Pille: | Yaz |
Wirkstoff: | 3 mg Drospirenon, 0,02 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 2 Jahre |
Symptome: | starkes halbseitiges Kibbeln + Lähmung linker Körperhäfte |
Diagnostiziert: | Schlaganfall |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Im Mai 2012 traten erstmal Symptome auf. Ich war auf auf einem Schützenfest und bekam plötzlich ein starkes Kribbeln auf der ganzen linken Körperhälfte und Sehstörungen (milchiger Blick, Gesichtsfeldausfall). Daraufhin rief mein Freund den Krankenwagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen die Sanitäter endlich. Daraufhin schilderte ich ihnen meine Symptome, die mal mehr mal weniger stark auftraten. Sie waren jedoch der Auffassung, dass ich nur zu viel getrunken hätte und schickten mich nach Hause.
Am nächsten Morgen wurden die Symptome immer schlimmer und meine Mama fuhr mit mir ins Krankenhaus. Dort wurde zunächst ein MRT veranlasst. Die Ärzte gingen zunächst auch nur von einer Migräneattacke aus, dennoch behielten sie mich zur Vorsicht da. Am nächsten Morgen bekam ich dann die Diagnose Schlaganfall. Daraufhin verlegte man mich auf die Stroke Unit des Krankenhauses. Zunächst ging es mir besser, auch wenn alles total irreal war. Aber dann bekam ich eines Abends noch einen zweiten Schlaganfall. Danach konnte ich meine linke Körperhälfte nicht mehr bewegen. Während meines Krankenhausaufenthaltes bekam ich Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Ich machte echt gute Fortschritte, aber die Leute, die mich sahen, waren total geschockt.
Das war eben nicht mehr die Caro, die alle kannten. Nach meinem Krankenhausaufenthalt ging es in die Reha. Da war dann eine Menge zu tun. Ich war auf der Pflegestation der Klinik, obwohl ich mich zu dem Zeitpunkt wieder einigermaßen selbst versorgen konnte (waschen, duschen, etc.). Aber ich war das Kücken in der Klinik. Mit 20 bekommt man ja eigentlich keinen Schlaganfall. Es war zwar supi, dass sich viele von den Omis und Opis um mich kümmerten, aber es war eben nicht meine Altersklasse. Normaler Weise wäre ich mitten in den Semesterprüfungen von meinem Studium gewesen. Stattdessen habe ich echt gekämpft, wieder richtig laufen zu können, meine Hand und meinen Arm zu bewegen. Aber es ging noch ein weiteres Mal ins Krankenhaus, da in meiner Hand wieder ein Kribbeln auftrat. Im Krankenhaus wurde jedoch nichts festgestellt und es ging wieder in die Reha, wo ich auch meinen 21. Geburtstag feierte. Es war zwar ein schöner Tag, aber mit einem bitteren Beigeschmack,weil ich selbst nicht mehr dran geglaubt hab, dass ich diesen Tag erlebe. Aber ich machte weiter echt gute Fortschritte, ich konnte wieder laufen und auch meine Hand wieder bewegen. Aber es gab trotzdem noch viel zu tun, da ich noch immer keine Feinmotorik wieder hatte. Anfang August wurde ich dann nach Hause entlassen. Es war echt supi wieder Daheim zu sein, zuvor konnte ich auch an einigen Wochenende von der Reha mal nach Hause, um mich wieder dran zu gewöhnen. Aber die Angst war immer da. Zwischendurch hatte ich immer Panikattacken, wo mich auch nur meine Mama und mein Freund beruhigen konnten. Umso länger ich Zuhause war, umso sicherer wurde ich. ich fing wieder mitm joggen an und konnte ganz langsam mein altes Leben wieder aufnehmen. Im Oktober fing ich mit meinem Studium wieder an. Dabei muss ich sagen, dass ich alleine eine kleine Wohnung habe, was anfangs wirklich sehr beängstigend war. Aber wenn ich mal Angst bekam, konnte ich immer Zuhause oder bei meinem Freund anrufen.
Wie geht es mir heute damit:
Leider muss ich sagen, dass mich viele Freunde fallen gelassen haben, was sehr weh tat. Warum so viele keinen Kontakt mehr mit mir wollen weiß ich nicht. Aber die Freunde, die ich noch hab sind wahre Goldstücke. Darüber hinaus habe ich von meinem supi Hausarzt Akupunktur bekommen, die mir sehr geholfen hat (und immernoch sehr hilft). Dadurch hatte ich nur sehr selten Kopfschmerzen und mir ging/geht es einfach allgemein besser. Damit wären wir bei jetzt. Ich kann wieder normal studieren und mein Leben leben. Was die Feinmotorik betrifft, fehlt leider noch ein gutes Stück. Ich muss zwar noch viel Physio,- und Ergotherapie machen, aber ich kann wohl mein Leben wieder leben. Im Nachhinein haben die Ärzte oft gerätselt wieso ich einen Schlaganfall bekommen hab. Keiner kam auf die Idee, dass es mit meiner Pille zusammenhängen könnte. Erst mein Hausarzt brachte das Thema ins Spiel, worauf wir auch einige Recherchen gemacht haben und bei mir trifft es zu. Mir ist es sehr wichtig, andere Mädchen und junge Frauen zu dem Thema aufzurütteln, insbesondere, da meine Frauenärztin jegliche Schuld von sich weist. Ich kämpfe trotzdem jeden Tag weiter!