Pille: | Merimono |
Wirkstoff: | 2 mg Estradiol |
Einnahmedauer: | 17 Jahre |
Symptome: | Atemnot, Beschwerden Unterschenkel rechts |
Diagnostiziert: | beidseitige fulminante Lungenembolie mit Rechtsherzbelastung |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Ja |
Mein Erfahrungsbericht:
Wir befanden uns im Mai 2017 in unserem Urlaub auf Kos in Griechenland. Zwei Tage nach unserer Ankunft bekam ich Luftnot beim Treppensteigen (ca. 25 – 30 Stufen). Am vierten Tag, ich kam am Morgen aus der Dusche, stellte ich muskelkaterartige Schmerzen in meinem rechten Unterschenkel fest. Das nächste an was ich mich erinnere ist, daß mein Mann mich schüttelte und ich mit starker Atemnot wieder zu mir kam. Er rief sofort einen Arzt. Nach ca. 10 Minuten kamen zwei Männer, untersuchten mich kurz, gaben mir eine Sauerstoffflasche und brachten mich in den Krankenwagen. Nach kurzer Zeit wurde ich in die Notaufnahme geschoben und war von zig Menschen umzingelt. Anfangs dachten sie wahrscheinlich, ich hätte einen Gersinfarkt, denn ein paar Mal wurde ich nach Beschwerden im linken Arm befragt.
Meinen Mann schickten sie in der Zwischenzeit in die Apotheke Kontrastmittel kaufen!!! Dann forderten sie ihn auf, eine Deckungsbestätigung für die Kosten von der Krankenkasse zu besorgen. Das war vorerst ein Problem, denn es war Herrentag und bei der Notrufnummer meiner Krankenkasse war niemand zu erreichen. Er versuchte es bei unserer Auslandskrankenversicherung und diese schickte umgehend ein Fax mit der benötigten Bestätigung. Das Krankenhaus gab ihm nicht die Möglichkeit alles von dort zu regeln, sondern er musste zurück ins Hotel und von dort alles erledigen.
In der Zwischenzeit wurde ich mit Kontrastmittel ins CT gebrachtund danach wurde ein Herzecho gemacht. Meinem Mann sagten sie dann die Diagnose. Ich muss dazu sagen, daß ich die ganze Zeit bei Bewusstsein war. Danach schob man mich mit zwei Infusionen in ein Krankenzimmer mit drei Betten. Man muß wissen, daß das Krankenhaus auf Kos eines der ältesten überhaupt ist und in der Beschreibung der Klinik liest man, daß die Einrichtung sehr sporadisch ist und nicht den europäischen Hygienevorschriften und Standards entspricht.
Hinzu kommt, daß in Griechenland die Pflege und Betreuung die Angehörigen verrichten. Das heißt, das neben den Kranken, das ganze Zimmer voll Angehörigen ist. Mein Mann hatte zwischenzeitlich wieder Kontakt mit einem Arzt unserer Auslandskrankenversicherung. Dieser ließ sich die Befunde der Klinik per Mail schicken und erhielt danach wieder einen Anruf von den Ärzten aus Deutschland. Diese entschieden, daß ich mit der Notfallambulanz nach Athen in eine Privatklinik verlegt werde. Das erfolgte noch am selben Abend. Mein Mann durfte mich im Flugzeug begleiten. Nach einer Stunde Flug und einer Stunde Fahrt mit dem Krankenwagen sind wir dort gut gelandet. Sofort wurde ich auf die Intensivstation gebracht. Dort bekam ich Infusionsnadeln in die rechte Leiste, den Hals, jeweils eine in jeden Arm, einen Katethe und natürlich die Sauerstoffmaske.. Mein Mann, der vor der Station wartete sagte mir später, daß sich das ganze Prozetere über drei Sunden zog. Nach Aussage der dortigen Arzte war mein Zustand über drei Tage sehr kritisch. Mein Mann durfte jeweils für eine Stunde am Tag zu mir. Auf der ITS musste ich fünf Tage verbringen und danach noch zwei Wochen auf der kardiologischen Station. Ich muß sagen, daß die ärztliche Betreuung in Athen exelennt war. Da sie alle Medikamente, die ich vorher genommen habe, abgesetzt haben, kamen sämtlich Fachärzte ab mein Bett. Auf dieser Station hatte ich einen Dauersauerstoffschlauch für die Nase und vier Mal am Tag eine Infusion. Im nachhinein erfuhren wir, daß es sich dabei um Infusionen gegen Krankenhauskeime gehandelt hat. Die Ärzte der Auslandskrankenversicherung meldeten sich spätesten alle zwei Tage bei meinem
Mann, nachdem sie Kontakt mit den Ärzten hatten, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Nach reichlich zweieinhalb Wochen wurde uns ein deutscher Notarzt nach Athen geschickt, der mich auf dem Linienflug nach Deutschland begleitet hat. Vom Flughafen wurde ich mit dem Krankenwagen in unser Heimatkrankenhaus gebracht, Dort lag ich noch eine Woche mit diversen Untersuchungen und der Bestätigung, daß die Ärzte in Athen einen tollen Job gemacht haben. Im Anschluß war ich noch drei Wochen zur Reha. Diese fiel mir dolle schwer, weil die Therapien ganz schön heftig waren. Meine Luft und die Kraft ließen echt nich zu wünschen übrig. Nach insgesamt drei Monten bin ich wieder arbeiten gegangen.
Bereits in Athen hat man mir gesagt, daß die Hormone Gift für den Körper sind. Ich habe sie ab 2000 nach einer Totaloperation durchweg genommen. Ergänzen möchte ich, daß mein Vater bereits eine Lungenembolie hatte und ich ein Jahr vor dem Ereignis eine Thromsose im linken Oberarm hatte. Es hat eigentlich keinen soweit interessiert. Ich musste damals lediglich ein viertel Jahr Xarelto nehmen, Eine Nachkontrolle erfolgte nicht. Nach der Embolie musste ich ein halbes Jahr Kompressionsstrümpfe tragen (bis Oberschenkel, beidseits) und nehme nun ein Leben lang Luxiana 60. Die restlichen Dauermedikamente wurden von den restlichen Ärzten neu eingestellt. Hormone nehme ich natürlich nicht mehr.
Zusätzlich möchte ich unsere Auslandskrankenversicherung, die Allianz, lobend erwähnen. Sie haben einen tollen Job gemacht. Sie waren immer für uns da und haben uns sehr ausführlich und einfühlsam die Diagnose und die unterschiedlichen Untersuchungen erklärt und begründet. Man muß dazu sagen, daß mein Mann im Februar diesen Jahres in Ägythen schwer erkrankt ist und auch von dort hat ihn die Allianz nach fünf Tagen mit Not- und Intensivmediziener ausgeflogen!
Wie geht es mir heute damit:
Noch nach Entlassung aus dem Krankenhaus hat mich mein Hausarzt zu einer Hämatologin überwiesen. Diese betreut mich noch heute, nunmehr halbjährlich. Diese hat mich zusätzlich zu einem Pneumologen überwiesen. Das Weiteren wurde nach einem halben Jahr eine Kontrolluntersuchung des Herzens vorgenommen. Ein Gendefekt wurde ausgeschlossen.
Jetzt, ein Jahr später, habe ich Luftnot bei Belastung bekommen. Keiner hat mir damals erzählt, daß eventuell mit Spätfolgen zu rechnen ist. Mein Hausarzt hat mir erklärt, daß er sich schon gewundert hat, daß nach der schwere der Embolie noch nichts aufgetren ist. Nach einer Lungenzinthigrafie und einem C T mit Komtrastmittel hat sich herausgestellt, daß der Bereich, in welchem die Embolie war, keine Belüftung mehr ist und in drei weiteren Bereichen der Lunge sich kleinere Embolien befinden, die nicht wieder weg gehen. Neue Embolien sind aber nicht hinzu gekommen. Ich muß nn mut den Folgen leben und meinen Tagesablauf etwas anpassen.
Trotz allem ist die Angst vor einer erneutem Thrombose oder Embolie vorhanden und man hört bei jeder Kleinigkeit in sich hinein. Ich wünsche niemanden diese Erfahrungen.