Pille: | Velafee (Wirkstoff: Dienogest) |
Anmerkung der SDG: | Uns liegen derzeit keine ausreichenden Studien über den Wirkstoff Dienogest vor. Ob ein höheres Thromboserisikozu Pillen der 2. Generation vorliegt ist daher nicht abschließend geklärt, wird aber vermutet. |
Einnahmedauer: | 3 Jahre |
Symptome: | Atemnot bei geringster Belastung, Druck in der linken Brust |
Nebenwirkung: | Beidseitige schwere Lungenembolie |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Als ich am 15.12.2014 morgens aufwachte und ins Bad wollte, war es mir kaum möglich. Dieser kurze Weg war so mühsam wie ein Marathonlauf. Ich bekam aus mir unerklärlicher Weise keine Luft. Daraufhin schleppte ich mich zum Arzt, bei dem ich sehr selten bis dato war. Die Ärztin veranlasste sofort eine Blutuntersuchung. Am Abend rief sie mich an und offenbarte mir, das meine Lungenwerte nicht gut waren. Ich sollte am darauffolgenden Morgen noch mal zu ihr in die Praxis. Nach einem weiteren Bluttest schickte sie mich ins Krankenhaus zum Röntgen. Ich bekam die Blutwerte ausgehändigt, mit einem Vermerk der Ärztin „Notfall Lungenembolie“. Im Krankenhaus war mein Kreislauf stabil, der Sauerstoffgehalt im Blut war gut, keine Anzeichen einer Thrombose. Ein Arzt sagte noch zu mir, ich hätte keine Lungenembolie, dafür würde es mir zu gut gehen. Trotzdem wurde ein CT veranlasst um die Embolie auszuschließen.
Nach der CT-Untersuchung kam die schockierende Nachricht: „Schwere beidseitige Lungenembolie“. Ich hatte panische Angst, dachte ans Sterben. Ich war doch nie krank. Ich hatte keine Verletzung an den Beinen oder eine Operation. Eine Bein- und Beckenthrombose wurde ausgeschlossen. Die Ursache wurde gesucht. Alle weiteren Untersuchungen haben nichts ergeben. Alles war in Ordnung. Die Embolie stellte ein Rätsel dar. Bis ein Verdacht geäußert wurde, dass der Grund für die Lungenembolie mit aller Wahrscheinlichkeit die Antibabypille ist, da aus organischer Sicht nichts festzustellen war. Ich habe die Pille noch im Krankenhaus abgesetzt. Meiner Hausärztin verdanke ich mein Leben. Heute bin ich sehr wütend über die mangelhafte Aufklärung der Gynäkologen bzgl. der Pille. Mir hat damals als 16-Jährige niemand gesagt, welche Nebenwirkungen die Pille hat. Und ich glaube auch nicht, dass diese langen Beipackzettel von Jugendlichen je gelesen werden. Man vertraut ja auch dem Gynäkologen. Desweiteren bin ich sehr bestürzt und traurig über die vielen Schicksalsschläge hier zu lesen. Heute, nach 5 Wochen, habe ich immer noch Schmerzen in der linken Brust und bekomme schlecht Luft nach langen Spaziergängen oder Treppensteigen. Ich hoffe, dass dieses bald verschwindet und ich wieder fit werde. Ich wünsche mir, dass viele Frauen auf das Teufelszeug und dessen Nebenwirkungen somit aufmerksam gemacht werden.