| Pille: | Desmin 20 /Cerazette (Wirkstoff: Desogestrel) |
| Anmerkung der SDG: |
Desogestrel-haltige Pillen stehen im Verdacht ein viel höheres Thromboserisiko zu haben, als Pillen der 2. Generation mit Levonorgestrel.
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| Einnahmedauer: | 9 Jahre |
| Symptome: | Taubheitsgefühle ab Bauchnabel abwärts, Motorische Ausfälle |
| Nebenwirkungen: | Infarkt im Rückenmark mit inkompletter Querschnittslähmung |
| Raucher: | Nein |
| Übergewicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Ich war im März 2010 auf Geschäftsreise in Berlin. Ich wachte in meinem Hotelzimmer auf und hatte das Gefühl, dass beide Beine eingeschlafen waren. Sie kribbelten unheimlich. Als ich aufstehen wollte, fiel ich hin. Ich konnte meine Beine überhaupt nicht koordinieren, musste mich an der Wand abstützen und kam irgendwie krabbelnd ins Badezimmer. Irgendwie dachte ich in dem Moment noch, dass das wohl ein Bandscheibenvorfall o.ä. sei, da ich viel Sport mache, nicht rauche oder sonst irgendwelche körperlichen Probleme bis zu dem Zeitpunkt hatte, schloss ich eine schlimmere Erkrankung direkt aus.
Schnell wurde mir aber bewusst, dass ich ins Krankenhaus muss. Also bin ich mit dem Krankenwagen ins Charité. Es wurde ein erstes MRT gemacht und festgestellt wurde nichts. Also an den Bandscheiben konnte es nicht liegen. Nach Lumbalpunktion und ersten Ergebnissen stand fest, dass es auch keine Autoimmunerkrankung wie bspw. MS war. Die Ärzte waren allerdings ziemlich ratlos, was am Untersuchungsmarathon der nächsten 8 Tagen zu sehen war.
Es wurde alles mögliche angenommen, vom guillain barre syndrom bis zum Gehirntumor alles. Ein Arzt fand dann aber im allerersten MRT, einen ungewöhnlichen Fleck. Daraufhin musste ich mehrmals wieder ins MRT. Festgestellt wurde dann ein ischämischer Infarkt auf Höhe des 10. und 11. Brustwirbels, der zu den sensorischen und motorischen Ausfällen geführt hat.Mittlerweile saß ich übrigens im Rollstuhl und hatte meine Beine kaum noch unter Kontrolle. Es war eine wirklich schlimme und harte Zeit!!!
Die Ärzte konnten keinerlei Erklärung für den Infarkt finden, in meiner Familie gibt es solcherlei Fälle, außerdem waren alle Blutergebnisse völlig unauffällig. Sogar deutlich besser als die Norm. Die einzige Erklärung und das ist bis heute die Erklärung aller befragten Ärzte ist meine Einnahme der Antibaby-Pille. Ich bin damals etwas 3 Wochen vor dem Infarkt von der Desmin 20, die ich ca. 9 Jahre genommen habe, auf die Cerazette umgestiegen. Es hieß sie sei so gering dosiert und deshalb „harmloser“. Ich bin davon überzeugt, dass meine Einnahme der Pille, welcher auch immer, zum Infarkt geführt hat.
Nach einer 8 wöchigen Reha war ich wieder in der Lage zu laufen. Nach weiteren 6 Monaten konnte ich wieder Sport machen. Heute nach 3 Jahren habe ich noch sensorische Probleme. Meine Motorik ist aber zum Glück komplett wieder hergestellt. In meinem Leben werde ich nie wieder mit der Pille verhüten. Ich finde es schlimm, dass dieses Thema noch so wenig diskutiert wird und jede 14 Jährige (wie ich auch!!!) die Pille einfach schluckt ohne zu hinterfragen und vor allem ohne richig aufgeklärt zu werden!
In der Reha habe ich einige Frauen kennengelernt, die einen Infarkt, Schlaganfall oder Embolien hatten aufgrund der Einnahme der Pille, wobei die meisten zugegebenermaßen rauchten. Und eins sollte man sich wirklich immer wieder bewusst machen…. So selten kommt es nicht vor!!! 2009 ist eine Freundin von mir an multiplem Organversagen und Lungenembolie gestorben. Einen Grund konnte man allerdings nicht feststellen. Fest steht nur, dass sie die Yasmin genommen hat.
