Pille: | Chariva |
Wirkstoff: |
2 mg Cyproteronacetat, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 6 Monate |
Symptome: | Plötzlich auftretende starke, krampfartige Schmerzen in der Wade links Schwellung des linken Beins, Blaufärbung des linken Beins nach dem Schlafen und starke Bewegungseinschränkung, in Bewegung Besserung |
Diagnostiziert: | 3-Etagen-Beinvenenthrombose links, 10 Monate später Unterschenkelvenenthrombose links |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Angefangen hat alles mit einem Sturz beim Joggen am 10.10.2016. Ich begab mich aufgrund der starken Schmerzen am darauffolgenden Tag in orthopädische Behandlung. Diagnose: großflächige, tiefe Schürfwunde Knie bds. sowie Knieprellung bds. mit Einblutung in den Schleimbeutel links. Die Schürfwunden wurden versorgt, die Punktion des Schleimbeutels wurde doch nicht durchgeführt und ich sollte mich schonen. Und so konnte ich auch erst nach 3 Wochen Schmerzen und Bewegungseinschränkung wieder einigermaßen normal laufen.
Am 13.11.2016, einem Sonntag Abend bekam ich dann plötzlich (ohne Grund) starke krampfartige Schmerzen in der linken Wade. Diese verstärkten sich von Tag zu Tag bis ich schließlich Dienstag Nacht so heftige Schmerzen bekam, dass ich stundenlang wach lag. Am Mittwoch, 16.11.2016 ging ich dann morgens gleich zu meiner Hausärztin und war auch schon sehr beunruhigt. Die Ärztin hat sich das Bein nur von Weitem angesehen und gemeint, dass die Symptome total untypisch für eine Thrombose seien und das Bein auch sehr unauffällig aussehe. Sie wollte mich mit einer Salbe wieder nach Hause schicken, aber ich bestand auf eine weitere Untersuchung. Daraufhin wurde ich zu einem sehr gewissenhaften Internisten überwiesen. Der sofort durchgeführte Bluttest (D-Dimere) war sogleich positiv und im Doppler-Sono bestätigte sich mein Verdacht einer 3-Etagen-Beinvenenthrombose links. Als mögliche Ursachen wurden der Sturz mit der darauffolgenden Schonung sowie die Einnahme der Pille genannt. Es folgte eine 6 monatige Medikation mit Xarelto, das Tragen von Kompressionsstrümpfen, sofortiges Absetzen der Pille, eine Untersuchung in der Gerinnungsambulanz (ohne Ergebnis) und eine Aufklärung über das künftige Verhalten in Risikosituationen – Flug, lange Reisen in eingeengter Position, Bettlägerigkeit…
Ich habe mich auch im darauffolgenden Hochsommer konsequent an die Anweisungen gehalten: immer meine Kompressionsstrümpfe getragen, mich beim Hin- und Rückflug im Sommerurlaub gespritzt, mich viel bewegt (bei 3 Kindern sowieso)…
…und trotz alledem: nach 4 Monaten ohne Blutverdünner, wieder an einem Sonntag Abend im September bekam ich die gleichen Beschwerden im linken Bein. Mein Internist hat meine Beschwerden auch diesmal Gott sei Dank sehr ernst genommen und obwohl er am 25.09.2017 die Thrombose noch nicht erkennen konnte hat er mich nochmal einbestellt und dann bestätigte sich im Bluttest und Doppler-Sono wieder der Verdacht… Diagnose am 27.09.2017: Unterschenkelthrombose links! Die Ärzte sind ratlos, warum ich schon wieder eine Thrombose entwickelt habe, aber sie vermuten nun einfach eine erhöhte Thromboseneigung.
Wie geht es mir heute damit:
Da ich innerhalb kürzester Zeit bereits die zweite Thrombose entwickelt habe muss ich nun lebenslang das Medikament Xarelto 20 mg einnehmen! Dieses vertrage ich „relativ gut“ – ich bin immer wieder erschöpft, müde, nicht so belastbar, fühle mich schwummrig, in meinem Kopf ist irgendwie „Matschepampe“ und ich bekomme mein Leben nicht mehr so gut auf die Reihe!!! Das frustriert mich sehr und bei 3 Kindern, großem Haus und Arbeit im Familienbetrieb muss ich mich täglich unheimlich anstrengen, den Alltag zu meistern. Ein echter Kraftakt und täglicher Kampf!!! Außerdem muss ich weiterhin konsequent meine Kompressionsstrümpfe tragen – jetzt wieder die langen Strümpfe bis zum Oberschenkel, regelmäßige Arztkontrollen, Nierenwerte wegen Xarelto, kein Skifahren wegen des hohen Unfallrisikos und kein Alkohol… Das sind jetzt alles keine lebenseinschneidenden Einschränkungen, allerdings wird mein Leben dadurch schon verändert und ich bin immer in Hab-Acht-Stellung! Ich lebe nun einfach mit der ständigen Angst aufgrund des Medikaments eine Blutung zu erleiden oder auch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine erneute Thrombose zu erleiden. Da hatte ich anfangs ganz schön dran zu knabbern! Ich fühle mich sehr machtlos & kraftlos! Mittlerweile versuche ich aber es so zu akzeptieren und etwas „in den Hintergrund“ zu stellen…