Pille: | Yasmin |
Wirkstoff: | 3 mg Drospirenon, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 6 Jahre |
Symptome: | Rückenschmerzen, Schmerzen im Bein |
Diagnostiziert: | 4 Etagen Beckenvenenthrombose im linken Bein |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Seit circa Februar 2012 hatte ich Rückenschmerzen, die ins Bein zogen: Ich ging zum Orthopäden und dieser verschrieb mir Krankengymnastik und Massagen. Da die Schmerzen mit den Behandlungen der Krankengymnastik nicht besser wurden, wurde ein MRT gemacht, bei dem lediglich eine kleine Vorwölbung der Bandscheibe gefunden wurde (aber ob man davon solch starke Schmerzen im Rücken bekommt?!). Mit der Behandlung beim Physiotherapeuten sollten Muskeln im Rücken aufgebaut werden, damit die Schmerzen bekämpft werden. Zeitweise wurden die Schmerzen unter der Behandlung des Physiotherapeuten etwas besser, aber ganz schmerzfrei war ich nicht.
Anfang Juli 2012 musste ich mich eine ganze Nacht lang übergeben und seitdem ging es mir körperlich immer schlechter: Ich hatte kaum Hunger und mir war immer wieder unwohl. Eine Woche später hatte ich wieder größere Schmerzen im Rücken, eine weitere Woche später ging ich deswegen nochmal zum Masseur, der mich einrenkte. Doch die Schmerzen wurden nicht besser, darüber hinaus hatte ich Schmerzen im Beckenbereich (ich dachte, das kommt vielleicht vom Rücken) und ein leichtes Taubheitsgefühl.
Ich ging zur Vorsicht auch noch zur Frauenärztin, die eine Eierstockentzündung feststellte, aber wahrscheinlich waren das schon die ersten Anzeichen der Thrombose. In der nächsten Nacht wachte ich unter starken Schmerzen im linken Bein (vor allem Oberschenkel und Wade) auf. Ich hielt mich noch das ganze Wochenende mit Schmerzen im Bett und bin montags zum Orthopäden (ich war immer noch der Meinung, dass es vom Rücken kommt).
Am Montag war mein Bein schon angeschwollen, die Wade war taub, der Oberschenkel, der Becken- und Leistenbereich schmerzte sehr stark. Mir war schlecht vor Schmerzen. Der Orthopäde verwies mich gleich zum Hausarzt, Verdacht auf Thrombose. Der Hausarzt bestätigte den Verdacht einer Thrombose, spritze mir sofort hochdosiert blutverdünnende Medikamente und ließ einen Krankenwagen holen. Im Krankenhaus sagten sie, dass ich die Pille sofort absetzen solle (was ich auch noch am selben Tag tat). Außerdem wurde dort eine 4-Etagen-Beckenvenenthrombose im linken Bein diagnostiziert, d.h. vom Becken an bis einschließlich Wade habe ich eine Thrombose. Die Ärzte im Krankenhaus konnten sich nicht erklären, wie eine junge Frau wie ich eine solch ausgeprägte Thrombose bekommt. Ich lag 1 1/2Wochen im Krankenhaus (davon durfte ich eine Woche lang gar nicht laufen), wurde komplett durchgecheckt (MRT; Röntgen der Lunge; Ultraschall aller Organe; Blutbild, ob es vererbt ist) und es wurde nichts gefunden, außer der Faktor Pille. Seitdem muss ich eine Thrombosestrumpfhose tragen und Marcumar einnehmen (vorerst hieß es 6 Monate, mittlerweile wurde der Zeitraum auf 9 Monate erweitert). Die Überwindung war groß für mich, dass Bein wieder belasten zu müssen und das Laufen „neu zu erlernen“. Darüber hinaus war ich vom Krankenhausaufenthalt geschwächt und brauchte weitere drei Wochen, um einigermaßen wieder auf die Beine zu kommen und meinen Alltag wieder alleine bestreiten zu können. Auch heute noch, 4 Monate später, habe ich teilweise immer noch Schmerzen im Bein, die Thrombose hat sich noch nicht komplett aufgelöst, ich muss wöchentlich zur Blutkontrolle und muss darauf achten, dass ich genügend laufe! Ich habe vor der Diagnose Thrombose täglich Sport gemacht, hatte kein Übergewicht und habe nicht geraucht. Für mich war es schwer mit der Diagnose und den Folgen klarzukommen. Auch heute habe ich immer wieder Tage, an denen mir das alles zu viel wird! Außerdem bin ich sehr aufmerksam gegenüber meinem Körper geworden – meist zu aufmerksam:
Jeder kleine Schmerz in meinem Körper oder Unwohlsein lässt mich aufschrecken und das Schlimmste befürchten!