Die Reaktion des Vorstandes auf die Rede:
Herr Dr. Dekkers ist in seiner Antwort nicht auf alle vorgetragenen Punkte und Fragen eingegangen. Er ließ jedoch verlautbaren, der Bayer-Konzern wie auch er selbst bedauerten die Schicksale sehr und wenn er so etwas sagen würde, meine er das auch so.
Auf einige Fragen hat Herr Dr. Dekkers inhaltlich wie folgt geantwortet:
Mit Stand vom 27.04.2012 sind derzeit in den USA 11.900 Klagen anhängig mit insgesamt 14.000 Klägerinnen (da auch Sammelklagen beinhaltet sind).
651 Fälle in den USA wurden durch Abfindungen mit insgesamt 142 Millionen Dollar beendet.
Bayer ist jedoch weiterhin von dem positiven Nutzen-Risiko Profil seiner drospirenonhaltigen Pillen überzeugt. Die bisher vorliegenden Studien bezüglich des Thromboserisikos seien nicht eindeutig, da es auch Studien gebe, die kein erhöhtes Risiko unter Drospirenon feststellen konnten (wir gehen davon aus, dass Bayer damit auf die eigenfinanzierten Studien Ingenix und Euras hinweisen möchte). Konkrete Studien wurden nicht genannt. Über aktuelle und neu in Auftrag gegebene Studien wurde auch nichts gesagt.
Drospirenon war insgesamt eines der dominierenden Themen auf der Bayer Hauptversammlung 2012. Herr Dr. Dekkers sprach bereits in seiner Eröffnungsrede von Drospirenon als einem der zentralen Probleme der Pharmasparte des Konzerns „Bayer Health Care“. So bestehe in den USA ein massives Haftungsrisiko. Der Konzern sei zwar in „industrieüblichem Umfang gegen Produkthaftungsrisiken versichert“. Abhängig vom weiteren Verlauf der Klagesituation könne es jedoch sein, dass die Versicherungssumme des Konzerns überschritten werden und der bestehende Versicherungsschutz eventuell nicht ausreiche, um für Verteidigungskosten und etwaige Schadensersatzleistungen vollständig aufzukommen. Genaue Zahlen wurden nicht genannt.