Der Preis wurde ins Leben gerufen, um publizistische Projekte zu fördern, die das Ziel haben investigativ und/oder partizipativ Sprachrohr für mehr Gerechtigkeit zu sein.
Er wurde benannt nach dem 2015 verstorbenen Verlagsgründer, Autor und Journalisten Siegfried Pater, der u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für sein „über 30jähriges Engagement für eine gerechtere Welt“ ausgezeichnet wurde.
Der Förderpreis ist mit 1.500 € dotiert.
Die diesjährige Preisträgerin Felicitas Rohrer ist freie Journalistin und verklagt seit 2011 – als erste Person überhaupt in Deutschland – den Pharmakonzern Bayer auf Schmerzensgeld und Schadensersatz. 2009 erlitt sie nach Einnahme der Antibabypille der neueren Generati- on mit einem erhöhten Thromboserisiko eine beidseitige Lungenembolie mit akutem Atem- und Herzstillstand. Nach einer Notoperation und künstlichem Koma überlebte sie trotz ver- nichtender Prognosen.
Sieben Jahre später wurde die Klage von einem Landgericht abgewiesen, trotz eines Gut- achtens, dass die Pille mindestens mitursächlich für ihre Lungenembolie war.
Seit diesem Sommer liegt der Fall beim Oberlandesgericht Karlsruhe.
Felicitas Rohrer gründete mit weiteren Betroffenen die „Risiko Pille – Initiative Thrombose- geschädigter (ITG)“ , die wissenschaftliche Studien zusammenträgt und verständlich auf Ih- rer Webseite aufbereitet, um möglichst viele Betroffene objektiv zu informieren. Durch breite Öffentlichkeitsarbeit haben sie viel erreicht, die Techniker Krankenkasse bspw. rät nach ein- gehender Prüfung in ihrem Pillenreport eindeutig von ihrer Einnahme ab.
Für Frau Rohrer gibt es noch viel zu tun. Sie kämpft weiter, weil Sie will, dass Bayer Verant- wortung übernimmt und am Ende ein Urteil steht und kein außergerichtlicher Vergleich, wie in den USA mit einer Pille gleicher Inhaltsstoffe. Mit dem Preisgeld möchte sie mit der Initiati- ve den Kampf und die Aufklärung weiterführen und ausweiten, um noch mehr Menschen über die Gefahren aufzuklären.
Sie sagt: „Es geht mir nur um Gerechtigkeit. Es kann nicht sein, dass ein Pharmakonzern ein Medikament auf den Markt bringt, das gesunde Frauen in Lebensgefahr bringt. Es geht dar- um, dass man lediglich verhüten möchte, und dafür eventuell mit dem Leben bezahlt. Diese Nebenwirkungen kann man nicht in Kauf nehmen. Und dieser Verantwortung muss sich Bayer stellen.“
Die Preisverleihung findet am 23.11.2019 um 19 Uhr in der Pallottikirche an Haus Wasser- burg statt. Pallottikirche, Pallottistraße 2, 56179 Vallendar