Pille: | Finic |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest , 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 7 Monate |
Symptome: | Rückenschmerzen, Unterleibsschmerzen, Schmerzen in der Leistengegend, Blaufärbung des Beins |
Diagnostiziert: | Tiefe Bein-Beckenvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Ich bekam meine erste Pille („Qlaira“ von Bayer) mit 15 Jahren aufgrund von starken Regelschmerzen und -blutungen verschrieben. Dazu führte meine damalige Ärztin eine ausführliche Anamnese durch. Da mir die Pille aber sehr teuer erschien, wollte ich diese im März 2019 gern wechseln. Meine Ärztin unterstützte dies jedoch nicht, nannte mir aber auch keine Gründe dafür. Also wechselte ich die Frauenärztin, die mir dann die Pille „Finic“ verordnete, ohne eine Anamnese oder Aufklärung durchzuführen. Ich gab lediglich an, dass ich unter Migräne leide und sollte die Pille daher ohne Unterbrechung einnehmen.
Ich hatte schon oft zuvor in den Medien von der erhöhten Thrombosegefahr gehört, die von Pillen der neuen Generationen ausgehen. Allerdings hätte ich niemals damit gerechnet, dass dies bei mir einmal eintreten könnte. Schließlich nehmen ja so viele Frauen die Pille ohne derartige Nebenwirkungen zu haben, dachte ich. Ein halbes Jahr lang war die Einnahme von Finic problemlos, bis ich eines Tages starke Rückenschmerzen bekam.
Diese zogen dann in den Unterleib. Ich ging zu einem Allgemeinarzt, der eine Spondylose im Rücken diagnostizierte und Schmerzmittel verschrieb. Als ich dann jedoch unglaubliche Schmerzen in der Leiste bekam und sich mein Bein blau verfärbte, bekam ich unheimliche Angst und wurde in die Notaufnahme überwiesen. Dort stellten die Ärzte dann die Diagnose: Tiefe Bein-Beckenvenenthrombose, verursacht durch die Pille und ein spezielles Syndrom, bei dem die Arterien auf die Venen drücken („May-Thurner-Syndrom“).
Wie geht es mir heute damit:
Ich wurde auf den Blutverdünner „Eliquis 5mg“ eingestellt und muss seither Kompressionsstrümpfe tragen. Da ich einen Kinderwunsch habe und die Thrombosegefahr in der Schwangerschaft um das 5-10-fache erhöht ist, riet man mir im Krankenhaus zu einem Stent.
Ich entschied mich für den Eingriff. Nun werden meine Venen und Gerinnungswerte alle 3 Monate kontrolliert. Körperlich geht es mir besser, doch seelisch stellt die Erkrankung noch immer eine große Belastung für mich dar. Die Angst, es könnte zu einer erneuten Thrombose kommen, ist nach wie vor da. Dennoch habe ich großes Glück gehabt, dass die Thrombose zeitig genug erkannt wurde.
Ich hoffe, anderen Frauen Mut machen zu können, auf die Pille zu verzichten.