Pille: | Violette |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 1 Jahr |
Symptome: | Kopfschmerzen |
Diagnostiziert: | Sinusvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Bei mir fing alles Ende 2012 (da war ich 18) mit einem gebrochenem Fuß an. Da meine Uroma und Oma öfter Thrombosen hatten, entschied man sich damals, dass ich wegen dem gebrochenem Fuß sehr bettlägerig war und sollte Blutverdünner nehmen. Keine Woche später wurde ich dann mit einer geplatzten Zyste am Eierstock (die mein Frauenarzt übersehen hatte..) Notoperiert. Daraufhin hat mir mein Frauenarzt die Pille Violette (billigere Variante der Valette) verschrieben, da diese die Zystenbildung vorbeugen sollte und da sie von der neuen Generation ist, sollte diese auch super gut verträglich sein. Weitere Aufklärung gab es nicht.
Ziemlich genau 1 Jahr später am 30.09.2013 bin ich nachts aufgewacht, konnte meine Linke Seite nicht mehr bewegen oder spüren für einige Minuten. Danach bin ich total verwirrt wieder eingeschlafen. Am nächsten Morgen habe ich durch diesen Zwischenfall etwas verschlafen, war im Stress und hab beschlossen mit dem Auto zur Uni zufahren, damit ich es noch pünktlich schaffe. Auf dem Parkplatz der Uni angekommen hab ich eine Freundin getroffen, wir sind zusammen zum Eingang gelaufen und keine 2 Meter von meinem Auto entfährt, spüre ich plötzlich ein Zucken in meinem Körper. Erst hat es sich angefühlt wie ein Schluckauf, doch dann wurde es immer schlimmer, bis ich zusammengebrochen bin, nur noch schwarz gesehen habe und mein ganzer Körper höllisch geschmerzt hat.
Im Krankenhaus war ich dann so kaputt von diesem Anfall, dass ich den Ärzten nicht einmal schildern konnte, dass ich nicht nur einfach Kreislaufprobleme hatte. Das musste ich aber auch nicht sagen, denn im Krankenhaus erlitt ich einen weiteren Anfall, was sich nun als Epileptischer Anfall herausstellte. Da dieses Mal die Ärzte es selber gesehen haben, wurde ich dann auf Intensivstation gebracht und komplett durch gecheckt. Am nächsten Tag nach MRT und MRT mit Kontrastmitteln, dann die Diagnose: Sinusvenenthrombose.
Danach standen 2 Wochen Krankenhaus Aufenthalt auf dem Plan mit Heparin und anschließender Einstellung von Marcumar. Außerdem musste ich unterschreiben, dass ich 1 Jahr kein Autofahren darf, da ich 2 Epileptische Anfälle an einem Tag hatte und musste auch Antiepileptiker nehmen.
Seither danke ich fast jeden Tag meinem Schutzengel, dass ich den Anfall erst auf dem Parkplatz der Uni bekommen habe und nicht 2 Minuten vorher, als ich noch hinterm Steuer saß. Sonst hätte die Geschichte wohl ein ganz anderes Ende nehmen können.
Danach ging es mir zunehmend besser, jedoch habe ich von Marcumar extremen Haarausfall bekommen und habe circa 10kg zugenommen. Und da ich auch nicht so richtig am Studentenleben teilnehmen konnte, da Partys mit Alkohol und Diskobesuche für mich gestrichen waren, hat zunehmend auch meine Stimmung und mentale Einstellung sehr gelitten.
Ein dreiviertel Jahr später wurde Marcumar nach gutem MRT-Ergebnis langsam ausgeschlichen und auch die Antiepileptiker.
Daraufhin folgten Blutuntersuchungen von mir und meiner Familie. Es stellte sich heraus, dass meine Schwester und meine Mama eine V-Leiden Mutation haben, ich jedoch nichts. Das einzige was übrig blieb für die Ursache der Thrombose war die Pille Violette.
Mit dieser Information sind meine Schwester und ich erneut zu unserem Frauenarzt gegangen, um uns über alternative Verhütungsmethoden zur Pille zu informieren. Und was macht der? Er will uns tatsächlich wieder eine Pille andrehen, mit der Begründung, dass das ja dann eine Mini-Pille sei, die man auch in unseren Fällen bedenkenlos nehmen kann. Wir haben uns dann dafür entschieden, erstmal nichts zunehmen und einen neuen Frauenarzt suchen.
Dann haben wir eine sehr nette Frauenärztin gefunden, die sich auch Zeit für die Beratung genommen hat und nun habe ich seit 3 Jahren die Gynefix Kupferkette und bin super zufrieden damit.
Wie geht es mir heute damit:
Dank vieler Schutzengel ist die ganze Geschichte für mich sehr glimpflich ausgegangen. Außer das ich bei starken Kopfschmerzen nur knapp einer Panikattacke entkomme, weil ich mir einbilde ich habe wieder eine Sinusvenenthrombose, habe ich keine drastischen Einschränkungen. Klar, auf Flügen bin ich sehr vorsichtig und lasse mir für lange Flüge Heparinspritzen verschreiben.