Pille: | Gabrielle |
Wirkstoff: | 0,15 mg Desogestrel, 0,02 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 10 Jahre |
Symptome: | Schmerzen im Rücken und Brustkorbbereich |
Diagnostiziert: | Hämorrhagische Infarzierung des Dünndarms bei Thrombose der V. Mesenterica sup, Portalvene und der V. Lienalis. |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Meine Geschichte begann vor ca. zwei Jahren. Durch familiäre Auffälligkeiten einer Blutgerinnungsstörung habe ich mich ebenfalls bei meinem Hausarzt auf einer mögliche Blutgerinnungsstörung testen lassen. Das Ergebnis war positiv. Bei mir wurde der erblich bedingte Faktor 2 festgestellt.
Zu dieser Zeit habe ich die Antibabypille eingenommen, was meinem Hausarzt bekannt war. Eine Medikation seitens Hausarzt wurde zunächst nicht angedacht. Auf mein Drängen hin habe ich anschließend ein Paar Kompressionsstrümpfe zur Vorbeugung einer Thrombose erhalten.
Beiläufig erwähnte mein Hausarzt, dass ich durch die Einnahme der Pille einen höheren Risikofaktor einer Thrombose habe.
Also machte ich mir im Anschluss an das Gespräch einen Termin bei meiner Frauenärztin. Im Telefonat erwähnte ich bereits, dass ich auf der Suche nach einer Alternative zur Pille bin und die benannte Blutgerinnungsstörung habe.
Im Termin angekommen, musste ich leider feststellen, dass meine Beratung lediglich aus zwei ausgedruckten Seiten aus Wikipedia bestand. Die gewünschte ausführliche Beratung endete anschließend mit den Worten ‚Für Sie wäre nur die Kupferspirale geeignet‘. Und auch die Beratung über die Kupferspirale hielt sich leider in Grenzen.
By the way: Die Antibabypille hat sie mir allerdings weiterhin verschrieben, ohne jegliche Untersuchungen oder einen Nachfolgetermin zu machen.
Da eine Kupferspirale aus finanziellen Gründen leider für mich nicht in Frage kam, habe ich aus jugendlichen Leichtsinn weiterhin die Pille genommen. Ich dachte mir, dass es wohl nicht so schlimm sein kann, wenn ich so leichtsinnig die Pille weiterhin verschrieben bekomme.
So weit, so gut.
Vor ca. zwei Monaten sind bei mir plötzliche Schmerzen im Rücken und im Brustkorb aufgetreten. Gefolgt von Atemnot und nächtlichen Schmerzattacken habe ich mich zu meinem Hausarzt begeben.
Nach zweiminütigen Abhören erschien der Verdacht auf Verspannungen. Also sollte ich nun zwei Tage abwarten. Da keine Besserung zu spüren war, wurde ich zum Orthopäden geschickt. Auch nach diesem Termin hatte ich weiter Schmerzen. Also bin ich wieder zu meinem Hausarzt gegangen. Mittlerweile konnte ich es kaum zwei Stunden aufgrund der Schmerzen aushalten. Nachdem ich nun ein weiteres Mal zum Hausarzt gegangen bin, der mich nicht ein zweites Mal untersucht hat, wurde ich zum Physiotherapeuten geschickt. Als Empfehlung habe ich bekommen, die Stelle zu wärmen und mich viel zu bewegen.
Nun sind vier Wochen vergangen, in denen ich die Schmerzen schon habe.
Letztendlich habe ich mich in einer der unerträglichen Nächte dazu entschlossen, ins Krankenhaus zu fahren.
Nach sämtlichen Untersuchungen war schnell klar, dass ich notoperiert werden muss.
Diagnose: Hämorrhagische Infarzierung des Dünndarms bei Thrombose der V. Mesenterica sup, Portalvene und der V. Lienalis.
Dies ist eine Thrombose im Bauchbereich (drei verstopfte Venen), sowie eine Entzündung, welche sich durch das ständige Wärmen verstärkt hat. Ebenfalls hat sich eine Darmschlinge gebildet. Aus diesem Grund wurde mir auch ein Teil des Darms entnommen.
Übersetzt bedeutet dies, ich habe mit meinem Leben gespielt und hätte sterben können, wenn ich nicht sofort operiert wurde.
Meine OP ist nun fast vier Wochen her. Davon befand ich mich drei Wochen in Lebensgefahr. Die Pille musste ich mit sofortiger Wirkung absetzen.
Seither bin auf die tägliche Einnahme von Medikamenten und der täglichen Gerinnungstests angewiesen. Mein Wert kann sich täglich zu einer lebensbedrohliche Lage entwickeln.
Bis sich die Thrombose abgebaut hat, wird es noch mindestens ein halbes Jahr dauern. Die Medikamenteneinnahme, sowie die regelmäßigen Tests werden mich allerdings mein Leben lang begleiten.
Das Vertrauen zu meinem Hausarzt und auch zu meiner Frauenärztin ist nun leider verloren.
Meine zuletzt eingenommene Pille war die Gabriele. Davor hatte ich jahrelang die Lamuna – sind wohl vom Wirkstoff gleich.
Wie geht es mir heute damit:
Tägliche Einnahme von Marcumar. Täglich Gerinnungswerte messen. Regelmäßige Kontrollen im Krankenhaus.
Ich nehme eine niedrig dosierte Pille , der 2ten Generation. Ich bin 18 Jahre ,nicht übergewichtig aber ich rauche. In ungleichmäßigen Abständen wird mein rechtes Bein heiß und fühlt sich fast taub an also kann das Gefühl schlecht beschreiben… Muss ich damit rechnen das ich auch eine Thrompose habe ??