Pille: | Maxim |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 6 Jahre |
Symptome: | starke Atemnot, Schmerzen, Kurzatmigkeit |
Diagnostiziert: | beidseitige Lungenembolie mit Lungenentzündung |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
6 Jahre lang habe ich die Maxim-Pille genommen und habe nie gedacht, dass ich durch diese Pille eine Lungenembolie bekomme. Ich rauche nicht, bin super sportlich (6x die Woche mindestens Sport, vor allem leistungsorientiert schwimmen und laufen, mache Wettkämpfe wie Halbmarathon/Triathlon mit) und bin selber Medizinstudentin.
Doch Ende November wurde bei mir eine beidseitige Lungenembolie der Unterlappenarterien mit Lungenentzündung festgestellt. Alles begann mit einer leichten Kurzatmigkeit ca. eine Woche vor Diagnosestellung, die mich jedoch nicht einschränkte und ich daher nicht zum Arzt ging. Nach ein paar Tagen allerdings wachte ich nachts auf mit starker Luftnot und unheimlichen Schmerzen bei jedem Atemzug. Am nächsten Tag beim Arzt wurde ich erstmal mit der Diagnose „Rippenfellentzündung“ heim geschickt.
Am Tag darauf jedoch rief der Hausarzt nachmittags an: mein Blutparameter für thrombembolische Ereignisse sei positiv. Daraufhin wurde ich sofort zum Kontrastmittel-CT geschickt und bekam die schockierende Diagnose. Direkt kam ich ins Krankenhaus, wo ich eine Nacht mit intensiver Überwachung und strikter Bettruhe und 4 weitere Tage auf Normalstation verbrachte. Zum Teil hatte ich große Schmerzen, konnte nicht schlafen und vor Erschöpfung und Kurzatmigkeit kaum mehr zum Bad und zurück laufen. Meine Lungenentzündung wurde mit verschiedenen Antibiotika behandelt, die bei mir zusätzlich Nebenwirkungen hervorriefen. Nur dank meiner Sportlichkeit ist mein Herz durch die Embolie nicht geschädigt worden und konnte diese Belastung für den Zeitraum kompensieren, sodass ich keine kardialen Folgeschäden davontrage. Jetzt muss ich für ein Jahr Apixaban nehmen.
Wie geht es mir heute damit:
Heute (8 Wochen später) kann ich meinen Alltag wieder gut bestreiten. Sportlich bin ich natürlich noch nicht wieder komplett fit. Nach der Embolie plagten mich Rückenschmerzen durch wochenlange „falsche Haltung“ beim Atmen. Bei Autofahrten oder wenn ich im OP lange stehe muss ich unbequeme Thombosestrümpfe tragen, mein Leben lang. In der Schwangerschaft werde ich Heparin spritzen müssen. Durch die Einnahme meines Blutverdünners bin ich nun eingeschränkt in vielen Dingen. Sobald man sich schneidet, blutet es wahnsinnig lange, man hat ständig Angst, eine Blutung zu bekommen, man kriegt super schnell blaue Flecken und viele Aktivitäten mit höherem Verletzungsrisiko sind für mich erstmal tabu. Außerdem sind meine Leberwerte durch das Medikament stark gestiegen.
Ich habe einen Ärztemarathon hinter mir (u.a. umfassende Blutgerinnungsdiagnostik am Uniklinikum München) und das Ergebnis ist: KEINE Gerinnungsstörung oder Erbkrankheit. Es war also wirklich nur die Pille, die trotz meiner Sportlichkeit und gesunden Lebensweise solch eine lebensbedrohliche Embolie hervorrief.
Daher mein Appell an alle Pillenanwenderinnen (v.a. 3./4. Generation): Bitte überlegt, ob ihr wirklich diese Art der Verhütung benötigt, oder vielleicht doch eine Pille der 1./2. Generation bzw. Spirale verwendet. Es gibt so viele Alternativen! Verhindert, dass ihr auch eine Thrombose/Embolie bekommt und euer Leben lang mit einem hohen Rezidivrisiko leben müsst. Auch wenn ihr keine anderen Risikofaktoren habt!!