Pille: | Maxim |
Wirkstoff: | 2 mg Dienogest, 0,03 mg Ethinylestradiol |
Einnahmedauer: | 7 Jahre |
Symptome: | Wadenkrampf, Schmerzen beim Laufen, Bein wurde heiß und dick |
Diagnostiziert: | Tiefe Beinvenenthrombose |
Raucher: | Nein |
Übergewicht: | Nein |
Mein Erfahrungsbericht:
Ich, damals 25, hatte nie geraucht. Nur sehr selten Shisha. Nehme weder Drogen, noch trinke ich Alkohol. Ich bin relativ sportlich, schon seit dem Kindesalter. Klar wusste ich über die Nebenwirkungen der Pille Bescheid. Die Frauenärztin betonte, dass dies nur vorkommen kann, wenn man entweder übergewichtig ist, raucht oder ungesund lebt, sowie oft hohe Schuhe trägt. Ich sollte mir darüber keine Sorgen machen, es sei ja bei mir nicht der Fall. Bisher hätte keiner ihrer Patientinnen eineThrombose gehabt… Ich, damals 18, glaubte das und verließ mich auf die Aussage der Ärztin. Tja, wie naiv kann man sein! Auch in der Schule war mein Referatsthema Thrombose. Jedoch wird das mit der Pille eher heruntergespielt! Ich finde, dass einfach viel viel mehr darüber aufgeklärt werden muss. Das ist Gift für den Körper.
Ich nahm leider die Pille aufgrund meines Sommerurlaubes durch. Somit ließ ich eine Blutung aus. Normalerweise kann ich essen, was ich will und man sieht es mir nicht an. Doch im Urlaub war das anders. Ich sah richtig dick aus. Als sei ich schwanger – der Bauch ständig aufgebläht. Nun kann man es deuten, wie man will. Für mich hätte das ein Warnzeichen sollen. Der Flug ging „nur“ 1 1/2 Stunden. Ich hatte Platzfreiheit im Flieger. Als ich dann nach dem Urlaub wieder arbeiten ging, kam dann Freitags plötzlich dieser erst vermutete Wadenkrampf. Im Schlaf hatte ich diesen fürchterlichen Krampf in beiden Beinen und wurde davon wach. Beim Laufen war vorerst alles normal. Jedoch fühlte es sich anders an als sonst. Ich nahm Magnesium, nichts änderte sich. In der nächsten Nacht hatte ich wieder diesen Krampf. Ich wachte auf, wollte aufstehen und fiel um – vor Schmerz! Beim Laufen hatte ich ebenfalls Schmerzen, jedoch musste ich zur Arbeit. Dumm wie ich war, ging ich auch zur Arbeit. Man denkt ja an die Kollegen, es muss sonst Ersatz gesucht werden. Nur, es hätte keinen Ersatz für mein Leben gegeben. Die Schmerzen wurden schlimmer. Die Wade wurde heiß und dick. Beim Duschen spürte ich einen Fremdkörper. Berührugen waren unerträglich. Erst einen Tag später ging ich ins Krankenhaus. Diagnose Thrombose! Haarscharf hätte ich eine Lungenembolie bekommen können. Ich bekam mächtig Ärger, dass ich zu lange gewartet hatte!
Es ist skurril, dass der gleiche Hersteller auch Xarelto herstellt. Einmal die Pille, die krank macht und Xarelto, das heilen soll. Beides gehört zu Bayer. Das Xarelto, welches zur Hemmung der Blutgerinnung beiträgt, ist furchtbar. Bei jedem Stoß bleibt der blaue Fleck wochenlang. Bei jedem kleinen Schnitt hat man das Gefühl, man verblutet. Das schlimmste war die Entzündung im Ohr, als ich beim HNO mein Cerumen rausholen lassen wollte. Ich blutete aus meinem Ohr und es bildeten sich Geschwülste. Ich konnte nicht schlafen, da ich mein Blut fließen hörte.
Ebenfalls musste ich in den Alltag zurück finden. Laufen und langes Stehen. Mit angewinkelten Beinen sitzen. Ständig diese Schmerzen zu haben. Nicht mehr in die Sauna zu können und im Sport eingeschränkt zu sein.
Wie geht es mir heute damit:
Heute ist nichts mehr wie früher. Wirklich gar nichts mehr. Mein rechtes Bein, in dem ich die Thrombose hatte, fühlt sich eher an wie ein Fremdkörper. Jeden Tag habe ich Schmerzen. Mal mehr, mal weniger. Sport fällt mir schwer, man ist viel eingeschränkter. Angewinktelt sitzen geht nicht mehr, ich muss mein Bein ausstrecken. Den Strumpf trage ich täglich. Nun habe ich, so wie es aussieht, ein Postthrombotisches Syndrom.