Pille: | Petibelle |
Wirkstoff: | 3 mg Drospirneon, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 13 Jahre |
Symptome: | plötzlicher Hörsturz, unerträgliche Kopfschmerzen |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose, Schlaganfall |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Ich nahm schon seit ich 16 Jahre alt war die Pille und konnte ausser Migräne in der Pillenpause keine schlimmen Nebenwirkungen feststellen. Bis ich dieses Jahr im März wegen meiner Bachelorarbeit und Jobsuche recht im Stress war und plötzlich mein rechtes Ohr „wie verstopft“ war. Ich dachte mir nichts dabei, ging dann aber doch Tage später zum HNO. Dieser diagnostizierte einen Hörsturz wohl wegen dem vielen Stress usw. und gab mir u.a. CORTISON Tabletten* (mir wurde nicht gesagt, dass man diese anscheinend JA NICHT mit der Pille zusammen nehmen darf!).
Die nächsten 4 Tage hatte ich Kopfschmerzen wie noch nie in meinem Leben und konnte zum Schluss nur noch liegen und wieder nicht an meiner Bachelorarbeit weiter schreiben, obwohl ich nur noch 6 Tage zum Abgabetermin hatte. Dann war es so, dass ich sonntags Früh mit meiner Mutter telefonierte und im linken Sehfeld eine „Aura“ sah, dachte mir aber nix dabei, denn diese verschwand nach 3min wieder…Als ich mich dann auch noch übergeben musste, dachte ich, ich klingle doch einmal beim Nachbarn… (Ich wohne allein in einer Singlewohnung und 450km weit weg von meiner Familie) Er ging noch kurz zurück in seine Wohnung, um das Telefon für den Arzt zu holen. Als er wiederkam, lag ich schon bewusstlos unter dem Tisch.
Ich wachte im Krankenhaus auf und hatte wohl einen epileptisch ähnlichen Anfall. Man stellte eine Sinusvenethrombose im Gehirn fest, die durch die Anstauung des Blutes ein Blutgerinnsel und dann einen Schlaganfall auslöste. Hätte man mich später gefunden, würde ich wohl heute nicht mehr hier sitzen und euch das erzählen können. Ich lag Gott sei Dank nur 12 Tage im Krankenhaus und muss nun noch Tabletten zur Blutverdünnung nehmen. Die Narben vom Schlaganfall haben keine bleibenden Schäden verursacht, somit hatte ich wirklich mehr als nur einen Schutzengel. Denn all das hätte ganz anders ausgehen können!!! Die Vene im Gehirn fliesst noch nicht so gut wie sie sollte, aber ich lebe nun mein Leben noch dankbarer und geniesse jeden Tag aufs Neue. Ich gehe ins Fitness, rauche nicht, trinke nicht und bin nicht übergewichtig. Auch in der Familie gibt es keine mit Thrombose. Im Zusammenhang mit dem Cortison hat mir die Pille anscheinend den Rest gegeben!
* Hinweis der SDG: Kortison erhöht das Thromboserisiko zusätzlich.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt