Pille: | Lamuna 30 |
Wirkstoff: | 0,15 mg Desogestrel , 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 7 Jahre |
Symptome: | Starke Schwellung und Schmerzen im rechten Arm; Hustenreiz und leichtes Herzrasen |
Diagnostiziert: | Armvenenthrombose, diskrete Lungenembolie |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Bei mir ereignete sich das ganze im Oktober 2019. Zunächst bemerkte ich beim Sport im Fitnesstudio deutlich sichtbare blaue Adern an der Vorderseite der rechten Schulter sowie leichte Schmerzen im Oberarm.
Da ich zu dem Zeitpunkt noch dachte, es wären Muskelschmerzen durch neue Kraftübungen, bin ich 5 Tage mit den Symptomen meinem Alltag nachgegangen.
Freitags begann der Arm dann über Tag stärker zu Schmerzen, auch war er bereits leicht geschwollen und gerötet. Nach der Arbeit schienen die Beschwerden weniger zu werden. Am späten Abend und über Nacht verschlimmerten sich die Schmerzen jedoch immer mehr, sodass ich Samstag Vormittag zunächst beim hausärzlichen Notdienst war und von dort aus in die Notaufnahme der Klinik geschickt wurde. Der dortige Arzt tat meine Beschwerden zunächst als Muskelkater ab, nach einer Röntgenaufnahme der Schulter wurde ich mit einer Schiene zur Ruhigstellung des Arms nach Hause geschickt. Ich sollte den Arm 5 Tage schonen und danach zum ambulanten Orthopäden gehen. Ich hatte dem Arzt (und einem Zweiten, der meinen Fall mitbeurteilen sollte) an dem Samstag die blauen Adern und die Schwellung des Arms deutlich gezeigt, dies wurde aber nicht beachtet.
Nach einer weiteren fast schlaflosen Nacht wurde ich Sonntag vormittags extrem unruhig und besorgt, sodass ich mit meiner Mutter erneut in die Klinik fuhr. Dort äußerte ich bei einem anderen Arzt die Vermutung, dass es eine Thrombose sein könnte, wir bestanden auch drauf, dass ein Bluttest gemacht wird. Auch der Arzt hielt eine Thrombose für unwahrscheinlich, ordnete den Bluttest aber trotzdem an. Nach etwa einer Stunde wurde ich erneut ins Wartezimmer geholt, der Arzt bestätigte mir nun, dass die Blutwerte für eine Thrombose sprechen. Auf Nachfrage berichtete ich von leichtem Husten, woraufhin ein Lungen CT gemacht wurde, auf dem eine diskrete Lungenembolie im rechten Lungenflügel entdeckt wurde. Auf die Armvenenthrombose wurde nun anhand eines Ultraschalls bestätigt. Daraufhin war ich 2 Tage auf einer Überwachungsstation, wurde 3 Tage mit Heparinspritzen behandelt und nehme seitdem für mindestens 3 Monate den Blutverdünner Eliquis.
Eine umfassende Gerinnungsdiagnostik beim Facharzt steht noch aus, die gängigsten Gerinnuntsstörungen wurden jedoch schon vom Hausarzt ausgeschlossen. Im Entlassungsbericht steht, dass die Thrombose am Ehesten durch die hormonelle Verhütung ausgelöst wurde.
Wie geht es mir heute damit:
Glücklicherweise geht es mir heute weitestgehend gut. Die Vene im Oberarm ist laut Nachuntersuchung teilweise vernarbt, ein Blutfluss ist aber vorhanden. Hin und wieder spüre ich noch leichte Beschwerden im Arm, und beim Sport ist der Arm noch nicht wieder voll einsatzbereit.
Ich will mir nicht ausmalen, was hätte passieren können, wenn ich nicht nochmal los gegangen wäre…