Pille: | Valette |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 10 Jahre |
Symptome: | Starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Ich war damals 24 Jahre alt und steckte mitten im Studium als ich von einer Erkältung heimgesucht wurde. Das Rauschen im rechten Ohr war mir neu, aber ich bezog es auf den Schnupfen. Einige Tage später bekam ich schreckliche Kopfschmerzen. Auch sie brachte ich in Verbindung mit den Nebenhöhlen. Als die Schmerzen jedoch zum Erbrechen führten, nahm ich Schmerzmittel ein. Ich sehe davon in der Regel ab, doch die Situation war unerträglich für mich. Nachdem weder Schmerzmittel wirkten noch die Rotlichtlampe Linderung schaffen konnte, ging ich zu meinem damaligen Hausarzt. Er vermutete eine Hirnhautentzündung und überwies mich gleich ins Krankenhaus.
Noch am selben Tag wurden CT- und MRT-Aufnahmen gemacht. Doch statt einer Hirnhautentzündung diagnostizierte man bei mir eine Sinusvenenthrombose auf der rechten Seite. Sofort verabreichte man mir intravenös Heparin. Mein Blut wurde genetisch untersucht und es stellte sich heraus, dass bei mir der seltene Gendefekt Faktor 2 vorliegt. Ich konnte mit all den Informationen nichts anfangen und erkannte noch nicht, wie ernst es um mich stand. Erst als der Pfleger mein Zimmer betrat und von meinem großen Glück und seinen bisherigen schlechten Erfahrungen sprach, wurde mir klar, dass das hier erst der Anfang sein würde. Und so war es auch. Nach dem Heparin begann die Einnahme von Marcumar und ich wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Es folgten wöchentliche Blutabnahmen beim Hausarzt sowie regelmäßige MRT-Aufnahmen. Als sich der Thrombus vollständig aufgelöst hatte und der Hausarzt sicher gehen konnte, dass die Thrombose in Kombination mit der Pille zustande kam, durfte ich das Marcumar absetzen.
Wie geht es mir heute damit:
Nun bin ich 31 Jahre alt und werde zum zweiten Mal stolze Mama. Ich habe bereits einen Sohn und freue mich nun auf mein Mädchen. Doch durch den Gendefekt muss ich mir innerhalb der Schwangerschaft täglich Heparin spritzen, alle 2 Wochen meinen Gynäkologen aufsuchen und alle 6 Wochen in die Grinnungsambulanz nach Gießen fahren. Hätte ich damals bereits von meinem Gendefekt gewusst, hätte ich niemals mit der Pille verhütet.