Pille: | Yasmin (Wirkstoff: Drospirenon) |
Anmerkung der SDG: |
Drospirenon-haltige Pillen haben ein höheres Thromboserisiko, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel. Erfahre mehr
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Einnahmedauer: | 6 Jahre |
Symptome: | schnell erschöpft und nicht mehr belastbar |
Nebenwirkungen: |
6 Lungenembolien
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Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Ich bin einfach nur unsportlich geworden, waren meine ersten Gedanken, als sich die Krankheit bei mir bemerkbar machte. Über 6 Jahre habe ich die Pille genommen – nie Probleme – alles schien wunderbar zu sein.
Doch vor knapp 2 Jahren stimmte von heute auf morgen etwas nicht mehr mit mir. Ich wurde träge, langsam und ganz besonders das Treppensteigen wurde zur Qual. Konnte das normal sein? Lag es vielleicht einfach nur daran, dass ich nicht mehr dazu kam, Sport am Abend zu treiben? Die Arbeit und das Abendstudium hatten mich sehr beansprucht. Doch irgendwie konnte das doch nicht nur an Unsportlichkeit liegen. Irgendetwas stimmte nicht, das war mir klar. Sehr schnell merkte ich, dass mir viele Tätigkeiten immer schwerer fielen, teilweise konnte ich diese überhaupt nicht mehr ausführen. Selbst das Sitzen wurde zu einer großen Herausforderung. Auch die Schritte von dem Firmenparkplatz zu meinem Arbeitsplatz waren eine Qual.
Ist das wirklich normal für eine 23-jährige junge Frau?
Schließlich ging ich nun doch zum Arzt. Zunächst zu einem mir unbekannten Arzt – Ruhe und Urlaub sollten helfen. Doch auch nach meinem Urlaub ging es mir nicht besser. Also ging ich zu meinem Hausarzt. Dieser merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Nach den Ergebnissen meines Blutbildes wurde ich noch am gleichen Tag zu einem Kardiologen überwiesen. Dort stellte man fest, dass mein rechtes Herz unheimlich vergrößert war (das lag daran, dass die Lunge schon nicht mehr so arbeiten konnte) und es sich hierbei um eine Lungenembolie handelte.
Es sollte plötzlich alles schnell gehen, es war sogar die Rede von einer Notoperation. Doch man entschloss sich schließlich zunächst für eine Bestandsaufnahme im nahe gelegenen Krankenhaus. Dort verbrachte ich dann die nächsten 3 Wochen. Viele Untersuchungen standen Tag für Tag auf der Tagesordnung.
Letztlich stellte sich heraus, dass nicht nur eine Lungenembolie vorlag, sondern es mindestens 6 gewesen sein müssen, denn mein rechter Lungenflügel wurde bereits nicht mehr durchblutet, der Linke war noch zu 1/4 funktionsfähig und am Herzen hatte sich auch ein Blutgerinnsel festgesetzt.
Wie konnte man so etwas denn überhaupt überleben? Es wurde auch Faktor-V-Leiden festgestellt. Des Weiteren stellte sich heraus, dass eine Marcumartherapie bei diesem Befund nicht mehr ausreichen würde, es musste also operiert werden.
Das Krankenhaus, in dem ich mich befand, konnte solch eine schwierige Operation nicht durchführen. Somit begannen die Ärzte eine passende Klinik für mich zu finden. Einige lehnten ab, zu hoch sei das Risiko bei der Operation und dem Befund. Schließlich wurde doch eine geeignete Klinik gefunden. Ich wurde in diese Klinik transportiert und blieb noch 1 Woche. Man beschloss mich doch erst auf Marcumar einzustellen um ggf. frische Embolien noch aufzulösen.
Nach ca. 4 Monaten wurde ich endlich operiert. Die Wartezeit war der reinste Horror. So richtig habe ich mich bis heute nicht von den langen Klinikaufenthalten erholt und komme nur langsam und sehr schwer wieder zu Kräften. Heute prägt mich eine ca. 15cm lange Narbe, die mich mein ganzes Leben an diese Zeit erinnern wird, zudem werde ich mein ganzes Leben Marcumar nehmen müssen. Der Wiedereinstieg in ein normales Leben ist weiterhin sehr schwierig.