Pille: | Yaz |
Wirkstoff: | 2 mg Drospirenon, 0,02 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 2 Wochen |
Symptome: | nur schwere Atemnot |
Diagnostiziert: | Fulminante Lungenembolie beidseits |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Im März 2008 hatte ich meine letzte HPV Impfung. Später (ca. Juli-September) habe ich die YAZ Pille bekommen gegen schlechte Haut. Ich war noch Jungfrau und Sex war für mich noch sehr weit entfernt. Ziemlich unschuldig, oder? Meine Beschwerden fingen dann im Herbst 2008 an. Ich konnte von Tag zu Tag schlechter atmen und ging, als es nun wirklich nicht mehr aufhören wollte und nicht besser wurde, zum Hausarzt. Dort wurde festgestellt, dass mein „kleiner Puls“ viel zu hoch ist.
Daraufhin wurde ich direkt (im Anschluss; es handelt sich um den selben Tag) an einen Kardiologen überwiesen. Dort wurde festgestellt, dass meine rechte Herzkammer stark vergrößert ist. Daraufhin wurde ich direkt (also wieder im Anschluss; immer noch der selbe Tag) weiter zu einem Lungenarzt überwiesen. Dort wurde dann eine Blutgasanalyse gemacht. Ich war am hyperventilieren und hatte erheblichen Sauerstoffmangel im Blut. Sie schickten mich sofort weiter ins Krankenhaus, wo ich durch die Notaufnahme aufgenommen wurde. Nach einem CT mit Kontrastmittel konnte die Embolie festgestellt werden. Per Ultraschalltuntersuchung wurde die Tiefe Beinvenenthrombose festgestellt.
Die Blutgerinnsel wurden intravenös mit Heparin lysiert über ca. 3 Tage (auf der Wachstation). Ich musste danach erst Heparin spritzen und dann Marcumar nehmen. Ich musste 6 Monate lang die Behandlung fortsetzen, was auch bedeutete, dass ich Quick und INR Werte kontrollieren lassen musste. Durch die Lungenembolie leide ich noch heute an Depressionen. Manchmal mehr, manchmal weniger. Ich konnte lange Zeit keine Beziehung eingehen, weil ich verunsichert war. Ich wusste nicht, wie ich mich schützen konnte. Klar, Kondome- aber sonst? Es durfte nichts hormonhaltiges mehr sein. Sexualität als Thema ist für junge Menschen schon schwer genug, aber wenn dann noch solche Komplikationen dazukommen, ist man noch angespannter und gestresster. Hinzu kam mit 16 der Schock für mich, dass auch eine Schwangerschaft schwierig sein würde. Das musste ich alles erst einmal verdauen.
Wie geht es mir heute damit:
September 2019 habe ich erneut an selber Stelle eine Thrombose gehabt. Im April 2020 wurde an gleicher Stelle die 3. Thrombose festgestellt. Im Herbst/Winter 2019 wurde ich mit Innohep behandelt und habe Kompressionsstrümpfe tragen müssen. Nun nehme ich nach erneuter Innohep Behandlung Xarelto ein. Ich musste erneut die Strümpfe tragen und habe mich täglich ausreichend im Freien bewegt. Mit den Folgen (Vermeidung von Hormonen, Risiko-Schwangerschaft) komme ich heute besser zurecht und bin zuversichtlich, dass alles irgendwie klappen wird.
Es ärgert mich einfach, dass ich diese Thrombose/ Embolie Geschichte erlitten habe und immer noch Auswirkungen davon spüre, obwohl ich eigentlich nicht müsste… Heute bin ich übrigens 27 Jahre alt.