Pille: | Leona Hexal |
Wirkstoff: | 0,1 mg Levonorgestrel, 0,02 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 3 Jahre |
Symptome: | starke Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Die Weihnachtsfeiertagen 2017 habe ich bei meiner Familie verbracht. Dort merkte ich schon, dass ich leichte anhaltende Kopfschmerzen bekam. In der Nacht vom 25.12. zum 26.12. wachte ich nachts plötzlich auf mit einem Kopfschmerz, den ich vorher noch nie so stark erlebt hatte. Ich durchsuchte den Medizinschrank meiner Eltern und fand Ibuprofen 600mg. Aber auch 4 dieser Tabletten auf einmal konnten meine Kopfschmerzen nicht beseitigen, lediglich etwas dämmen.
Die Kopfschmerzen wurden am nächsten Tag etwas weniger, waren aber dennoch weiterhin da. Am 27.12. musste ich arbeiten. Auch hier hatte ich mit Kopfschmerzen zu kämpfen und ich merkte langsam, dass ich Probleme hatte auf den PC Bildschirm so schauen. Ich hatte immer wieder Schwierigkeiten scharf zu sehen. Am 29.12. musste ich dann eher von der Arbeit nach Hause, da es einfach nicht mehr ging. Mein Kopf brummte und mir wurde schwindelig und schlecht.
Am Silvesterwochenende verschlimmerten sich die Symptome weiter. Ich konnte kaum noch schlafen, da der Druck auf meinen Kopf und die Kopfschmerzen zunahmen, sobald ich mich flach hingelegt hatte. Außerdem entwickelte ich auf der rechten Seite ein ausgeprägtes puls-synchrones Ohrgeräusch, teilweise ein richtiges Pfeifgeräusch.
Am Sonntag, den 31.12. hielt ich es nicht mehr aus und wollte mir Hilfe holen. Ich ging zu einer Hausarzt-Notpraxis, bzw. schleppte mich eher dorthin. Mittlerweile war ich durch den Schlafmangel und den Dauerschmerzen ziemlich erschöpft.
Dieser Arztbesuch verlief leider sehr enttäuschend. Ich erzählte dem Arzt alle meine Symptome, die Schmerzen im Kopf und das ich kaum mehr im Liegen schlafen konnte. Der Arzt maß meinen Blutdruck, welcher zu diesem Zeitpunkt erhöht war (150/100) und verschrieb mir Blutdrucksenker. Das war alles. Ich ging nach Hause zu meinem Freund und musste mich erstmal ausheulen. Ich fühlte mich überhaupt nicht ernst genommen und gehört.
Ich quälte mich noch über die Silvesternacht, konnte mir noch das Feuerwerk auf unserem Balkon anschauen und schlief etwas in unserem Wohnzimmersessel. Mein Freund wollte in dieser Nacht schon den Notarzt rufen, ich hielt in jedoch davon ab und sagte ihm, wenn es am 01.01.2018 nicht besser ist dann fahren wir ins Krankenhaus. So war es dann auch.
An Neujahr fuhr mich mein Freund in die Notaufnahme. Nach einiger Wartezeit wurde ich aufgerufen und schilderte alle meine Symptome. Ich hatte dann das große Glück, dass die Ärztin in der Notaufnahme direkt ein MRT vom Kopf anwies. Dies wurde kurz danach auch gemacht, mit Kontrastmittel, dass mir gespritzt wurde. Die 20 Minuten in der Röhre waren sehr schmerzhaft, ich dachte mein Kopf platzt gleich und als ich wieder aufstand, war mir extrem schwindelig.
Zurück in der Notaufnahme wurde mir mitgeteilt, dass eine Thrombose im Gehirn entdeckt wurde und dass ich nun sofort auf die Schlaganfallstation kommen würde. Ich war fertig mit der Welt, aber auch froh, endlich eine Diagnose zu haben. So ganz konnte ich das alles in diesem Moment noch nicht greifen. Auf der Stroke Unit wurde ich an mehrere Geräte angeschlossen, bekam Schmerzmittel und Blutverdünner in Spritzenform verabreicht. Es war mittlerweile 23 Uhr.
Auf der Stroke Unit lag ich insgesamt 3 Tage zur Überwachung. Während dieser Zeit wurden einige Tests durchgeführt, um festzustellen, ob ich durch die Thrombose irgendwelche motorischen oder geistigen Einschränkungen habe. Bis auf die Sehstörungen war dies zum Glück nicht der Fall. Außerdem wurden einige Bluttests gemacht um festzustellen, ob ich eine Gerinnungsstörung habe. Auch hier konnte nichts gefunden werden. Der einzige Hinweis auf eine mögliche Ursache war die Pille, welche ich natürlich sofort abgesetzt habe.
Ich hatte das große Glück, dass die Thrombose noch nicht geplatzt war und eine Hirnblutung verursacht hat. Einen Tag später hatte das schon anders aussehen können.
Nach drei Tagen Stroke Unit, kam ich noch für weitere 4 Tage auf eine neurologische Station. Dort wurde ich langsam auf Marcumar Tabletten eingestellt. Insgesamt sollte ich die Blutverdünner für 12 Monate nehmen. Außerdem bekam ich Novamintropfen als Schmerzmittel, welche mir auch in den kommenden Monaten sehr geholfen haben. Nach insgesamt einer Woche Krankenhaus wurde ich entlassen, musste aber umgehend zu meiner Hausärztin, wegen meiner Marcumar Dosierung. Dies war der Beginn eines Ärztemarathons: Mindestens einmal die Woche war ich zur Blutabnahme bei meiner Hausärztin, oft auf zwei mal die Woche.
Insgesamt war ich fünf Wochen krankgeschrieben und musste das Geschehene erst einmal körperlich und psychisch verarbeiten. Jeder sagte mir wie viel Glück ich hatte und das ich hätte sterben können. Das muss man erst mal verdauen.
Wie geht es mir heute damit:
Heute geht es mir glücklicherweise wieder sehr gut. Ich habe keine Einschränkungen mehr und meine Thrombose hat sich komplett aufgelöst. Mir ist durch das Ganze bewusst geworden, wie wichtig die eigene Gesundheit ist. Es gibt nichts wertvolleres als das. Die Pille ist nun absolut keine Option mehr für mich. Mittlerweile verhüte ich mit einer Kupferspirale.
Hallo 🙋🏼♀️ ich habe vor 4 Wochen auch eine Sinusvenenthrombose diagnostiziert bekommen, zum Glüvk auch nur Kopfschmerzen und Schwindle gehabt. nur wollt ich mal fragen seither hab ich immer wieder Schwindel, heute wie so Gänsehaut auf dem Kopf, hattet ihr nach dem Krankenhaus aufenthalt gar keine Probleme mehr? ich bekomm Pradaxa morgens und Abends hat das auch jemand von euch ?