Pille: | Valette (Wirkstoff: Dienogest) |
Anmerkung der SDG: | Uns liegen derzeit keine ausreichenden Studien über den Wirkstoff Dienogest vor. Ob ein höheres Thromboserisikozu Pillen der 2. Generation vorliegt ist daher nicht abschließend geklärt, wird aber vermutet. |
Einnahmedauer: | 3 Monate |
Symptome: | trockener Reizhusten, Übelkeit, Durchfall, Beineödeme beidseitig |
Nebenwirkung: | Lungenembolie mit Todesfolge |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Ich bin die Tochter:
Meine Mutter hatte keinerlei Vorerkrankungen, machte jeden Tag mindestens eine Stunde Fitness plus eine halbe Stunde schwimmen, sie war schlank, nicht immobilsiert, Nichtraucher. Zur Vorbeugung von Wechseljahrsbeschwerden nahm sie die Pille. Eine einmalige kurze Bewusstlosigkeit nach langer Autofahrt schob sie auf Flüssigkeitsmangel. Sie war selbst Ärztin.Ebenso wie ich und mein Vater. Wir alle haben die Symptome fehlgedeuet, weil sie so untypisch waren, erst recht für die Thrombosen schien sie kein Risikokandidat.Die Literatur hinsichtlich Pille zeigt ja auch (fälschlicherweise?) kein besonders hohes Risiko an.Einige Monate litt sie unter leichten trockenen Reizhusten, den schob sie auf allergisches Asthma, weil ich und ihre Mutter ebenfalls darunter leiden. 2 Wochen zuvor beobachtete ich symmetrische beidseitige geringe Knöchelschwellungen, nach Ausschluss von Herz, Leber, Nierenerkrankungen schoben wir diese auf Lymphödeme, da beidseitige Thrombosen sehr selten sind bei gänzlich Gesunden, zudem hatte sie keine Schmerzen, keine Verfärbung, keine Erwärmung. Eines Tages blieb sie zu Hause wegen Durchfall..abends sagte sie, dass sie nicht am Abendessen teilnehme, da sie wohl einen Infekt habe..dann ging sie auf Toilette und begann zu wimmern. Ich fand sie verwirrt auf, sie zeigte Zuckungen mit dem linken Arm. Sie bat uns ihr ins Bett zu helfen, sie wolle keinen Notarzt, verspüre nur leichte Übelkeit. Dann fiel sie um, lief blau an und erlitt einen Herzstillstand. Wir konnten sie zwar wiederbeleben, die Lungenembolie konnte mit Lysetherapie aufgelöst werden, sie verstarb kurz darauf jedoch an Verbluten aufgrund der therapeutischen Blutverdünnung. Im Krankenhaus gab es nicht genug Blutkonserven, zudem wurde die Diagnose überhaupt erst durch Obduktion festgestellt. Hier fand man beidseitige Unterschenkel und Beckenvenenthrombosen sowie viele vernarbte alte Lungenembolien. Die akute Embolie war weitgehend aufgelöst..sie ist jedoch an der Therapie verblutet. Wir sind unendlich traurig, ausser der Pille gab es keine Risikofaktoren, die Symptome waren nur leicht und unspezifisch..