Pille: | Lamuna |
Wirkstoff: | 0,15 mg Desogestrel, 0,02 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 4 Jahre |
Symptome: | Kopfschmerzen durch erhöhten Hirndruck |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Ende August klagte meine Freundin Celine über Nackenschmerzen. Nachdem sie die Tage auch sehr schlimme Kopfschmerzen bekam, die sich anders als Migräne oder starke Kopfschmerzen anfühlten, ruhte sie sich erstmal für einen ganzen Tag aus. Da sie häufiger Kopfschmerzen hatte, war das noch kein wirkliches Warnzeichen. Die Kopfschmerzen wurden schlimmer und wir mussten ins Krankenhaus in die Ambulanz fahren, wo dort der Oberarzt der Neurologie sie auf eine Meningitis absuchte, aber keine wirklichen Anzeichen dafür fand. Sie wurde mit der Diagnose „Spannungskopfschmerzen“ (sie erklärte eindeutig, dass es keine waren) mit 3 Tabletten Ibuprofen nach Hause geschickt. Noch in der selben Nacht waren ihre Schmerzen so schlimm, dass ich „112“ wählen musste. Die Ärzte des gleichen Krankenhauses nahmen sich widerwillig für die Nacht auf. Sie bekam per Infusion jede Menge Schmerzmittel die aber gar nicht halfen. Am nächsten Tag wurde ein CT gemacht und Sinusvenenthrombose diagnostiziert. Sie wurde auf die Intensivstation verlegt und per Infusion mit Heparin angeschlossen. Die Kopfschmerzen kamen dadurch, dass das Nervenwasser (Liquor) nicht mehr richtig zu und abfliessen konnte, so dass ein erhöhter Hirndruck die Folge war.
Die Ärzte gaben ihr Dipidolor (ein Schmerzmittel was ähnlich wirkt, wie Morphium), wodurch sie wenigstens für eine Stunde schlafen konnte. Nachdem ihre Sehstörungen schlimmer wurden, kam sie in die Uniklinik und ich rechnete mit dem Schlimmsten. Drei Tage nach der Aufnahme dort wurde eine Liquorpunktion gemacht, um Nervenwasser abzulassen. Ihr Zustand besserte sich unter Vollheparinisierung und mehreren Punktionen und sie durfte nach drei Wochen wieder gehen. Allerdings sind noch Folgeschäden da, sie kann, weiter weg, aufgrund von Doppelbildern gar nicht mehr sehen. Die Ärzte erklärten uns außerdem, dass durch die Thrombose eine chronische Hirndruckerhöhung zustande kommen kann, woduch sie einen Shunt bräuchte. Regelmäßige Kontrollbesuche im Krankenhaus sind daher weiterhin wichtig.
Wie geht es mir heute damit:
Sie ist jetzt ca 1,5 Monate aus dem Krankenhaus raus, nimmt Marcumar und Hirndrucksenkungstabletten (übrigens Tabletten von der Firma Hexal) und wir wissen nicht wie es wirklich weiter geht. „Ursache seien wohl Übergewicht und die Pille“, waren die Begründungen der Ärzte. Die Pille nimmt sie seitdem selbstverständlich nicht mehr. Ob die Pille die alleinige Schuld trägt, werden wir wohl nie erfahren, aber das sie was damit zu tun, sollte klar sein, denn wieso sonst haben die Ärzte darauf bestanden sie abzusetzen?