Pille: | Dienovel |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 2 Monate |
Symptome: | Schwere Beine, Rückenschmerzen, extrem starke Regelschmerzen, konnte immer weniger Laufen |
Diagnostiziert: | tiefe Bein und Beckenvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Als ich meinen Freund kennengelernt habe, bin ich zu meiner Frauenärztin gerannt und wollte mir genau wie alle meine Freundinnen die Pille verschreiben lassen. Weil ich schlank, sehr sportlich, eine gesunde Ernährung hatte und unter 35 Jahre alt war, habe ich auch direkt eine Pillenpackung für einen Monat bekommen. Mit der Einnahme gingen schwere Beine und starke Regelschmerzen einher, was ich meiner Frauenärztin erzählte, sie aber als Wachstumssymptome abstempelte. Ich habe eine Dreimonatspackung bekommen und weiter die Pille eingenommen. Bald habe ich Rückenschmerzen bekommen, aber als Verspannung abgetan. Ich hatte dann einen Tag auch besonders starke Bauchschmerzen und keinen Appetit. Außerdem hat sich mein Gesicht aufgedunsen. Die Rückenschmerzen sind dann immer weiter nach unten in mein linkes Bein gezogen. Erst in den Oberschenkel und dann in die Wade. Schlafen konnte ich auch nicht mehr. Damals war ich mit meinem Freund im Urlaub und wollte stark sein, um eine schöne Zeit zu genießen, aber als ich mich kaum bewegen konnte und mein freund mich anziehen musste, sind wir früher abgereist. Noch abends bin ich zu einem Arzt, der sich das dicke verfärbte Bein angeschaut hat und meinte es sei eine Sehnenentzündung weil ich so viel Sport getrieben habe. Auch auf Nachfrage, ob es sich hier womöglich um eine Thrombose handle, schaute er mir in die Augen und erklärte mir, dass das auszuschließen ist. Also habe ich weitere drei Tage unbeweglich und mit den größten Schmerzen Tabletten gegen eine Sehenenentzündung eingenommen. Weil es mir immer schlechter ging und ich auch immer weniger von meinem Umfeld wahrgenommen habe, hat mich mein Bruder zu einem anderen Arzt gebracht, der glücklicherweise direkt das Richtige vermutete und mich schon gespritzt ins Krankenhaus schickte, wo dann eine tiefe Bein und Beckenvenenthrombose diagnostiziert wurden und ich 10 Tage liegen konnte. Weil die Frauenärztin mich nicht ernst genommen hat und der erste Arzt eine lebensbedrohliche Sache nicht erkannt hat, hat die Thrombose ein solches Ausmaß angenommen, dass sich der Thrombus nie lösen wird.
Wie geht es mir heute damit:
Mir geht es selbst ein Jahr nach der Diagnose scheiße. Das schlimme an meiner Krankheit sind nicht die Kompressionstrumpfhose oder die Tabletten sondern mit 17/18 mit so einer Krankheit klarzukommen. Ich habe damals jeden zweiten Tag Sport getrieben und heute mache ich nichts. Insgesamt habe ich 8-10 kilo zugenommen. Ich kann nicht mehr in die Sauna oder Therme und ich beneide die Mädchen im Sommer in ihren kurzen Sommerkleidern. Mein Bein schmerzt auch jetzt noch, wenn ich schnell laufe oder den ganzen Tag unterwegs bin. Es ist auch immernoch etwa 3 cm dicker als mein rechtes Bein. Die Krankheit bestimmt mein Leben. Ich kann keinen ganzen Tag in der Uni durchstehen und muss zwischendurch Übungen machen. Ich habe mich von grundauf in meiner Einstellung zur Gesundheit und Leben verändert. Ich bin nicht mehr das unbeschwerte, lachende Mädchen. Vielleicht nach außen, aber ich weine viel. Die Arzttermine / Behandlungen nehmen sehr Zeit in Anspruch. Alleine 2 mal die Woche für Physio. Aber wenn ich das nicht machen würde, wäre mein Bein noch dicker. Ich frage mich, warum mich diese Thrombose getroffen hat und bereue es die Pille genommen zu haben. Dieses kleine weiße ding hat mein Leben komplett umgekrempelt