungen. Mir war nicht bewußt, dass diese Pille mir schaden könnte.
Im Juni 2014, es war ein Samstag, wunderschönes Wetter, wir saßen mit Freunden zusammen und grillten, musste ich niesen. Dieses Niesen veränderte schlagartig mein Leben. Nach dem „Nieser“ wurde mir schwindlig, ich bekam richtig heftige Kopfschmerzen (ich hatte vorher noch nie Kopfschmerzen). Ich legte mich ins Bett, mir war übel und dann diese stechenden wahnsinnigen Kopfschmerzen. Mein Mann rief den Notarzt, es kam allerdings nur eine Bereitschaftsarzt. Er gab mir eine Spritze gegen die Schmerzen und der Übelkeit. Jedoch lies der Schmerz nicht nach. Zu diesem Zeitpunkt war ich der Meinung, das wars!! Zum Glück rief mein Mann noch einmal den Notarzt. Endlich kam richtige Hilfe. Dieser Arzt erkannte die Situation und veranlasste sofort eine Einweisung ins Krankenhaus. Mit Blauchlicht und Martinshorn wurde ich dorthin gefahren. Sofort untersuchten mich die Ärtzte, ich war im CT und im MRT usw. Ich war zwar noch bei bewußtsein, aber kaum noch ansprechbar. Schnell Fanden die Ärzte die Diagnose und konnten mich entsprechend behandeln. Eine Woche lag ich auf der Stroke Unit. Ich wurde mit Heparin venös behandelt, lag 4 Wochen im Krankenhaus. Mit Falithrom wurde ich entlassen, dies musste ich nich über ein Jahr einnehmen. Die regelmäßigen Blutkontrollen waren manchmal sehr schmerzhaft. Meine damals 9jährige Tochter hatte angst um mich. Nur mit Hilfe meiner Mutter kam sie über diese Zeit hinweg. Ich war fast ein Dreivierteljahr krank geschrieben. Ich bin Erzieherin im Kindergarten, da gibts auch keinen Schonplatz, der Job ist anstrengend, auch körperlich.
Inzwischen nehme ich ASS 100 ein, werde das wohl mein Leben lang weiternehmen müssen und bin extrem thrombosegefährdet. Flüge in den Urlaub vermeide ich. Das wäre für meinen Kopf gefährlich. Ich war noch zweimal zur Kontrolle im MRT, es sind immer noch Reste in meinen Venen sichtbar.
Ich bin Nichtraucher, trank kaum Alkohol, inzwischen trinke ich gar keinen mehr und treibe Sport. Eigentlich lebe ich so gesund, bin es aber nicht. Meine behandelnde Internistin sagt mir immer wieder: „Sie sind nicht vollständig gesund!“ Das macht mich traurig, ich habe doch eigentlich noch das Leben vor mir. Zum Glück habe ich schon eine Tochter, denn jetzt dürfte ich kein Kind mehr bekommen.
Trotzdem bleibe ich optimistisch und habe meine Lebensfreude nicht verloren. Ich bin meinem Mann dankbar, dass er so hartnäckig war. Ansonsten hätte ich das Ganze nicht ohne schwerwiegende Schäden überlebt – das haben mir die Ärzte im Krankenhaus dutlich gesagt.
Ich finde das alles so schlimm und diese Pille wird weiter so vielen z.T. schon jungen Mädchen verschrieben. Ich kann das nicht verstehen.