Pille: | Bellissima (Wirkstoff: Chlormadionacetat) |
Anmerkung der SDG: |
Uns liegen derzeit keine ausreichenden Studien über
diesen Wirkstoff vor. Ob ein höheres Thromboserisiko zu
Pillen der 2. Generation vorliegt, ist daher nicht
abschließend geklärt.
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Einnahmedauer: | 2 Jahre |
Symptome: | Wahnsinnige Schmerzen im gesamten Brustkorb |
Nebenwirkung: | Einseitige Lungenembolie |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Meine Erfahrungen:
Es fing alles am Gründonnerstag 2014 an. Nach der Arbeit bekam ich Rückenschmerzen. Karfreitag zogen die Schmerzen Richtung Brust. Es war dann am Tags drauf so schlimm, dass ich morgens um 4.30 Uhr dann zum Notdienst alleine eine halbe Stunde gefahren bin. Da fing dann mein Kampf gegen die Zeit an. Der Typ hat zwei Mal an mir rumgedrückt und meinte dann, es sei ein eingeklemmter Nerv. An dem Mittag hätte ich arbeiten müssen und wollte eine Krankmeldung, da ich so nicht arbeiten gehen konnte – konnte mich ja nicht mal mehr auf den Beinen halten. Dieser Arzt sagte auch zu mir, ich solle mich mal nicht so anstellen, mit einem eingeklemmten Nerv wird mich kein Arzt krankschreiben und auch er würde mit einer Erkältung arbeiten gehen. Ich solle meine Schmerzmittel nehmen und Heim fahren und Mittags arbeiten gehen! Ich fuhr unter gewalltigen Schmerzen die halbe Stunde zurück nach Hause, rief im Laden an, dass ich nun in ein Krankenhaus fahre, da ich nicht mal mehr atmen konnte. Ich fuhr also wieder alleine (mein Mann war seit Stunden auf der Arbeit) nach Idar Oberstein in ein weiteres Krankenhaus. Mittlerweile so starke Schmerzen, dass ich nicht mal mehr gerade laufen konnte. Krankenwagen sind an mir vorbei gefahren, keiner hielt an.
Im Krankenhaus angekommen wurde ich wie jeder andere auch erst mal eine 3/4 Stunde neben dran gesetzt, es wurde nicht auf ein Notfall eingegangen – nicht mal, als ich sagte, meine Brust zieht unheimlich und meine Atmung wird immer flacher – ich musste warten, um dann vom Arzt zu hören, dass ich nicht behandelt werden kann, da man dort kein freies Bett hatte. Mein Pegel an Entäuschung, Ärgernis, nicht mal in einem Krankenhaus Hilfe zu bekommen, nahm immer mehr zu – ich wurde wieder weiter geschickt – mit keiner richtigen Diagnose. Ich fing mittlerweile vor Schmerzen an zu heulen, nur das Adrenalin hat mich weiter getrieben. Ich fuhr wieder Heim, da war ich schon fast sechs Stunden alleine unterwegs, ohne dass irgendjemand mir half. Wie ich keine halbe Stunde zu Hause war, kam mein Mann und fuhr mit mir ins zweite Krankenhaus (alles unter sehr starken Schmerzen, das Einsteigen jedes Mal ins Auto war eine Qual, jedes Schlagloch, jede Kurve war für mich die Hölle) nach Kirn. Dort, endlich, wurde ich gerötngt, Blut abgenommen und nach einer weiteren halben Stunde lag ich mitsamt meiner Angst auf der Intensivstation. Herz wurde kontrolliert, alles wurde nachgeprüft -alles ohne je in den sechs Stunden ein Schmerzmittel genommen zu haben. Ich erbrach dann vor lauter Stress noch meine Schmerzmittel, die ich bekam. Ende vom Lied: Ich hatte eine einseitige linke Lungenembolie bekommen durch die Pille Bellisima und einer verschleppten Lungenentzündung. CT wurde ebenfalls gemacht. Zwei Wochen Krankenhausaufenthalt. Nach 1 Jahr Xarelto nehmen, ständig Schmerzen im Rücken und unheimlichen Angstzustände, konnte ich die Xarelto am 26.04.2015 absetzen. Happy End: Zwei Wochen nach Verlassen des Krankenhauses hab ich geheiratet. Wir hätten gerne diese zwei Ärzte angezeigt, wegen unterlassener Hilfeleistung, aber alle haben davon abgeraten und mittlerweile kann man das ja nicht mehr tun, leider.