Pille: | Mayra |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 8 Jahre |
Symptome: | zuerst: Schmerzen unterer Rücken und Leiste, später: Anschwellen des Beines |
Diagnostiziert: | 4-Etagen-Thrombose und Lungenembolie |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Eine Thrombose und Lungenembolie wurden bei mir im September 2017 festgestellt.
Angefangen hat es mit Schmerzen im unteren Rücken. Da ich ein paar Tage zuvor Mountainbiken war, erklärte ich mir dies, dass ich mich dort bestimmt gezerrt hatte. Auf dieses Symptom folgten starke Schmerzen in der Leiste, sodass mir das Auftreten schon richtig schwer fiel. In dieser Zeit bekam ich auch noch eine Erkältung. Zudem wurde ich zweimal bewusstlos, was ich mir wiederum mit einem schwachen Kreislauf zwecks der Erkältung erklärte, im Nachhinein bin ich mir da nicht so sicher was da bereits durch meinen Körper gewandert ist. Da ich wegen der Erkältung eh eine Krankenbestätigung vom Arzt benötigte, fragte ich gleich nach, was mir so Schmerzen in der Leiste bereiten kann. Der Arzt tat es mit einer Blasenentzündung ab.
Da die Schmerzen aber nicht besser wurden, ging ich zum Frauenarzt. Er stellte nichts fest, aber nahm mir wenigstens Blut ab. Aufgrund von erhöhten Entzündungswerten rief er mich am selben Tag noch an und schickte mich mit Verdacht auf eine Nierenbeckenentzündung ins Krankenhaus. In der Notfallstation wurde eine Nierenbeckenentzündung und auch eine Blinddarmreizung ausgeschlossen und nichts weiter festgestellt. Ich wurde mit Ibuprofen und der Diagnose einer viralen Infektion nach Hause geschickt. Am selben Abend schwill mein Bein an. Da weder die Leistenschmerzen noch das geschwollene Bein nach zwei Tagen und einigen Ibuprofen nicht ansatzweise besser wurden, fuhren wir dank meiner Mama, die wegen dem geschwollenen Bein schon beängstigt mit dem Gedanken einer Thrombose gespielt hat, erneut ins Krankenhaus. Ich stellte mich, dieses Mal mit der Sorge wegen einer Thrombose, erneut vor. Eine Ärztin untersuchte mein Bein anschließend, Diagnose: Thromben bis in die Leiste. Ich sollte daraufhin selbst! in ein nahegelegenes, größeres Krankenhaus fahren. Dort stellten sie anhand eines CTs eine 4-Etagen-Thrombose mit Lungenembolie fest. Mir stand frei ob ich anhand Blutverdünnung oder einer OP die Thromben auflösen wollte. Der Rat dort neigte deutlich zur OP. Nach einer Nacht strikten Aufstehverbots wurde ich am nächsten Morgen operiert, wobei fast alle Thromben entfernt wurden.
Die Ärzte meinten, ich kann von viel Glück sprechen, dass weder mein Herz noch meine Lunge geschädigt war und dass mein Körper das alles so lange mitgemacht hat.
Als Ursache konnten sich die Ärzte nur die Pille und eine eventuelle Genmutation vorstellen, da ich gegen keinen weiteren Risikofaktor verstoße.
Wie geht es mir heute damit:
3 Monate später wurde ein Bluttest durchgeführt.
Es wurde die Faktor V Leiden Mutation, heterozygot festgestellt. Das und die Pille gelten nun als offizielle Ursache.
Ich trage nun tagsüber einen Kompressionsstrumpf und nehme einmal täglich Xarelto.
Das Xarelto darf ich voraussichtlich nach einem Jahr absetzten. Da sich in der Leiste noch Thromben befinden.
Den Kompressionsstrumpf, je nachdem wie sich mein Bein bei Hitze, langem Sitzen etc. verhält.
Bei Flugreisen und während der Schwangerschaft werden mir Heparin Spritzen empfohlen.
Die Pille oder etwas Vergleichbares werde ich ganz bestimmt nie wieder einnehmen.
Hätte ich auch nur annähernd geahnt, was die Pille anrichten kann, hätte ich sie nie genommen.