Pille: | Femigyne ratiopharm |
Wirkstoff: | 0,15 mg Levonorgestrel , 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 2 Jahre |
Symptome: | Stechen in der Brust, Atemnot, dunkel verfärbtes Bein, Schmerzen beim Laufen |
Diagnostiziert: | Tiefe Venenthrombose mit Lungenembolie |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Im August 2017 ging ich des öfteren Joggen und plötzlich spürte ich ein Stechen in meiner linken Brust. Zuerst nur schwach, ich habe geglaubt dass ich falsch geatmet habe und mir ein Nerv eingeklemmt habe. Bin am nachfolgenden Tag zu meinem Arzt, der es als eingeklemmten Nerv diagnostizierte und mich ein Tag später zum Orthopäden schickte. In dem Warteraum dieses Orthopäden bekam ich dann keine Luft mehr. Den Arzt interessierte es nicht. Er schaute mich nicht einmal an und schickte mich weg und sagte ich sollte meine inneren Organe checken. Ich schrie und versuchte zu atmen, er hat mich endgültig weggeschickt und nicht behandelt. Also ging ich zu einem anderen Orthopäden, welcher mir kurz auf den Rücken rumdrückte und dann sofort wieder verschwand. Meine Schmerzen waren kein Stück besser. Am nächsten Tag ging ich wieder in die Schule, bin die Treppen hochgelaufen und dann endgültig umgefallen. Ich bekam kaum Luft, mich holte der Krankenwagen ab. Im Krankenhaus wurde mir dann gesagt ich hätte eine Lungenentzündung. Mir wurde Blut abgenommen und die Lunge wurde geröntgt. Ich lag 3 Tage im Krankenhaus mit einer Lungenembolie, die nicht erkannt wurde!
Am dritten Tag, mein 16. Geburtstag, wurde ich entlassen. 2 Tage später war mein Bein angeschwollen, dunkelblau und tat unwahrscheinlich weh. Ich bin wieder ins Krankenhaus. Dort haben mir die Ärzte gesagt : ,Na? Schon wieder hier? Hast uns wohl vermisst?‘
Als sie mein Bein gesehen haben, haben sie die Hände gehoben und gesagt : ach du meine Güte, wir bringen dich nach Dresden, die kennen sich besser aus, wir haben keine Spezialisten für sowas. Also wurde ich in das 70 km entfernte Dresden gefahren. Vorort war natürlich kein Spezialist mehr da. Ich musste über Nacht mit einem Baby und dessen Vater in einem Raum übernachten. Am nächsten Morgen wurde ich den Spezialisten vorgestellt, welche eine TVT diagnostizierten und als ich von meiner Lungenentzündung erzählte, meinten diese, dass ich ganz großes Glück hatte das überlebt zu haben. Das grenzt schon an einen Schutzengel, weil kein Arzt es erkannt hat, dass ich eine Embolie hatte.
Kurz darauf wurde ich in eine Studie eingeschlossen mit dem Medikament Xarelto. Dieses löste rheumatische Schübe bei mir aus, welche angeblich schon immer da waren, sobald ich das Xarelto gegen ein anderes Medikament umtauschte und eine Cortison Stoßtherapie bekam, habe ich keine Schmerzen mehr erlebt. Ich wurde gleichzeitig ständig auf Krebs getestet. Ich hab viel Vertrauen in den Ärzten verloren. Stattdessen wird mir geraten mich in psychologische Betreuung zu begeben, denn ich übertreibe maßlos und Zitat : “jemand der von einem Steinbruch springt und danach querschnittsgelähmt ist hat es viel schwieriger als du, Analena!”
Heute weiß ich, dass ich vermutlich meinen 16. Geburtstag nicht mal erlebt hätte.
Wie geht es mir heute damit:
Mir geht es heute ganz gut. Ich hab meinen Traum erfüllt und ein Jahr in den USA gelebt und bin erst vor kurzem wiedergekommen. Ich mache jetzt das Abitur und ziehe mit meinem Freund zusammen. Einschränkungen habe ich größtenteils keine, aber ich merke nach langem Laufen eine unangenehme Anspannung in meinem Bein und muss mich kurz ausruhen.